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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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zu verdanken. Ihrem Stiefvater«, entgegnete Blythe steif. »Er hat mir geholfen, sie großzuziehen.«
    Nick nickte. »Natürlich.«
    »Ich habe ihm alles von Alex erzählt«, sagte Lola.
    »Und hat er dir auch alles erzählt?« Blythe atmete schneller, sie wandte ihre Aufmerksamkeit Nick zu. »Hm? Hat er das? Alles?«
    Die Leute an den anderen Tischen nahmen allmählich Notiz von ihnen. Vielleicht war diese überraschende Familienzusammenführung in einem Restaurant doch keine so gute Idee gewesen. Lola, die gedacht hatte, es würde alles zivilisiert ablaufen, wenn andere Menschen zugegen waren, flüsterte verstohlen: »
Pst
, Mum.«
    Was sinnlos war, weil nämlich Nick sich nicht die Mühe machte, seine Stimme zu senken, als er antwortete: »Ja, Blythe, sie weiß, dass ich im Gefängnis war.«
    Jetzt flüsterte die eifrig lauschende Frau am Nebentisch ihrem Ehemann, der endlos öde über Golf parlierte, ein
»Psst!«
zu.
    »Das war vor 27 Jahren«, fuhr Nick fort. »Ich habe einen Fehler begangen und hundertfach für ihn bezahlt. Ich habe dich verloren, und ich habe meine Tochter verloren. Und bevor du fragst: Nein, seitdem bin ich nie wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Ich bin ein normaler, anständiger, gesetzestreuer Bürger.«
    »Gratuliere«, sagte Blythe frostig. »Einige von uns sind das immer schon gewesen.«
    »He, Blythe.« Mit schiefem Lächeln nahm Nick die Flasche Merlot und goss sich etwas davon in Lolas leeres Wasserglas. »Es ist wirklich toll, dich wiederzusehen. Wir müssen doch nicht streiten, oder? Können wir nicht einfach Freunde sein?«
    »Wie bitte? Ich weiß nicht. Das ist alles noch so neu.« Blythe amtete laut aus, schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht einmal klar denken.«
    »Ich habe nie aufgehört, an dich zu denken. An euch beide.«
    Eine Sekunde lang flatterten ihre Lider. »Und ich musste immer daran denken, wie du mich angelogen hast.«
    »Mum, das ist doch alles schon Geschichte.«
    »Aber es ist passiert«, beharrte Blythe. »Ich war im achten Monat schwanger, als ich den Anruf erhielt, dass mein Freund im Gefängnis saß. Keine Vorwarnung, keine Andeutung, einfach …
zack
. Es war als ob … Gott, es war, als ob die ganze Welt explodierte. Ich dachte, mein Leben sei vorbei. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war verzweifelt. Und hier bist du nun, tauchst einfach aus heiterem Himmel auf und sagst, he, das ist doch alles schon so lange her. Lass es uns vergessen und Freunde sein!« Sie hielt inne, lehnte sich zurück und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Ich weiß nicht, ob ich mit dir befreundet sein will. Es geht mir auch so gut, danke.«
    »Ich bin Lolas Vater«, wandte Nick ein.
    »Nicht, was mich angeht. Alex war derjenige, der für sie da war«, entgegnete Blythe hitzig. »Und jetzt, rate! Er musste nie ins Gefängnis.«
    Lola schloss die Augen. Nicht ganz die romantische Wiedervereinigung, die sie sich erhofft hatte. »Mum, vergiss nicht, du hast mich angelogen, was Nick anging. Du hast mir nie die Wahrheit gesagt, weil du mich schützen wolltest, du wolltest nicht, dass ich verletzt werde.«
    Ihre Mutter meinte abwehrend: »Ja, und? Was ist verkehrt daran?«
    »Nichts! Du hast es getan, weil du mich liebst.« Lola breitete die Arme weit aus, hätte dabei beinahe die Hüfte eines vorbeieilenden Kellners gestreift. »Aber genau das hat Nick getan, als er dich anlog! Er hat dir von der Klage und der anstehenden Gefängnisstrafe nichts erzählt, weil er dich liebte und dich nicht beunruhigen wollte!«
    »Und wie
gut
das funktioniert hat!« Rote Flecke tauchten auf Blythes Wangen auf, und sie schob ihren Stuhl zurück. »Keine Vorwarnung, kein gar nichts, nur ein Anruf von einem Fremden, der mir mitteilte, dass du im Gefängnis bist. Warum nur habe ich mich darüber aufgeregt?«
    »Was tust du?«, fragte Lola, als Blythe ihre Tasche nahm.
    »Ich gehe auf die Toilette und dann nach Hause.«
    »Mum, nein!«
    »Ist schon in Ordnung.« Nick stand auf. »Ich werde gehen. Es tut mir leid.« Er legte Lola die Hände auf die Schultern, während Blythe, blindlings durch die Tischreihen wankend, zur Toilette enteilte. »Wir haben das falsch angefangen. Gib ihr Zeit, sich zu beruhigen. Vielleicht treffen wir uns später noch.«
    Lola nickte, brachte kein Wort heraus.
    Eine Weile später kehrte ihre Mutter an den Tisch zurück.
    »Du musst mir nichts sagen«, empfing Lola sie. »Ich habe wieder einmal eine Dummheit gemacht.«
    »Tut mir leid, Liebes. Das war

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