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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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musste ein Missverständnis vorliegen. »Sprechen wir hier von Blythe?«
    Sie musste es überprüfen. Man stelle sich vor, wenn er sich jetzt bestürzt zurücklehnte und sagte: ›Nein, doch nicht von Blythe! Ich spreche von
Linda
.‹
    Und das mit den Augenbrauen war einfach nur ein unheimlicher Zufall.
    Das tat er jedoch nicht. Er nickte nur und meinte schlicht: »Blythe Malone, genau.«
    »Möchten Sie was essen, Kleines?« Die Kellnerin trat an ihren Tisch und wischte den Tee auf, den Lola auf die Resopaltischplatte geschüttet hatte.
    »Danke, nein.« Sie hatte so viel zu verdauen, nicht zuletzt die Erkenntnis, dass ihre eigene Mutter sie angelogen hatte.
    Und das ganz gewaltig.
    »Sicher nicht? Wir haben einen entzückenden Lammeintopf.« Die Kellnerin wies hilfreich auf das entsprechende Foto auf der laminierten Speisekarte. »Oder Innereienfrikadellen mit Pommes. Unsere Innereien mag jeder.«
    Normalerweise hätte Lola darauf etwas Komisches erwidert, aber ihr Gehirn drehte gerade hohl. »Ich möchte nichts. Wirklich.«
    »Ihr wäre ein Teller mit Möhren lieber.« Einer der Männer am Nebentisch kicherte und stieß seinen Freund an, der die Vorderzähne über die Unterlippe schob und Bugs Bunny imitierte.
    »Tut mir leid.« Nick James sah Lola an. »Ich hätte ein besseres Lokal finden sollen.«
    Die Kellnerin schnüffelte beleidigt: »Sehr charmant, vielen Dank auch.«
    »Ist doch egal.« Lola schüttelte den Kopf. »Ich wünschte zwar, ich würde kein Häschenkostüm tragen, aber das lässt sich jetzt gerade nicht ändern. Und der Tee ist wirklich gut.« Sie lächelte zur Kellnerin hoch. »Ich hätte gern noch eine Tasse.«
    »Meine Wohnung ist nicht weit von hier. Wir können dorthin, wenn du magst«, bot Nick James an. »Aber ich finde, das wäre vielleicht etwas seltsam.«
    »Stimmt.« So sehr sie sich wünschte, normale Kleidung zu tragen, fand Lola es auch nicht richtig, ihn in die Radley Road einzuladen.
    Er nickte zustimmend. »Neutraler Boden ist besser. Momentan jedenfalls.«
    Er hatte eine nette Stimme, verstand sich zu artikulieren, ohne übertrieben vornehm zu klingen. Er trug marineblaue Maßhosen und ein rot-blau-gestreiftes Hemd. Die Uhr an seinem Handgelenk war eine Breitling in Schwarz und Gold. Und … sie wusste, dass es wahr war. Lola glaubte ihm: Er war wirklich ihr
biologischer Vater
.
    »Als ich klein war, dachte ich immer, mein Vater sei ein Filmstar«, sagte Lola. »Weil die einzigen Amerikaner, die ich kannte, diejenigen waren, die ich im Fernsehen sah.«
    »Stattdessen hast du jetzt einen Werbefuzzi. Pech.«
    »Ist schon okay. Es ist nur komisch, weil ich all die Jahre dachte, dass …
du
 … Amerikaner bist und wie ein Amerikaner sprichst. Und jetzt muss ich mich von dieser Vorstellung verabschieden. Ich habe mich immer gefragt, ob der Dunkelhaarige aus
Monk
mein Dad ist.«
    »Tut mir leid.«
    »Mir haben seine Jacketts ohnehin nie gefallen.«
    Nick erwiderte ernst: »Ich verspreche, ich werde niemals zu enge Karo-Jacketts tragen.«
    »Oder George Clooney aus
Emergency Room

    »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich an meinem amerikanischen Akzent gearbeitet.« Er zuckte mit den Schultern und lächelte. »Ich weiß wirklich nicht, warum Blythe dir so was erzählt hat.«
    Lola sah in ihre Handtasche, die auf dem Stuhl neben ihr lag. Ihr Handy befand sich darin. Was hielt sie davon ab, jetzt sofort ihre Mutter anzurufen und eine Erklärung zu verlangen? Oder mit der Kamera in ihrem Handy ein Foto von Nick James zu machen und es an Blythe zu schicken mit der Textunterschrift »
Rate, wer das ist

    Aber sie brachte es doch nicht über sich.
    Gott, das war so
merkwürdig
.
    »Wie hast du mich gefunden?«
    »Dein Auftritt in diesem Lokalsender«, gab er zu. »Als ich sagte, ich hätte ihn nicht gesehen … nun ja, das war gelogen. An jenem Abend zappte ich mich durch die Programme, und plötzlich warst du da, und dein Name stand auf dem Bildschirm. Lola Malone. Als du geboren wurdest, warst du noch Lauren.«
    »Ich weiß«, sagte Lola.
    »Tut mir leid, ich meine, ich kannte dich als Lauren. Aber an dem Tag, an dem ich deine Mutter besuchte, als du noch ein Baby warst, reichte sie dich einer Freundin und sagte ›Gehst du mit Lola bitte in den Garten?‹«
    »Die Tochter unserer Nachbarin konnte Lauren nicht aussprechen, darum nannte sie mich Lola. Das blieb hängen. Niemand nennt mich Lauren.«
    Er nickte. »Wie auch immer, ich war mir nicht ganz sicher, ob du es wirklich

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