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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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über das Glück sprechen zu hören, das Adele in sein Leben gebracht hatte. Alle hoben ihre Gläser auf Adele, dann sprach Philip in höchsten Tönen von Lola und ihren Taten in der Nacht des Raubüberfalls. Er schloss mit der Ankündigung, dass sie ihr alle zu großem Dank verpflichtet seien und dass sie von nun an zur Familie gehörte. Kurzer Applaus, ein Trinkspruch und – saukomisch – eine spröde Umarmung von Adele. Es war, als würde man von einem Knäckebrot umarmt.
    Dann war der peinliche Teil vorüber und alle machten sich wieder daran, zu trinken und zu plaudern. Alle außer Adele, die Lolas Mund anstarrte und höhnte: »Was für ein außerordentlicher Zufall, du scheinst denselben Lippenstift zu verwenden wie ich.«
    Mist, Mist. Sie
wusste
es.
    »Tut mir leid.« Lola konnte nicht glauben, warum ihr das nicht früher aufgefallen war. »Ich … äh … habe meinen verloren und Sally hat mir diesen hier angeboten. Mir war nicht klar, dass es Ihrer ist.«
    »Du kannst ihn mitnehmen, wenn du gehst.« Adele schauderte, als ob Lola eben auf die Horsd’œuvres gespuckt hätte. »Es ist ja nicht so, als ob ich ihn noch einmal verwenden würde.«
    »Alles in Ordnung?« Doug gesellte sich zu ihnen.
    »Lola hat meinen Lippenstift benützt.« Mit einem ungläubigen Auflachen fügte Adele hinzu. »Vielleicht bin ich ja altmodisch. Es scheint mir nur so unglaublich unverfroren. So …
persönlich

    Lola wollte protestieren, aber jetzt sah Dougie sie ebenfalls abfällig an, als wäre sie an Typhus erkrankt und liefe nun herum, um die Lippenstifte unschuldiger Menschen absichtlich mit ihren todbringenden Krankheitskeimen zu infizieren. Es kam der Moment, an dem man einfach akzeptieren musste, dass Gewinnen keine Option mehr war.
    Als Lolas Handy zum dritten Mal an diesem Abend klingelte, wurden Adeles Augen in neuer Verärgerung zu schmalen Schlitzen.
    »Hörst du bitte auf, mich dauernd abzuwürgen«, verlangte Gabe. »Ich weiß mit meiner Zeit Besseres anzufangen, als ständig zu versuchen, dich zu erreichen. Es ist ja weiter gar nicht kompliziert«, fuhr er fort, »ich muss nur wissen, ob alles in Ordnung ist. Ein einfaches Ja oder Nein ist …«
    »Ist das dein Ernst? Der Muttermund hat sich wie weit geöffnet? Rühr dich nicht von der Stelle und bleib ganz ruhig«, rief Lola. »Setz Wasser auf und atme tief durch. Ich bin schon auf dem Weg.«

10 . Kapitel
    »Ich habe letzte Nacht von ihm geträumt«, beichtete Lola.
    Cheryl füllte die Bestsellerregale im vorderen Teil des Ladens auf. Sie hielt inne, betrachtete das Buch in ihrer Hand, runzelte die Stirn und fragte: »Von wem hast du geträumt? Von Stephenie Meyers Vampir?«
    »Von wegen. Ich spreche von Dougie, du Knalltüte.«
    »Oh, du meinst, du redest immer noch von Dougie. Haben die Worte ›absolut hoffnungslos‹ irgendeine Bedeutung für dich?«
    Ehrlich, nur weil Cheryls Ehe schlecht geendet war … Jetzt war sie vierzig und glücklich geschieden und genoss ihr männerfreies Leben. Verbissen erklärte Lola: »Scheitern gibt es nicht für mich.«
    »Du willst ein totes Pferd satteln?« Cheryl lachte. »Du willst einen Regenbogen jagen? Du erwartest ein Wunder?«
    »Sei doch nicht so pessimistisch. Ich träumte, ich würde in einem Boot die Portobello Road entlang rudern. Dann verlor ich ein Ruder, aber ganz plötzlich schwamm Dougie neben mir und sprang ins Boot.«
    »Und brachte es damit zum Kentern?«
    »Und rettete mich! Er zeigte mir den verborgenen Schalter, der den Motor anließ.« Lola merkte, wie ihr bei der Erinnerung daran die Augen feucht wurden. »Und ehe ich mich versah, schossen wir in dem Boot wie in einem James Bond Film durch die Straßen, und die Leute schrien und sprangen zur Seite, und Dougie saß neben mir, und sein Bein presste sich gegen mein Bein …«
    »Wird das jetzt zu einem dieser schlüpfrigen Träume?«
    »Leider nicht. Wir hatten keine Zeit. Mein Wecker ging los.« Lola reichte Cheryl eine Handvoll Dan Browns. Es war Montagnachmittag, drei Tage waren seit der Party vergangen, und Dougie hatte sich mehr oder weniger permanent in Lolas Kopf niedergelassen. Es würde nicht leicht sein, ihn wieder dazu zu bringen, sie zu lieben, wenn er sie nicht einmal mehr sehen wollte, aber die Gefühle, die sie für ihn empfand, hatte sie noch nie für jemand anderen gehegt. Und der Moment, an dem er nun wieder in ihrem Leben auftauchte, war einfach …
    »Übrigens wirst du gerade beobachtet«, warnte Cheryl.
    »Werde ich?

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