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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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sich Adele unter ihrer Wortwahl krümmte, weil es bewies, wie gewöhnlich sie war und wie absolut ungeeignet für jemand, der eine so gute Erziehung genossen hatte wie Doug.
    »Nun, dann lass uns einfach den Rest des Abends mit möglichst wenig Unannehmlichkeiten überstehen.« Adele schüttelte ihre frisierten Haare, als ob sie den Gedanken an mögliche Unannehmlichkeiten von sich weisen wollte. Mit einem schmallippigen Pseudolächeln sagte sie: »Sollen wir wieder zu den anderen gehen?«
    »Ich komme in einer Minute nach, nachdem ich, äh …« Lola zeigte auf die Gästetoilette und überlegte sich, wie der höfliche Ausdruck dafür lautete, und gleich darauf fragte sie sich, warum sie sich die Mühe machte. »Nachdem ich gepieselt habe.«
    Die Gästetoilette war klein, aber edel, alles aus Marmor und mit sehr geschmackvoller Beleuchtung. Eigentlich ein wenig zu geschmackvoll. Lola erneuerte ihr Make-up und musste sich weit über das Waschecken beugen, um nahe genug an den Spiegel zu kommen und überprüfen zu können, ob sie auch keine Mascaraflecke auf den Wangen hatte.
    Während sie an Doug dachte und wie sie ihn wider sein besseres Wissen wieder für sich gewinnen könnte, klingelte plötzlich Lolas Handy. Sie wäre vor Schreck fast aus der Haut gefahren, verlor das Gleichgewicht und krachte beinahe mit der Nase voraus in den Spiegel, konnte sich aber gerade noch mit der Hand am Waschbecken festhalten, allerdings wurde dabei ihre Make-up-Tasche in hohem Bogen vom Waschbeckenrand katapultiert.
    »Nein!« Lola stieß einen Entsetzensschrei aus, als die Tasche in der Toilettenschüssel landete. Wasser spritzte auf.
    Nicht ihr Make-up … o Gott …
    Es war zu spät, der Inhalt ihrer Kosmetiktasche war bereits nass. All ihre Lieblingssachen – die schönen Lidschatten, der Bronzepuder, die Augenstifte, ihre drei allerbesten Lippenstifte – waren auf den Boden der Toilettenschüssel gesunken. Und was das Ganze noch schlimmer machte, ihr Handy klingelte immer noch.
    »Gabe, ich weiß, du willst nur helfen, aber NICHT JETZT !« Sie schaltete das Handy wieder aus, begutachtete die Katastrophe und stieß einen Seufzer der Verzweiflung aus. »Zur Hölle …«
    Dann schreckte sie erneut zusammen, weil jemand vorsichtig an die Tür klopfte.
    »Hallo? Alles in Ordnung da drinnen?« Es war eine besorgte Frauenstimme, die möglicherweise Sally gehörte.
    »Alles in Ordnung, es geht mir gut.« Als sie ihren mokkafarbenen Urban-Decay-Lieblingslidschatten sah, hätte Lola heulen können.
    »Lola? Bist du das? Was ist passiert?«
    Es war wirklich Sally. Lola entriegelte die Tür.
    Sie musste kein Wort sagen.
    »O nein, du Arme! Mein Gott, kein Wunder hast du so geschrien. Mir wurde einmal die Handtasche gestohlen.« Sally drückte ihr mitfühlend den Arm. »Ich musste meine Kreditkarten ersetzen, und das war alles furchtbar lästig. Aber mein Make-up zu verlieren, war echt traumatisch. Als ich dann auch noch feststellen musste, dass meine Lieblingswimperntusche nicht mehr hergestellt wurde, hatte ich gewissermaßen einen Nervenzusammenbruch mitten in der Kosmetikabteilung von Harvey Nicks.«
    Trotz allem musste Lola grinsen. »Ich fühle mich schon besser.«
    »Und ich fühle mit dir.«
    »Wir können es nicht da drin lassen.« Lola wappnete sich, beugte sich vor, fischte mit spitzen Fingern die Kosmetiktasche aus der Toilettenschüssel und ließ sie dann –
platsch
 – in den Mülleimer unter dem Waschbecken fallen. »War ja klar, dass das passieren musste, bevor ich mir die Lippen nachziehen konnte.«
    »Da kann ich dir helfen. Willst du dir meinen Lippenstift borgen? Du musst nur mit mir nach oben kommen.«
    Alles in Sallys Zimmer war Gold und Weiß und superordentlich. Lola setzte sich auf das Kingsize-Bett und sah sich um. »Das ist ein tolles Zimmer.«
    »Es wäre noch toller, wenn es sich nicht im Haus meiner Mutter befände.« Sally schnitt eine Grimasse. »Nicht, dass ich sie nicht liebe, aber ideal ist das nicht. Ich bin 36 . Bis vor zwei Wochen habe ich mit meinem Freund in Wimbledon gelebt, aber wir haben uns getrennt, und jetzt bin ich vorübergehend hier eingezogen.«
    »Was war mit dir und deinem Freund?«
    »O Gott, ein Albtraum. Wenn es um Männer geht, bin ich eine Katastrophe auf zwei Beinen.« Sally schüttelte den Kopf. »Er hat sich auf meine Kosten die Zähne bleichen lassen. Es war mein Geburtstagsgeschenk für ihn, denn das hat er sich gewünscht. Und kurz darauf teilte er mir mit, dass er

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