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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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reizender Mensch. Und deine Mum natürlich auch! Was für ein Glücksfall, dass sie sich gefunden haben. Ich habe eine Schwäche für eine schöne, alte Romanze, du nicht auch?«
    Lola meinte fröhlich: »Betonung auf alt!« O weh, hoffentlich irrte Annie sich.
    »Ach herrje, der Fleck geht nicht raus.« Annie betrachtete den orangefarbenen Pizzafleck, an dem Lola herumrubbelte. »Und jetzt bist du ganz nass.«
    »Kein Problem, ist halb so wild. Und biete mir ja keinen von Malcolms Pullis an.« Schnippisch fügte sie noch hinzu: »Oder eines von seinen Holzfällerhemden.«
    »Oh, aber …«
    »Ehrlich, da bleibe ich lieber nass. Ich bin sicher, Malcolm ist reizend, aber sein Erdkundelehrerlook steht mir einfach nicht.« Lola schnitt eine Grimasse, weil Annie selbst ein umwerfendes, marineblaues Seidenkleid und Karen-Millen-Schuhe mit Strassbesatz trug, sie würde es also verstehen.
    Annie schwieg und sah Lola merkwürdig von der Seite an. »Malcolm ist einfach Malcolm. Kleider sind ihm nicht so wichtig.« Sie schüttete gefrorene Pommes auf ein Backblech und fuhr fort: »Macht dir das etwas aus?«
    Verdammt, sie verstand es nicht. Eilig beteuerte Lola: »Nein, es war nur ein Scherz.«
    »Vielleicht zieht er sich nicht wie Prinz Charles an«, meinte Annie steif, »aber er ist dennoch ein netter Mensch.«
    O Gott, jetzt hatte sie Annie beleidigt. »Es tut mir leid, ich wollte nicht …«
    »Es ist ja auch nicht so, als ob deine Mum ein herausragendes Stilgefühl besitzen würde.«
    Jetzt war Lola beleidigt. Sie selbst durfte Blythes Art, sich zu kleiden, kritisieren, aber sonst niemand.
    »Siehst du?« Offenbar las Annie ihre Gedanken, denn sie hob eine Augenbraue und meinte: »Ist nicht nett, nicht wahr?«
    »Ich will nur, dass meine Mum glücklich ist.« Lola rubbelte mit einem neuen Küchentuch wie wild über ihre nasse Bluse.
    »Und du glaubst nicht, dass Malcolm dieser Aufgabe gewachsen sein könnte? Du denkst, er sei nicht gut genug für sie?«
    Ehrlich, diese ganze Aufregung, nur weil sie gesagt hatte, dass Malcolm sich wie ein Erdkundelehrer anzog.
    »Ganz und gar nicht«, hielt Lola dagegen. »Ich frage mich nur, ob sie wirklich so gut zusammenpassen, wie du denkst. Vielleicht sind sie ja gern zusammen, aber wie viel haben sie in Wirklichkeit gemeinsam?«
    »Sie müssen nichts gemeinsam haben! Menschen sind unterschiedlich!«, schoss Annie zurück. »Du liebst Bücher, ich halte Bücher für langweilig! Aber das ist nur meine Meinung, und es ist nicht weiter wichtig. Mein Mann fährt rasend gern Motorrad, ich dagegen liebe schmalzige Liebesfilme. Ich höre gern Phil Collins, er steht auf die Stones. Und dennoch führen wir eine glückliche Ehe. Weil all das nicht heißt, dass wir einander nicht lieben.«
    »Das würdest du womöglich anders sehen, wenn er dich zwingen würde, endlos Monopoly zu spielen.« Lola konnte nicht anders, die Worte purzelten einfach aus ihrem Mund.
    Aber Annie war nicht beleidigt. Stattdessen reichte sie Lola ein Tablett mit heißen Mini-Samosas und meinte trocken: »Na schön, was das Monopoly angeht, magst du recht haben. Bist du ein Engel und trägst die hier zu den anderen?«
     
    Wenigstens bei einer Filmpremiere sollte man doch annehmen können, dass keiner, der dort auftauchte, etwas dagegen hatte, fotografiert zu werden. Gabe, der bezüglich dieses Abends große Hoffnungen hegte, staunte über die Tatsache, dass die Temperaturen im zweistelligen Minusbereich lagen und er sich in seiner Lederjacke die Eier abfror, aber die endlose Parade an Nachwuchsstarlets auf dem roten Teppich trotzdem mit Strahlelächeln posierte, während sie nichts weiter trugen als Kleider in der Größe eines durchschnittlichen Waschlappens.
    Vielleicht hielten sie die dicken Schichten künstlicher Bräune warm.
    »Tania, hierher!«, brüllte eine Schar Paparazzi, als eine verführerische Brünette in einem schimmernden lila Nichts aus der nächsten Limousine in der Schlange ausstieg. Gabe war sich nicht ganz sicher, wer sie war – möglicherweise eines der Mädels aus
Coronation Street
 –, aber er drückte auf den Auslöser und fotografierte sie ebenso wie den ganzen Rest. Er fragte sich kurz, wie es sein musste, Stöckelschuhe mit 15 -Zentimeter-Absätzen zu tragen. Tja, mit etwas Glück müsste er das nie herausfinden. Die arme, alte Tania bekam zweifellos bald entzündete Fußballen; bald würden ihre Füße nur noch in Flip-Flops passen.
    »Matt, Matt, gib uns ein Lächeln«, brüllten die

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