Mein zukünftiger Ex
Jungs. Haltet Ausschau nach diesen Fotos in
News of the World
!« Er ging, gackernd vor Vergnügen.
Jez fluchte aus tiefstem Herzen: »Ich hasse diesen verdammten Job!«
»Ich auch.« Aber das Ärgerliche war, dass er süchtig machte. Auf der einen Seite waren die Kälte und das endlose Warten, auf der anderen Seite war da das Wissen, dass das nächste große Foto nur einen Klick entfernt lag. Es war wie beim Haifischangeln: Gerade langweilte man sich noch zu Tode, und schon kurbelte man auf Hochtouren – es konnte jede Sekunde passieren … wie zum Beispiel die Stretchlimousine, die jetzt auf sie zugefahren kam und langsamer wurde. Gabe brachte seine Kamera in Position und spürte das mittlerweile vertraute Rauschen des Adrenalins, als eine der getönten Scheiben nach unten glitt. Er baute sich neben Jez auf. Das konnte jeder sein – Jack Nicholson als Nonne verkleidet, Mick Jagger mit Lily Allen, Simon Cowell mit …
»Was zum Teufel?«, brüllte Jez, als ein halbes Dutzend gelbe Plastikwasserpistolen eiskaltes Wasser auf sie abfeuerten. Gabe schüttelte sich die tropfnassen Haare aus dem Gesicht und ließ beinahe seine Kamera fallen. Er fluchte und sah zu, wie die Limo davonfuhr. Die Insassen lachten laut, entzückt über ihren Streich. Und niemand wusste, wer sie waren.
»Frohes Neues Jahr, ihr Versager«, schrie einer durch das Fenster.
Gabe war nass bis auf die Haut. Vier endlose Stunden und er hatte nicht einmal ein einziges anständiges Foto vorzuweisen. Das war deutlich das schlimmste Silvester seines ganzen Lebens.
31 . Kapitel
»Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, sagte Lola. »Erklärst du mir noch mal, warum genau wir hier sind?«
Weil ich mich ganz schrecklich in deinen Vater verliebt habe und ich vor ihm angeben will, weil ich ihn mit meiner bezaubernden Fußarbeit und meinen wilden Drehungen umhauen will!
Das sagte Sally natürlich nicht laut. Sie drehte sich zu Lola und erklärte: »Es macht Spaß, und du hast es noch nie zuvor versucht. Schau dir das hier nur an! Hast du so was Schönes schon mal gesehen?«
Lola folgte dem weit ausholenden Schwung von Sallys Arm, betrachtete pflichtschuldigst die flammenden Fackeln und die architekturbetonende Beleuchtung der klassischen Fassade des Innenhofes. »Ich werde hinfallen und mir den Knöchel brechen.«
»Wirst du nicht. Ich zeige dir, wie man es richtig macht. Außerdem gehört das Hinfallen mit zum Spaß!« Sally fand, dass die Entscheidung, die Eislaufbahn ins Somerset House, gleich neben dem
Strand
, zu legen, eine enorm gute Entscheidung gewesen war. »In zwei Wochen wird sie schon wieder abgebaut. O schau, da ist Nick!«
Glücklicherweise waren ihre Wangen aufgrund der Minustemperaturen schon leicht gerötet. Mit ihrer Kunstfellmütze und der passenden Jacke, die sie über einem roten Kaschmirpulli und schwarzen Jeans trug, fühlte sich Sally bereit, Lolas Dad nachhaltig zu beeindrucken. Als Lola sie neulich gefragt hatte, was für eine Vater-Tochter-Unternehmung sie und Nick auf dem langen Weg des Sich-Kennenlernens ausprobieren könnten, hatte es sie … ach, ungefähr zwei Sekunden gekostet, um etwas zu finden, an der auch sie teilnehmen konnte.
Auch wenn dafür Lolas Knöchel geopfert werden mussten.
Na schön, das war nur ein Witz. Sie würde sich die Knöchel nicht brechen. O Gott, man sehe sich Nick an. Er war dermaßen umwerfend, sie hätte ihn am liebsten …
»Hier drüben!«, rief Lola und wedelte mit beiden Armen, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
»Hallo, ihr beiden.« Er gesellte sich zu ihnen, umarmte Lola und gab ihr einen Kuss.
Sie strahlte, freute sich sichtlich, ihn wiederzusehen. »Sieh dich nur an, so
braun
.«
Nick, der gerade zehn Tage auf St. Kitts verbracht hatte, begrüßte Sally mit einem Kuss auf die Wange, der sie zittern ließ wie einen Terrier an der Leine. Selbst seine Höflichkeitsküsse waren aufregend.
Nick grinste. »Du bringst uns also heute Abend die richtigen Bewegungen bei.«
War das eine unabsichtliche Doppeldeutigkeit, oder hatte er das ganz bewusst gesagt?
»Genau. Es wird euch gefallen.« Sallys Augen strahlten – nur für den Fall, dass er mit ihr flirtete –, und sie fuhr fort: »Wenn ich mit euch fertig bin, werdet ihr Pirouetten wie die Profis drehen.«
»Und nächstes Jahr um diese Zeit gewinnen wir Gold bei den Olympischen Spielen«, rief Lola inspiriert. »Können wir jetzt endlich aufs Eis?«
»Lektion Nummer eins.« Sally drückte den
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