Mein zukünftiger Ex
Unglauben den Kopf. »Dafür halten Sie mich? Für einen Privatdetektiv?«
Glücklicherweise war an der Kasse gerade nichts los. Kein anderer Kunde wartete darauf, bedient zu werden.
»Schon klar«, sagte Lola, »das müssen Sie jetzt sagen, nicht wahr?«
»Vermutlich. Trotzdem bin ich keiner.«
»Außer dass Sie gerade versuchen, Ihre Spuren zu verwischen, wie es jeder gute Privatdetektiv tun würde.«
Er legte den Kopf schräg. »
Falls
ich einer wäre – und ich schwöre Ihnen, ich bin keiner –, wen würde ich dann ausspionieren?«
»Ach, ich weiß nicht. Irgendjemand in diesem Laden.« Lola zuckte spielerisch mit den Schultern. »Vielleicht mich.«
»Sie. Und warum sollte sich Ihnen ein Privatdetektiv an die Fersen heften?« Noch eine kurze Pause. »Stecken Sie in Schwierigkeiten?«
»Keineswegs.« Sie hatte das nur aus einer Laune heraus gesagt – wer nicht wagt, der nicht gewinnt –, aber Lola wusste jetzt, dass dieser Mann nichts weiter war als ein charmanter Fremder, wenn auch – aufgrund ihres Verhörs – ein leicht verwirrter Fremder. »Also gut, Sie sind kein Privatdetektiv, ich glaube Ihnen.«
Er nickte ernsthaft. »Danke.«
Aus dem Nichts bildete sich eine Schlange vor der Kasse. Lola sagte: »Viel Spaß mit dem Buch.«
Der Mann ging, die dunkelblaue Tüte von Kingsley unter den Arm geklemmt. Er trug den Gesichtsausdruck zur Schau, den die Leute aufsetzen, wenn sie denken, sie hätten einem einen Zehnpfundschein gegeben und auf zwanzig Pfund Wechselgeld bekommen.
11 . Kapitel
Toastabags
waren einfach die tollste Erfindung aller Zeiten!
Die Kunststofftasche sprang aus dem Toaster und Lola öffnete sie und ließ das herrliche, knusprig getoastete Käse-Tomaten-Sandwich auf einen Teller gleiten. Das hier war womöglich ihr Lieblingsessen.
Also gut, getoastetes Sandwich: erledigt.
DVD in das DVD -Gerät einlegen: erledigt. Sie hatte sich den neuesten Film von Tom Dutton gegönnt, einer ihrer Lieblingsschauspieler.
Schachtel mit Kleenextüchern: erledigt. Als sie Gabe damals ins Kino gezerrt hatte, musste sie während der Tränendrüsendrückerszenen wie ein Schlosshund heulen.
Fernbedienung für das DVD -Gerät: erledigt.
Fernbedienung für das Fernsehgerät … Mist, wo war die nur geblieben? Oh, hinter den Sofakissen. Erledigt.
Jetzt war sie bereit für …
Es klingelte an der Tür, als sie gerade den ersten himmlischen Bissen des getoasteten Sandwiches zu sich nehmen wollte. Da hatte jemand einen sehr seltsamen Humor. Lola besah sich ihr ungeschminktes Spiegelbild im Küchenfenster, dazu ihr tropfnasses Haar und den limonengrünen Morgenmantel. Sie hoffte sehr, dass sich Tom Dutton nicht ausgerechnet diesen Moment ausgesucht hatte, um an ihrer Türschwelle zu erscheinen.
Lola drückte auf die Sprechanlage. »Ja?«
»Lola?« Eine Frauenstimme.
»Wer ist da?«
»Ich bin’s. Sally Tennant!«
Ach du Schande. Sally. Dougs Schwester. Lola betätigte den Türöffner. Ihr Magen schlug vor Aufregung einen Purzelbaum. »Komm hoch.«
Sally trug einen extrem schicken, cremefarbenen Mantel und schwarze Lacklederstiefel mit hohen Absätzen. Sie sah elegant und sehr schick aus. Sie hätte noch schicker ausgesehen, hätte auf ihren Haaren nicht ein blinkendes, leuchtend rotes Plastikgeweih gethront.
»Oh, tut mir leid.« Sie schnitt eine Grimasse, als sie Lolas Haare und den Morgenmantel sah. »Komme ich ungünstig?«
»Aber nein. Ich kann gar nicht glauben, dass du hier bist.« Lola führte sie ins Wohnzimmer und schaltete das Fernsehgerät aus. »Hat es mit Doug zu tun?«
»Mit Doug?« Sally blickte verständnislos. »Nein, den habe ich nicht gesehen. Warum? Hast du ihn getroffen?«
»Nein.« Lola schluckte ihre Enttäuschung hinunter.
»Ich habe Philip nach deiner Adresse gefragt. Ich bin wegen der Wohnung hier, von der du mir erzählt hast.«
Die Wohnung. Lola hatte keine Sekunde lang im Ernst geglaubt, dass Sally auf ihr Angebot eingehen würde – als sie ihr davon erzählte, schien sie nicht einmal zugehört zu haben. Und jetzt war sie tatsächlich hier. So konnte man sich täuschen. Aber gleichzeitig war es
brillant
.
»Hast du wirklich Interesse? Das ist toll. Gabe reist morgen nach Australien ab … Heute Abend verabschiedet er sich von seinen Freunden, Gott allein weiß, wann er zurückkommt. Aber ich habe einen Schlüssel. Ich kann dir die Wohnung jetzt gleich zeigen.« Lola knotete den Gürtel ihres Morgenmantels zu und sagte: »Du wirst sie lieben, darauf
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