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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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hallo.«
    »Ich bin Tony, Geschichte und Politik«, stellte sich der große Mann vor. Er wies auf die anderen. »Alice ist Biologie und griechische Mythologie. Jerry ist Ägyptologie und Mathematik. Und das ist Bob. Sein Fachgebiet ist …«
    »… den Ärmelkanal mit zusammengebundenen Armen und Beinen zu durchschwimmen?« Lola konnte nicht anders. Wenn sie nervös war, kam dummes Zeug aus ihrem Mund.
    Sekunden verstrichen. Keiner lachte. Tony räusperte sich und sagte: »Nein. Bobs Fachgebiet ist die klassische Musik.«
    »Und Cricket«, ergänzte Bob.
    »Großartig«, sagte Lola.
    »Und was ist dein Fachgebiet?«
    Mein Güte, was habe ich für ein Fachgebiet?
    »Äh … nun ja, Literatur.«
    »Und?« Tony betrachtete sie mit großen Augen. Offenbar musste jeder Experte auf mindestens zwei Fachgebieten sein.
    »Und … äh … Sumo-Ringen.« Das war doch hoffentlich sicheres Terrain?
    »Hervorragend, hervorragend.« Er rieb sich die Hände, die ein kratzendes Sandpapiergeräusch von sich gaben. »Worauf sollten wir heute Abend hoffen, hm? Kachikoshi? Oder Makekoshi?«
    Mist. Seine Lippen schürzten sich erneut.
Er wusste es
.
    »Na gut, ich habe gelogen«, gab Lola zu. »Ich weiß rein gar nichts über Sumo. Ich habe nur ein einziges Fachgebiet und es tut mir leid, wenn das nicht reicht, aber ich bin hier nur der Ersatz in letzter Sekunde. Entweder ich oder ein leerer Stuhl.«
     
    »Mach dir keinen Kopf wegen Tony. Er ist ein aufgeblasener Schwachkopf.«
    »Ist er das? Also, ich meine, ich weiß, dass er das ist.« Zu Lolas Erleichterung waren nicht alle in der Gruppe unfreundlich. Das Quiz sollte in fünf Minuten beginnen. Lola strahlte die Frau an, die ihr Make-up in dem Spiegel mit dem schnörkeligen Goldrahmen auf der Damentoilette erneuerte. »Mir war nur nicht klar, dass man das Quiz hier so ernst nehmen würde.«
    »Keine Sorge, du wirst dich prima schlagen. Mein Gott, dieser Rock bringt mich um.« Die Frau, die auf den Namen Elly hörte, stellte sich kerzengerade hin und klopfte sich missmutig auf den Bauch. »Ich habe über Weihnachten fast sechs Kilo zugenommen, nichts passt mehr. Ich muss dringend in ein Sportstudio eintreten, bevor ich mich in ein Flusspferd verwandele.«
    »Ich hasse Sportstudios.« Lola schnitt eine Grimasse.
    »Ich dachte schon daran, in das von Doug zu gehen. Er sagt, es sei ganz in Ordnung.« Elly zog ihren geriffelten Rock untröstlich nach unten. »Aber sie lassen einen dort immer leiden, nicht wahr? Was ich in Wirklichkeit brauche, ist ein Zauberstab.«
    Lola entwirrte vorsichtig eine Haarsträhne aus einem ihrer silbernen Ohrringe. »Ist es das Studio am Holmes Place?«
    Zisch
. Elly sprühte Elnett Extra Starker Halt wie wild um ihren Kopf, wie ein Cowboy, der ein Lasso herumwirbelt. »Nein, das Merton in Kensington – ach, verdammt!«
    Sie hatte sich Elnett in ihr rechtes Auge gesprüht. »Hier«, Lola reichte ihr ein sauberes Zellstofftuch. Der Gedanke an Doug, der auf einer Rudermaschine ins Schwitzen kam, würde die Zielsicherheit jeder Frau beeinträchtigen.
    »Danke. Und Tony musst du einfach ignorieren.« Elly lächelte sie aufmunternd an. »Wir werden uns trotzdem amüsieren. Du musst nicht versuchen, ihm zu imponieren.«
    »Du hast recht.« Lola sagte ihr nicht, dass Doug der einzige Mensch war, dem sie imponieren wollte.
     
    Ihr Tisch schlug sich in der ersten Runde wacker. Jeder bekam die Chance, sich hervorzutun. Die Rivalität zwischen den ungefähr dreißig Teams im Ballsaal war groß. Nachdem Doug eine teuflisch schwere Frage über den letzten Welt-Cup im Rugby beantwortet hatte, war er (Fachgebiet Sport und Wirtschaft) so gut drauf, dass er Lola quer über den Tisch hinweg tatsächlich angrinste, bevor er merkte, was er tat, und abrupt nach seinem Glas griff. Aber dieser Augenblick war bereits in Lolas Erinnerung eingebrannt. Für den Bruchteil einer Sekunde war es wie in alten Zeiten. Neue Hoffnung keimte in ihr auf. Bitte,
bitte
lass ihn schwach werden, lass ihn erkennen, dass immer noch diese Anziehungskraft zwischen uns herrscht. Soweit sie es erkennen konnte, war diese Kiste mit Isabel ziemlich oberflächlich, alles andere als die Romanze des Jahrhunderts. Isabel mochte ja schön sein, aber ihre Persönlichkeit war nicht gerade strahlend. Sie ähnelte eher einem nervtötenden, aufgedrehten Kind, das Doug ständig am Ärmel zog, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, kicherte und ihm endlos ins Ohr flüsterte. Im Grunde war sie nichts weiter

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