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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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von ihnen, mich einzuladen.« Lola zögerte, schnitt eine Grimasse. »Aber wird das nicht peinlich werden?«
    »Und das sagt die Frau, die einst mit Sekundenkleber ihren Finger an ihre Stirn festklebte und sechs Stunden lang in der Notaufnahme warten musste, bevor eine Krankenschwester kam und ihren Finger wieder befreite.«
    Ja gut, das war peinlicher gewesen.
    »Ich bin trotzdem unsicher. Die Nicholsons wohnen in Barnes.« Lola sah auf die Adresse. »Klingt vornehm.«
    »Wenn du nicht hingehst, verletzt du ihre Gefühle.«
    Das stimmte natürlich.
    »Und offenbar wollen sie wirklich, dass ich komme.« Sie zeigte Gabe den handgeschriebenen Brief. »Er hat sogar für einen Wagen gesorgt, der mich hier abholt. O Mann, jetzt komme ich mir echt wie die Königin vor.« Nachdem sie den letzten Rest ihres Toasts gegessen hatte, schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. »Ist noch was von dem Aprikosenkäsekuchen übrig?«
    »Nein, den hast du restlos verputzt.«
    »Oh. Tja, könnten wir nicht einen neuen kaufen?«
    Gabe rollte mit den Augen. »Du solltest dringend wieder zur Arbeit. Allmählich verwandelst du dich in Marie Antoinette.«
     
    Fünf Tage später arbeitete Lola wieder. Sie liebte ihren Beruf, und sie liebte ihre Kunden – der Umgang mit Menschen war ihre Stärke –, aber manchmal stellten die Kunden ihre Geduld auf eine äußerst harte Probe. Besonders in der Vorweihnachtszeit, wenn Horden von Menschen, die sonst nie Buchhandlungen betraten, durch die Türen strömten und das dringende Bedürfnis verspürten, ein Buch zu kaufen, ohne die geringste Ahnung zu haben, welches Buch das sein sollte.
    Bisweilen war das eine Herausforderung, die Lola genoss. Aber es konnte durchaus auch direkt in den Wahnsinn führen. Im Bett zu liegen, Inspektor Barnaby im Fernsehen anzuschauen und Marshmallows in heiße Schokolade zu tunken, war nurmehr ein ferner Traum.
    »Nein, nein, es ist keines von denen.« Die Frau mit dem Plastikregenhut zum Schutz ihrer Haare – warum, es regnete doch gar nicht? – verwarf die Auswahl an Büchern, die Lola ihr gezeigt hatte.
    »Mehr haben wir über Insekten nicht auf Lager. Aber ich kann gern im Computer nachsehen und …«
    »Es ist ganz anders als die hier«, warf die Frau ein. »In dem Buch, das ich suche, sind keine Bilder.«
    Ein Buch über Insekten, in dem es keinerlei Abbildungen gab. Hm, das erklärte wohl, warum sie es nicht auf Lager hatten.
    »Würden Sie den Einband wiedererkennen, wenn Sie ihn sehen?«
    »Nein.«
    Lola versuchte es ein drittes Mal. »Sie können sich wirklich nicht an den Namen des Autors erinnern?«
    Die Frau runzelte die Stirn. »Nein. Ich dachte, Sie wüssten das.« Sie war sichtlich enttäuscht, fühlte sich aufgrund der Inkompetenz des Personals bei Kingsley böse im Stich gelassen.
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte Lola. »Ich weiß jetzt nicht, wie wir …«
    »Grunz, grunz!«
    Wie bitte? »Entschuldigung?«
    Die Frau rief triumphierend: »Es kommt ein Schwein drin vor!«
    Ein Schwein. Aha. Ein Schwein in einem Buch über Insekten. Ratterratter, machte Lolas Gehirn, das versuchte, diesen neuen und möglicherweise entscheidenden Hinweis zu verarbeiten. Ratterratter …
    »Ist es vielleicht
Herr der Fliegen

    »Ja! Genau das ist es!«
    Lola tauschte einen Blick mit einem älteren männlichen Kunden, der gerade ein Buch über Kajaktouren auf dem Nil durchblätterte. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie den Hauch eines unterdrückten Lächelns in seinen Augen und hätte beinahe nicht mehr an sich halten können.
    Aber nein. Sie war Profi. Zu der Frau mit dem Regenhut sagte Lola fröhlich: »Das ist ein Roman von William Golding. Ich zeige Ihnen, wo Sie ihn finden können.« Dann führte sie sie in die Belletristikabteilung.
    Als Lola zurückkehrte, wartete der Kajakmann auf sie.
    »Hallo. Sie haben sich bei dieser Kundin übrigens gut geschlagen.«
    »Das ist Teil meiner Arbeit. Sie hätten mich beinahe zum Lachen gebracht.«
    »Das tut mir leid.« Er legte das Kajakbuch aus der Hand. »Ich hoffe, dass Sie mir auch helfen können.«
    Lola lächelte. Er hatte ein schmales, intelligentes Gesicht. »Schießen Sie los. Ich mag Herausforderungen.«
    »Jane Austen. Meine Frau hat all ihre Bücher gelesen. Ich frage mich, ob sie dieses Jahr ein neues geschrieben hat?«
    Lola wartete auf das Lächeln in seinen Augen. Es kam nicht. Ihr sank der Mut.
    »Es tut mir leid, Jane Austen ist tot.«
    »Wirklich? Oh, wie schade, das wird meine Frau gar nicht

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