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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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legen? Damit sie aus dem Weg ist?«
    »Nein, schon gut. Ich muss alles da haben, wo ich es sehen kann.« Sally betrachtete Lola in ihrem Morgenmantel. »Hast du was Schönes vor?«
    »Eine Vinothek in Soho. Weihnachtsfeier vom Geschäft.« Lola schnitt eine Grimasse. »Kostümiert.«
    »Oh, ich liebe Kostümfeste! Als was gehst du?«
    »Als Playboy-Häschen. Nicht lachen!«, befahl Lola. »Jeder musste einen Vorschlag in einen Hut werfen, und ich habe die Niete gezogen. Tim ist losgezogen, um die Sachen für uns im Kostümverleih auszuleihen. Er wird jeden Moment mit meinem Kostüm kommen.«
    »Es ist wenigstens sexy. Als ich aufwuchs, wollte ich immer ein Plaboy-Häschen sein, aber Mum meinte, nur über ihre Leiche«, erzählte Sally fröhlich. »Bevor du gehst, musst du aber vorbeikommen und dich mir zeigen!«
     
    »Ich werd’ verrückt, das kann doch unmöglich alles für mich sein.«
    Tim stand mit einem riesigen Kleidersack vor ihrer Tür.
    Ihr Outfit war doch eher knapp bemessen. Ein schwarzer Badeanzugeinteiler, ein weißes Flauscheschwänzchen und zwei Ohren. Wie viel Platz konnte das brauchen?
    »Es gab da eine Verwechslung.« Tim schien verlegen.
    »Was für eine Verwechslung?«
    Seine Wangen färbten sich rot. »Als ich ein Häschen-Outfit bestellte, dachten sie, ich meinte … nun ja, ein
Häschen
Häschen.«
    »Willst du damit sagen … o Gott, lass mich sehen!« Lola zog den Reißverschluss des Kleidersacks auf und sah sich einem mannshohen Hasenkostüm aus weißem Nylonfell gegenüber. »Ich soll das hier anziehen?«
    »Tut mir leid.« Tim klang sehr zerknirscht.
    Als Lola das Kostüm herausziehen wollte, bekam sie einen elektrischen Schlag.
    Von Vorteil war, dass sie darin nicht den ganzen Abend lang den Bauch einziehen musste. Von Nachteil war, dass sie ihre Stöckelschuhe umsonst geputzt hatte. Sie war dazu verdammt, den Abend mit ihren Füßen in riesigen, befellten, weißen Hasenpfoten zu verbringen.
    »Da drin wird mir doch viel zu heiß werden.« Das Nylonfell knisterte und als sie es streicheln wollte, bekam sie noch einen Schlag.
    »Du kannst mein Kostüm haben, wenn du willst«, bot Tim an. Dieses ›wenn du willst‹ erfüllte sie nicht gerade mit Optimismus. »Warum? Als was gehst du?«
    »Ich sollte ursprünglich als Gladiator gehen. Eine Art Russell Crowe. Aber die Brustplatte ist zerbrochen, und darum haben sie mir das Kostüm nicht geben können.«
    »Dann bist du also kein Gladiator, sondern …?«
    Tim murmelte: »Barney der Dinosaurier.«
    Lola seufzte. »Danke, aber dann halte ich mich lieber an den Hasen. Lila steht mir nicht.«
     
    »Du bist ja ganz rot!« Cheryl, die in ihrem Hula-Rock umwerfend und angemessen exotisch aussah, tanzte sich an Lola heran.
    Ganz rot. Man stelle sich vor.
    »Kannst du dir vorstellen, wie heiß es hier drin ist, gefangen in einem Ganzkörperhäschenkostüm?« Lola langte nach einer Flasche Wasser. »Falls ja, dann verdopple das noch.« Sie nahm mehrere große Schluck Wasser. »Nein, vervierfache es.«
    Der DJ legte
Last Christmas
von Wham auf, was zu einem Massenansturm auf die Tanzfläche führte. (Warum?
Warum
?)
    »Willst du tanzen?« Cheryl ließ die Hüften rotieren.
    »Eigentlich nicht, nein.«
    »Kannst du das Häschenkostüm nicht ausziehen?« Cheryl legte den Kopf voller Mitgefühl schräg.
    »Ich könnte, wenn ich daran gedacht hätte, Kleider zum Wechseln mitzunehmen.« Lola pustete sich den feuchten Pony aus den Augen. Warum hatte sie nicht daran gedacht? Doch unter dem Nylonfell trug sie so gut wie nichts, und so beschwingt die Gesellschaft im Bernini auch war, schienen die Leute doch nicht betrunken genug, Lola in ihrem rosa Schlüpfer mit den grünen Tupfern und dem dazu passenden Balconette- BH zu sehen.
    Es war eine heilsame Erfahrung, sich als Hase zu verkleiden. Bis zu diesem Abend hatte sie gar nicht recht zu schätzen gewusst, dass sie von Angehörigen des anderen Geschlechts beachtet wurde. Sie hatte es immer als selbstverständlich erachtet, dass die Herren der Schöpfung sie bewunderten.
    »Weißt du, ich habe das Gefühl, als würde ich einen Tarnanzug tragen«, sagte Lola. »Keiner beachtet mich.«
    »Das stimmt nicht!« Cheryl tat ihr Bestes, um glaubhaft zu klingen.
    »Es stimmt sehr wohl.« Lola sah, wie der Blick von Männern, die nach attraktiven Frauen Ausschau hielten, mit denen sie flirten konnten, über sie hinwegglitt, ohne an ihr haften zu bleiben. Und an diesem Abend war Cheryl in ihrem wogenden Hula-Rock

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