Mein zukünftiger Ex
Von wem?« Es dauerte nicht lange, bevor ein Phantasiebild in ihr Gestalt annahm. In weniger als einem Sekundenbruchteil spielte sich das komplette
Ein Offizier und Gentleman
-Szenario vor ihr ab. Sie musste sich nur umdrehen, dann käme Dougie wie Richard Gere durch den Laden geschritten. Nun gut, er trüge wahrscheinlich keine weiße Offiziersuniform, aber er könnte sie dennoch auf seine Arme heben und sie nach draußen tragen, während das Personal und die Kunden in die Hände klatschten und jubelten und freudig riefen: »Bravo, Lola.«
»Da drüben, bei den Autobiographien.«
Lola drehte sich langsam um … und eine weitere köstliche Phantasie wurde gnadenlos zerschmettert. Verdammt und zugenäht, der Mann war augenscheinlich in den Fünfzigern, warum sollte sie sich wünschen, dass er sie auf seinen Armen aus dem Laden trug?
»Das ist nicht Doug.«
Cheryl rollte mit den Augen. »Das habe ich auch nicht behauptet. Er schaut zu dir herüber, das ist alles. Und wie er schaut.«
»Vermutlich hat er mich letzte Woche im Fernsehen gesehen und jetzt sammelt er gerade all seinen Mut, um mich um ein Autogramm zu bitten.« Lola bereitete sich darauf vor, ein fröhliches, bodenständiges Lächeln zu lächeln, um zu beweisen, dass ihr der Ruhm nicht zu Kopf gestiegen war – Gott, wäre es nicht toll, wenn er sie wirklich darum bitten würde? –, aber der Mann hatte sich mittlerweile weggedreht. Na schön. Oh, außer er wäre ein Privatdetektiv, den Dougie angeheuert hatte, um herauszufinden, ob sie jetzt ein netterer Mensch war als vor zehn Jahren … Er hatte alles versucht, sie zu vergessen, aber es war ihm nicht gelungen … Vielleicht konnte er ihr doch vergeben …
»Träumst du schon wieder vor dich hin? Tim winkt nach dir.« Cheryl wies mit dem Finger. »Drüben an der Kasse sind sie unterbesetzt.«
Zehn Minuten später traf Lolas Fan an der Kasse ein. Von Nahem war er jünger als sie zuerst gedacht hatte, wahrscheinlich Mitte vierzig. Seine Haare waren dunkel und einen Tick länger als üblich, und er trug einen gestreiften Regenmantel und ein olivfarbenes Hemd zu gut geschnittenen, schwarzen Hosen. Ziemlich hip für einen Mann seines Alters. Außerdem hatte er nette, graue Augen.
»Ich habe noch nie so etwas gelesen.« Er schob ihr ein Buch hin. Es war ein Thriller eines bekannten amerikanischen Autors. »Ist das gut?«
»Wirklich gut. Sie werden nicht aufhören können zu lesen, selbst wenn Sie es wollten. Sie werden stundenlang den Atem anhalten.« Lola tippte das Buch in die Kasse. Sie war sich bewusst, wie der Mann ihr Namensschild studierte.
»Tut mir leid.« Er sah, dass sie es bemerkt hatte. »Schöner Name. Ungewöhnlich.«
»Danke.« Sie nahm seinen Zehn-Pfund-Schein entgegen und fischte das Wechselgeld aus der Kasse. Er war viel zu alt für sie, als dass sie ihn als Mann interessant gefunden hätte, aber er hatte ein attraktives Lächeln. »Hier bitte. Ich hoffe, es gefällt Ihnen. Aber geben Sie mir nicht die Schuld, wenn Sie gefeuert werden, weil Sie morgen bei der Arbeit die Augen nicht offen halten können.«
Sein Lächeln wurde breiter. »Und wenn es mir gefällt, komme ich wieder und kaufe noch ein anderes.«
Etwas an der Art, wie er sie ansah, veranlasste Lola zu der Frage, ob man sich so fühlte, wenn man berühmt war. Sie meinte leichthin: »Erkennen Sie mich?«
Er schaute verblüfft. »Wie bitte?«
»Ich wurde neulich fürs Fernsehen interviewt. Ich dachte, Sie haben das Interview vielleicht gesehen.«
Der Gesichtsausdruck des Mannes entspannte sich wieder. »Nein, tut mir leid, das habe ich verpasst. Ich bin nur hergekommen, um ein Buch zu kaufen.«
Verdammt, sie war doch nicht berühmt. »Verzeihen Sie bitte.«
»Kein Problem.« Er wurde sichtlich lockerer. »Tut mir wirklich leid, dass ich es verpasst habe. Waren Sie gut?«
»Ich war brillant.« Als Lola ihm die Tüte mit dem Thriller reichte, kam ihr der Gedanke: Warum hatte er sich so sichtlich entspannt? Naiv erkundigte sie sich: »Werden Sie manchmal von jemand erkannt?«
Ha, jetzt hatte sie ihn eiskalt erwischt.
»Wie bitte?«
»Ich habe mich nur gefragt, ob den Leuten manchmal klar ist, wer Sie sind.«
Noch eine Pause. »Warum sollte ihnen das klar sein?«
»Vielleicht, weil sie schlau sind und es herausgefunden haben.« Lola schenkte ihm ein sonniges Lächeln.
Er sah sie an. »Was herausgefunden haben?«
»Dass Sie Privatdetektiv sind.«
»Ich?« Er zeigte auf seine Brust, schüttelte in amüsiertem
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