Mein zukünftiger Ex
Tony auf den Rücken und Lola wartete darauf, wie er verkündete, dass sie, Lola, die Antwort gewusst hatte.
Aber das tat er nicht. Er saß nur da, sah selbstgefällig aus und nahm die Glückwünsche entgegen. Lola sah sich wild um. Hatte denn niemand mitbekommen, was passiert war? Nicht einmal Doug?
»Verdammt, die Dreisten Dunns haben es auch gewusst«, sagte Doug. »Wir sind immer noch gleichauf. Es hängt jetzt alles von der letzten Frage ab.«
Dieser verdammte Tony, was für ein Betrüger! Lola war so sehr damit beschäftigt, wütend zu sein und ihn böse anzufunkeln, dass sie kaum die letzte Frage mitbekam.
»… die berühmte Schriftstellerin starb 1880 . Ihr Pseudonym lautete George Eliot. Aber wie lautete ihr richtiger Name?«
Das war es. Lola setzte sich auf, als hätte sie einen Stromschlag erhalten. Ha, das war eine Fangfrage! Jeder im Raum würde denken, die Antwort lautete Mary Ann Evans. Wichtiger noch, die Dreisten Dunns würden das denken. Aber der Hinweis lag in der Art und Weise, wie die Frage gestellt worden war: Sieben Monate vor ihrem Tod, im Alter von 61 Jahren, hatte Mary Ann Evans ihren jungen Gespielen John Cross geheiratet. Die Frage lautete also, wie sie hieß,
als sie starb
…
»Und?«, fragte Bob. »Weißt du es?«
»Selbstverständlich weiß ich es.« Lola griff nach der Antwortkarte und einem Stift. Schwungvoll schrieb sie Mary Ann Cross. O ja, war das ein Aufflackern von Respekt in Dougs Augen? Wurde aber auch Zeit! Sie würde seinem Team gleich den Sieg einfahren.
»Heben Sie Ihre Karten, meine Damen und Herren.«
Vor Aufregung zitternd hob Lola die Karte über ihren Kopf.
»Hm.« Doug sah auf die anderen erhobenen Karten.
O Dougie, vertrau mir, würde ich dich jemals enttäuschen?
»Und die korrekte … Antwort … lautet …« Der Quizmaster zog es im
X-Factor
-Stil in die Länge. »… Mary … Ann … Evans!«
»Scheiße«, stöhnte Bob.
»Nein!« Lola hörte, wie es aus ihr herausplatzte. Der Schock ließ ihr den Schädel vibrieren. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Das stimmt nicht!«
Jerry klang bitter. »Du hast dich eben geirrt.«
» JAAAAAA !« Die Dreisten Dunns realisierten, dass sie gewonnen hatten, und jubelten sich die Seele aus dem Leib.
»Aber ich irre mich nicht! Mary Ann Evans hat einen Mann namens John Cross geheiratet … sie hat …« Die Worte blieben Lola im Hals stecken, als sie merkte, dass es vollkommen egal war. Das Spiel war vorbei, und sie hatte es verloren, weil sie versucht hatte, allzu schlau zu sein – pure Ironie.
Plopp
machte der Korken, als er aus der Champagnerflasche schoss, die die Dreisten Dunns triumphierend geschüttelt hatten. Alle im Saal klatschten ihnen Beifall. Sie standen auf, verneigten sich und sangen dann übermütig im Chor
We are the Champions
.
Bob schüttelt angewidert den Kopf.
Tony sagte: »Scheiße, das werden sie uns ewig unter die Nase reiben.«
Lola stürmte zur Toilette. Würden sie jetzt am Tisch über sie herziehen? Ach, egal, wenn sie den Tisch nicht verlassen hätte, würden sie kurz darauf erst recht etwas zu hecheln gehabt haben.
Die Damentoilette war segenswerterweise ein kühler, ruhiger, elfenbeinfarbener Marmorhimmel im Gegensatz zu dem Lärmpegel im Ballsaal. Lola erneuerte ihr Make-up und genoss die fünf Minuten des Friedens und der Stille. Sie steckte gerade ihren Lippenstift weg, als die Tür aufging und Doug sagte: »Da bist du ja.« Sein Blick, dem nichts entging, wanderte über ihr Gesicht. »Geht’s dir gut?« Ja! Da hinter ihr in einer der Kabinen die Spülung betätigt wurde, sagte Lola: »Du darfst nicht hier sein.«
»Dann komm mit raus.« Er hielt die Tür auf und zog sie hinaus. Im Flur sagte er: »Ich dachte, du regst dich vielleicht auf.«
»Du meinst, ich weine?« Lola war froh, dass das Weiße in ihren Augen noch klar und weiß war. »Diese Genugtuung gönne ich deinen Freunden nicht. Und ich rege mich nicht auf, es tut mir nur leid, dass ich dich enttäuscht habe.«
Doug schüttelte den Kopf. »He, das ist doch egal. Es sollte einfach nur Spaß machen. Ich hatte keine Ahnung, dass Tony die ganze Sache so verdammt ernst nehmen würde. Und es sind auch nicht meine Freunde«, fügte er hinzu, »Tony arbeitet für mich, und Jerry und Bob sind seine Freunde. Tony hat mir eingeredet, es sei gute PR , wenn wir heute hier wären. Er kann ein ziemlicher Arsch sein. Na ja, ein ziemlicher Riesenarsch. Tony nimmt seine Quizfragen überaus ernst.«
»Er ist
Weitere Kostenlose Bücher