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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass er sich spontan in sie verlieben und sie um ein Date bitten würde.
    So ungefähr fühlte es ich an. Innerlich wusste sie, wie umwerfend und lustig und verdammt begehrenswert Gabe war – wenn er es auch in Sachen Aufräumen gern ein wenig übertrieb.
    Doch – und das war ein großes DOCH  – sie hatte keine Sekunde lang erwartet, dass jemals etwas daraus würde, weil sie ganz genau wusste, dass sie nicht Gabes Typ war.
    Ungelenk hievte sich Sally auf die Beine und ging zu dem Stuhl, auf den er seine Lederjacke geworfen hatte. Ihr Herz hüpfte wie ein Fisch an Land. Sie langte in die Innentasche der Jacke und zog seine Schlüssel heraus. Sein Geldbeutel und sein Handy waren auch darin. Ohne Geld und Handy würde er nicht weit kommen.
    Aber sie konnte nicht einfach hier sitzen und auf Gabes Rückkehr warten. Sie musste ihn finden, bevor er die Gelegenheit hatte, seine Meinung über sie zu ändern. Sally humpelte zum Fenster und riss es auf. Sie lehnte sich hinaus und sah auf die Straße.
    Es war weit nach Mitternacht, und auf der Radley Road war niemand zu sehen. Wie viel Vorsprung hatte er? Sie hob den Kopf und rief »Gabe«, so laut sie sich traute. Dann etwas lauter »Ga-aaabe«, wie ein einsamer Wolf, der im Wald heult.
    Nach ein paar Sekunden hörte sie, wie irgendwo in der Nähe ein Fenster aufgerissen wurde und eine Männerstimme brüllte: »Ruhe, verdammt nocheins!«
    Aber es war in Ordnung, das war nicht weiter wichtig, weil die Stimme nämlich nicht zu Gabe gehörte. Sally griff nach ihrem Gehstock und eilte aus der Wohnung. Wo war Gabe? Es war eine kalte Nacht, und er trug nichts weiter als Jeans und ein Polohemd. Klonk, klonk, machte der Stock auf den Treppen, dazwischen war ihr heftiges Atmen zu hören. Nach der Hälfte der Treppe sah sie eine Gestalt im Schatten, eine spärlich bekleidete Gestalt mit unordentlichen Haaren, die am anderen Ende des dunklen Flures an der Wand lehnte.
    Abrupt blieb Sally stehen. Jetzt, wo sie ihn gefunden hatte, wusste sie nicht, was sie sagen sollte. »Ich habe die Haustür gehört und dachte, du bist weg.«
    Gabe schüttelte den Kopf. »Ich wollte weg. Aber dann wurde mir klar, dass ich meine Schlüssel vergessen hatte.«
    »Und deine Jacke. Du hättest gefroren.«
    »Das auch.« Das Weiß seiner Augen funkelte in der Dunkelheit.
    »Du hättest oben bleiben können«, sagte Sally.
    »Konnte ich nicht. Es war unmöglich. Ich hatte zu viel Angst. Wie ich dir schon sagte, ich hätte nie gedacht, dass ich so empfinden würde.«
    »Ich auch nicht.« Sie sah, wie er nickte.
    »War es ein Schock?«, fragte Gabe.
    »Und was für ein Schock.« Sally sammelte all ihren Mut. »Aber ein angenehmer.«
    Er beobachtete sie genau. »Echt?«
    »Echt. Ich dachte, ich treibe dich in den Wahnsinn, nur darum habe ich versucht, ordentlicher zu sein.«
    Dieses Mal erhaschte sie einen Blick auf weiße Zähne. »Ich dachte, du machst das, um Lolas Dad zu beeindrucken.«
    Sally schüttelte den Kopf, fragte sich, ob er das panische Pochen ihres Herzens hören konnte. »Nein, nicht ihn. Dich.«
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Tja, besser nicht, es wird nicht von Dauer sein.« Sally fand es nur fair, ihn zu warnen. »Ich habe wirklich alles versucht, aber der Reiz des Neuen lässt bereits nach.« Sie hielt inne. »Wird das einen Unterschied machen?«
    »Weiß nicht. Nicht, wenn du nach Yorkshire ziehst.«
    Wie konnte sich binnen weniger Minuten alles so drastisch ändern?
    »Vermutlich muss ich nicht unbedingt nach Yorkshire. Der Hauptgrund war ja, dass ich von dem schlecht gelaunten, alten Penner weg wollte, mit dem ich mir die Wohnung teilte.«
    Gabe trat aus dem Schatten und stellte sich an den Fuß der Treppe. Er fasste sich an die Brust. »Meinst du etwa mich?«
    »Ja, dich.« Sally fühlte sich schon mutiger. »Komm her.«
    Er stieg die Stufen hoch, die sie voneinander trennten. Dieses Mal wusste sie, dass er sie küssen würde. Sie hatte allerdings nicht erwartet, dass ihre zitternden Knie mitten im Kuss nachgeben würden. Gabe lächelte breit, senkte sie sanft auf die Stufen und küsste sie weiter. Gott, er war so gut darin, und sein Hals roch so umwerfend, er war …
hoppla
 …
    Der Gehstock, den sie gegen das Geländer gelehnt hatte, fiel um und polterte die Stufen hinunter. Sally quietschte »O nein!« und versuchte, ihr Lachen an Gabes Schulter zu ersticken.
    Gabe flüsterte: »Keine Sorge, er schläft.«
    Tat er nicht. Die Tür der

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