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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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einfach ein Schock.« Blythe fächelte sich Luft zu. Ihre Sommersprossen stachen deutlich hervor. »Vielleicht warnst du mich das nächste Mal, wenn ein Vater aus heiterem Himmel über uns hereinbricht, einige Minuten vorher vor. Ich konnte Überraschungen noch nie leiden.«
    War ja auch kein Wunder. Lola schob ihren Teller von sich und teilte den letzten Rest des Weines zwischen ihnen auf. Natürlich war ihre Mutter geschockt gewesen, aber war sie nicht auch tief in ihrem Innern ein klitzekleines bisschen beeindruckt gewesen, wie sich Nick entwickelt hatte? Zögernd meinte Lola: »Unsere Augenbrauen vollführen dieselben Bewegungen.«
    Blythe zögerte, dann brachte sie ein angedeutetes Lächeln zustande. »Ich weiß.«
    »Er sieht sehr gut aus.«
    »O ja, das war immer schon so. Und das wusste er auch. Nick war ein großer Charmeur vor dem Herrn.«
    Tapfer fuhr Lola fort: »Er ist auch immer gut angezogen. Er versteht sich zu kleiden.«
    Das Lächeln ihrer Mutter veränderte sich, wurde ein wenig höhnisch. »Und das macht den Unterschied aus?«
    Das war unfair, weil es überhaupt keinen Unterschied machte. Es war nur so, wenn man Nicks elegante, großstädtische Erscheinung mit Malcolms äußerer Erscheinung verglich, mit dieser wolligen, ungepflegten, zehenbehaarten Erscheinung, dann machte es eben doch einen gewaltigen Unterschied.
    Und was war verkehrt daran? Schließlich war das der Grund, warum es mehr Poster von Johnny Depp an den Schlafzimmerwänden des ganzen Landes gab als Poster von Johnny Vegas.
    »Ich mag ihn«, verkündete Lola.
    »Natürlich magst du ihn.« Blythe zuckte mit den Schultern. »Hör zu, es tut mir leid, wenn du jetzt denkst, ich hätte dir all die Jahre deinen Vater vorenthalten, aber …«
    »Mum, ist schon gut, du glaubtest, das Richtige zu tun. Aber wir haben uns jetzt gefunden. Er ist wieder in unserem Leben. Und wir können es langsam angehen lassen. Wir können einander in aller Ruhe kennenlernen. Du hast ihn einmal gemocht, du kannst ihn auch wieder mögen.« Lola hob schwungvoll ihr Glas in aufkeimender Hoffnung. »Wie bei mir und Dougie.«
    »Ich glaube, du vergisst da etwas.« Blythe bedeutete dem Kellner winkend, die Rechnung zu bringen. »Du magst Dougie immer noch. Aber nach dem, was du mir erzählt hast, scheint er mir nicht gerade verrückt nach dir zu sein.«
    Mütter konnten grausam sein. »Er wird seine Einstellung ändern«, erklärte Lola. »Ich habe ihn noch nicht aufgegeben.«

27 . Kapitel
    Auf der anderen Seite des Flures hörte man Lolas Türglocke. Sally, die Eiskunstlauf im Fernsehen ansah – mit einem großen Becher Ben-and-Jerry-Eis in ihrem Schoß –, wackelte mit den Zehen und stellte sich vor, wie sie in einem funkelnden, hautengen, rosa Outfit über das Eis wirbelte.
    Dingdongdingdong. Wer immer an der Haustür stand, er gab nicht auf. Als sich die Eiskunstlaufnummer ihrem Ende näherte, stellte Sally das Eis beiseite und kletterte vom Sofa.
    Sie schob das Fenster nach oben und lehnte sich hinaus. »Hallo? Lola ist nicht zu Hause.« Dann hätte sie beinahe das Gleichgewicht verloren und wäre hinausgefallen, denn der Mann, der zu ihr hochsah, war einfach …
    Wow!
    Belassen wir es dabei, dass er definitiv besser aussah als der durchschnittliche Sternsinger.
    »Wissen Sie, wann sie zurückkommt? Ich habe es auf ihrem Handy versucht, aber es ist abgeschaltet.« Seine dunklen Augen funkelten im Licht der Straßenlaterne. Selbst aus dieser Entfernung war sein Blick hypnotisch. Mühelos hypnotisiert rief Sally: »Sie könnte jeden Moment zurück sein. Wollen Sie hereinkommen und hier drin warten?«
    Seine Zähne strahlten weiß. »Sind Sie sicher?«
    Bei so einem Lächeln? Machte er Witze? Sally hoffte, dass Lola nicht allzu schnell zurückkommen würde. »Einen Moment, ich betätige den Türöffner.«
    »Danke.« Sein Lächeln wurde noch breiter, als sie kurz darauf die Tür zu ihrer Wohnung öffnete. »Ich will nicht lästig fallen. Aber draußen ist es ziemlich kalt.«
    Keine Sorge, nur herein, ich wärme Sie schon auf!
    Gott sei Dank gelang es ihr, diese Worte auf ihren Kopf zu beschränken. Aber er war wirklich zum Niederknien, mit diesen ausdrucksvollen Augenbrauen und den gemeißelten Wangenknochen und dem dunklen, nach hinten gekämmten Haar, das sich über den Kragen seines Mantels kräuselte. Definitiv Wollust auf den ersten Blick. Und hatten diese Augenbrauen nicht etwas Vertrautes?
    »Kommen Sie herein, ich mache uns einen Tee … hoppla.«

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