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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wirken.
    »He, du bist wieder da!« Gabe tauchte aus der Küche auf, ein Küchenhandtuch über die Schulter geworfen und ein kaltes Bier in der Hand. »Komm her«, sagte er entzückt und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
    Ha, mehr Bestätigung brauchte Lola nicht. Er hatte sich wochenlang wie ein Bär mit Zahnschmerzen benommen. Und jetzt küsste er sie. Außerdem war die Atmosphäre im Raum regelrecht beschwingt.
    »Wir haben dich vermisst«, fuhr Gabe aufgekratzt fort – und er war definitiv seit Wochen nicht aufgekratzt gewesen. »Wie ist diese Buch-Sache gelaufen?«
    »Sehr gut.« Lola zeigte auf die Tüte, die sie mitgebracht hatte und die den Namen des Verlages trug, der das Wochenende gesponsert hatte. »Sie haben mir haufenweise Bücher geschenkt. Ich habe Sal gerade gefragt, was hier los ist?«
    »Hm? Wie meinst du das?« Jetzt machte Gabe auf unschuldig, wie ein Sechsjähriger, den man fragt, was mit dem letzten Schokobiskuit passiert ist.
    »Du und Sally«, sagte Lola. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Ihr habt gepoppt.«
    »O Gott!« Sally stieß einen ungläubigen Schrei aus. »Woher weißt du das? Wie hast du das erraten?«
    »Also gut, drei Gründe.« Lola zählte an den Finger ab. »Erstens ist Gabe kein griesgrämiger, alter Brummbär mehr. Zweitens seht ihr beide so strahlend aus, dass es dafür nur eine einzige Erklärung geben kann.«
    »Strahlend? Ehrlich?« Sally eilte zum Spiegel.
    »Und drittens bin ich gerade Mr Kowalski begegnet, der aus dem Schreibwarenladen kam. Er erwähnte beiläufig, dass ihr es
getrieben miteinander auf Treppe

    »Oh, verdammt!«, jammerte Sally. »Wir wollten es dir selbst erzählen.«
    »Wenn ihr den armen Mr Kowalski nicht aufgeweckt hättet, dann hättet ihr das auch tun können.«
    »Na gut, aber wir haben es nicht miteinander getrieben, also nicht auf der Treppe. Mir ist nur versehentlich mein Stock entglitten.«
    Ha, ganz zu schweigen von ihren Schuhen! Lola musste diese Neuigkeit erst noch verdauen, aber wenn sie ganz ehrlich war, erstaunte es sie weit weniger, als es sie hätte erstaunen sollen. Es war eines dieser Szenarien, die so bizarr waren, dass sie schon wieder Sinn ergaben, so falsch, dass sie beinahe wieder richtig waren. Hatte sie sich nicht von Anfang an gewundert, ob Sally und Gabe sich nicht zueinander hingezogen fühlten? Dass sie sich körperlich anziehend fanden, aber so dämlich waren, dass sie es nicht einmal sich selbst gegenüber zugeben konnten?
    »Ich weiß, was du jetzt denkst«, sagte Gabe. »Aber ich bin verrückt nach ihr.«
    »Sie wird dich in den Wahnsinn treiben«, prophezeite Lola.
    »Mag sein. Na schön, definitiv.« Er schlang den Arm um Sallys Taille. »Aber das macht sie schon seit dem Tag, an dem sie hier eingezogen ist. Ich bin mittlerweile daran gewöhnt.«
    »Sie wird niemals ordentlich werden«, warnte Lola.
    »Wir stellen eine Putzfrau ein.« Sally strahlte vor Glück.
    Gabe grinste. »Ist das nicht toll?«
    Was blieb ihr schon übrig? Wenn es funktionierte, war es natürlich toll. Lola wusste, sie sollte sich für die beiden freuen, und in gewisser Hinsicht tat sie das auch. Aber gleichzeitig – und sie schämte sich zutiefst, das auch nur sich selbst gegenüber zuzugeben – nagte die Sorge an ihr, dass das Gleichgewicht ihrer Freundschaft zu dritt aus dem Ruder laufen würde. Früher war das Dreieck mehr oder weniger gleichschenklig gewesen. Jetzt veränderte es seine Form, verlängerte sich, zog zwei Punkte näher zusammen und distanzierte den dritten. Sie würde sich wie das fünfte Rad am Wagen fühlen, überzählig und – o Gott – einsam …
    »Machst du dir Sorgen, dass wir von nun an keine Zeit mehr für dich haben könnten?« Mühelos las Gabe ihre Gedanken. Er ließ Sally los und umarmte Lola aufmunternd. »Kein Grund zur Sorge, wir lassen dich nicht im Stich.«
    »Sei nicht dämlich, natürlich mache ich mir keine Sorgen. Wir sind alle erwachsen.« Lola gab sich glücklich der Umarmung hin. Wie hatte sie nur denken können, dass nicht alles in Ordnung war? »Oh, da fällt mir ein, ich habe gerade am King’s Head ein Plakat gesehen – dieser Komiker, den du so magst, tritt am Samstagabend dort auf. Johnny Irgendwas? Ich dachte, wir könnten alle hingehen.«
    Sie spürte Gabes Zögern. Sally rief: »Oh, wie schade, wir würden rasend gern hingehen, aber …« Sie schnitt eine Grimasse und sah hilfesuchend zu Gabe, als ob Lola ein Kind war, das gefragt hatte, wie Babys gemacht

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