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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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sich auf eine diskrete, weiße Weihnachtsbeleuchtung zu beschränken; momentan war sie eher eine knallbunte Alle-Farben-dieser-Erde-Frau, und die Lichter an ihren Fenstern blinkten so wild, wie es menschenmöglich war.
    Sogar die Messingtürglocke war elegant. Lola klemmte sich ihre mit Pailletten besetzte Clutch-Handtasche unter den Arm – als ob irgendwer hier sie stehlen würde – und holte mehrmals tief Luft. Es sah ihr gar nicht ähnlich, nervös zu sein. Wie bizarr, dass der Versuch, zwei Räuber aufzuhalten, sie nicht hatte zittern lassen, das hier aber schon.
    Dann ging die Tür auf, und da stand Mr Nicholson mit einem entzückenden Willkommenslächeln, und sie wurde lockerer.
    »Lola, da sind Sie ja! Wie schön, Sie wiederzusehen. Ich bin froh, dass Sie heute Abend kommen konnten.« Er küsste sie auf beide Wangen. »Und Sie sehen umwerfend aus.«
    Im Vergleich zum letzten Mal, als er sie gesehen hatte, musste sie das wohl. Es war immer ein Bonus, wenn man gekämmt war und keine blutverkrusteten Haare hatte.
    »Ich freue mich auch, Sie zu sehen, Mr Nicholson.«
    »Nennen Sie mich bitte Philip. Meine Frau weiß nicht, dass ich Sie eingeladen habe. Sie sind der Überraschungsehrengast!« Seine grauen Augen funkelten, während er sie durch den holzgetäfelten Flur zu einer Tür am anderen Ende führte. »Ich kann es kaum erwarten, ihre Reaktion zu sehen, wenn sie merkt, wer Sie sind.«
    Philip Nicholson öffnete die Tür und zog Lola in einen riesigen, funkelnden Salon voller Menschen, die alle dezent plauderten und sehr elegant gekleidet waren. Eine aquamarinblau gekleidete Blondine in den Dreißigern berührte seinen Arm und hob fragend eine Augenbraue. Als er nickte, grinste sie Lola an und flüsterte: »Oh, ich bin so aufgeregt, das wird toll!«
    »Meine Stieftochter«, murmelte Philip erklärend. Er nickte erneut, diesmal in Richtung des Kamins und fügte hinzu: »Da drüben ist meine Frau, in dem orangefarbenen Kleid.«
    Orange, Gott segne ihn. Nur ein Mann konnte von »orange« sprechen. Die Frau, die mit dem Rücken zu ihnen stand und sich mit einem Pärchen unterhielt, war schlank und elegant und trug ein Samtkleid in einem entzückenden Mischton aus Rostbraun, Bronze und Apricot. Ihre Haare waren zu einem prachtvollen Knoten geschlungen und um ihren Hals lagen Perlen, die selbst aus dieser Entfernung eindeutig als echt zu erkennen waren.
    Dann sagte Philip »Schatz«, und sie drehte sich um und sah ihn an. Im Bruchteil einer Sekunde fühlte sich Lola wieder wie siebzehn.
    Adele Tennants Blick wanderte zu Lola und man hörte, wie sie die Luft einsog.
    »Mein Gott, was ist hier los?« Ihre Stimme klirrte ungläubig. Sie wandte sich mit strengem Blick an Philip Nicholson. »Ist sie einfach an der Tür aufgetaucht? Bist du wahnsinnig, sie hereinzulassen?«
    Der arme Philip. Sein Schock war förmlich greifbar. Lola war selbst ziemlich verblüfft und wusste nicht, wer ihr mehr leid tun sollte, er oder sie selbst.
    »Wie hast du herausgefunden, wo ich wohne?« Adeles Augen verengten sich misstrauisch. »Wie hast du mich gefunden? Mein Gott, du hast vielleicht Nerven. Das hier ist eine Privatparty!«
    »Adele, hör auf«, rief Philip endlich und hob entsetzt die Hände. »Das sollte eine Überraschung sein. Das ist Lola Malone, sie hat …«
    »Ich weiß, dass es Lola Malone ist! Ich bin nicht senil, Philip! Und wenn sie hier sein sollte, um sich meinen Sohn zu krallen … tja, dann kann ich dir versichern, dass sie sich auf was gefasst machen kann!«
    Meine Güte, Dougie! Lola zuckte zusammen, als wäre sie mit einem elektrischen Viehtreiber angestoßen worden und sah sich um: War er hier im Raum? Nein, kein Zeichen von ihm, außer er wäre mittlerweile ein Kahlkopf oder hätte sein Geschlecht gewechselt.
    »Es tut mir so leid.« Philip schüttelte entschuldigend den Kopf und sah Lola an. »Das ist höchst unerfreulich. Adele, würdest du mir bitte zuhören? Ich weiß nicht, was früher vorgefallen ist, aber ich habe Lola heute Abend eingeladen, weil sie dich gerettet hat, als du überfallen wurdest.« Seine Stimme brach vor Gefühl. »Sie hat dir das
Leben
gerettet!«
    Allerdings, dachte Lola, finde ich gerade heraus, dass ich mir diese Mühe hätten sparen können.
    Okay, das jetzt nur nicht aussprechen. Zumindest hatte Philips Erklärung Adele zum Schweigen gebracht. Während ihr Gehirn diese unwillkommene Information zu verarbeiten suchte, war ihr Mund zugeschnappt wie eine mit Lipgloss-bemalte

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