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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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Pin-ups gezeichnet. Pin-up-Girls hatten enorme Maße. Wie Linda Darnell.«
    Verständnislose Blicke auf allen Gesichtern.
    »Okay, dann wie Jessica Rabbit.«
    Noch mehr fragende Blicke.
    Nadia schüttelte den Kopf. »Das ist es. Ihr seid so weltfremd. Ich bin zu deinem Wochenendding gefahren«, sagte sie anklagend zu Sarah. »Ich habe versprochen, mit Yoga anzufangen. Wie wär’s, wenn ihr mal in meine Welt kommt?«
    »Okaaaay«, erwiderte Caitlin langsam. »Zurück zum kleinen Einmaleins der Pin-up-Girls, bitte.«
    »Also, Pin-up-Girls. Okay, sie hatten im Allgemeinen blondes, volles Haar – häufig rotblond oder richtig rot. Sie hatten fast immer Locken und immer irre Kurven. Sie sahen kess und sexy aus, aber auch völlig unschuldig. Nicht wie die Stripperinnen heute, die alle so aussehen, als könnten sie eine Meile in vier Minuten laufen. Als hätte Sex was mit Sport zu tun. Sie waren alle süß und unschuldig.«
    »Haben sie Schürzen getragen und gebügelt?«, fragte Myra sarkastisch.
    »Tatsächlich gibt es einen Film mit Brigitte Bardot, in dem sie genau das macht. Sie trägt darin einen Baumwoll-BH wie den, den du da in der Hand hältst – er wurde zu einem Kult.«
    »Hm«, machte Myra, die gern gesagt hätte, dass sie das alles beunruhigend altmodisch und entmutigend fand. Aber sie sagte nichts. Und sie legte den BH auch nicht wieder zurück.
    In der Umkleidekabine tat Caitlin in der Zwischenzeit ihr Bestes zu vergessen, dass sie mit unsportlichen, Schürzen tragenden, üppigen Pin-up-Girls verglichen wurde, und zog das gelbe Kleid an. Es glitt sachte über die Hüften, schmiegte sich um ihre Taille, legte sich in weichen Falten über ihre Brüste und ließ sie einfach umwerfend aussehen. Aber ist das nicht zu sehr auf jung getrimmt?, fragte sie sich.
    Keinesfalls. Der Spiegel war ein unerbittlicher Kritiker, und er überschüttete sie mit schwärmerischem Lob. Sie war schön; ihre Arme waren lang und wohlgerundet, und ihre Schultern wirkten unter den dünnen Trägern zierlich. Das unglaublich blasse Gelb verlieh ihrer Haut einen cremefarbenen Ton und schenkte ihrem Haar einen üppigen, rotgoldenen Glanz. Mit einem Hauch von knallrotem Lippenstift, den sie im Wagen aufgetragen hatte, sah sie so atemberaubend wie eh und je aus.
    »Oh, du siehst … entzückend aus«, hauchte Nadia, bevor sie den Vorhang schwungvoll zurückriss. Auch alle anderen holten wie aufs Stichwort tief Luft.
    »Wie ein Berg Schlagsahne! Hmmm«, sagte Myra.
    »Du bist so hübsch! Ich begehre dich wie nur was«, kicherte Sarah. »War ein Witz!«, fügte sie hinzu und hob protestierend ihre Hände, als sich alle umdrehten und sie anstarrten. (Caitlins Blick war besonders düster.) »Es ist in Ordnung, wenn du Meine-neue-lesbische-Freundin-Witze machst, aber offensichtlich darf ich das nicht«, bemerkte sie mit gespielter Verletztheit.
    »Er wird dich so was von begehren«, wandte Myra sich dem aktuellen Thema wieder zu und schüttelte den Kopf. »Oh. Du wirst Sex haben!«, setzte sie dramatisch hinzu, blinzelte gegen ihre Tränen an und wandte sich ab wie eine Mutter beim Anblick der blutigen Laken einer Jungfrau.
    Caitlin setzte sich auf einen kleinen Samthocker und kreuzte damenhaft die Beine, sodass sie noch mehr nach einer Fünfzigerjahreschönheit aussah. Sie stützte das Kinn auf die Hände, dann funkelte sie ihre Freundinnen an, die allesamt in die Umkleidekabine eingefallen waren.
    »Nein, das werde ich nicht«, erklärte sie unumwunden.
    (Betroffenes Schweigen, nur durch das scharfe Zischen von Myra unterbrochen, die entrüstet Luft holte.)
    »Es bleibt dabei«, sagte Caitlin und verschränkte die Arme so fest vor der Brust, dass sie langsam einer menschlichen Brezel ähnelte. »Ich werde nicht mit diesem … diesem Jungen ausgehen.«
    Die zu erwartenden Proteste.
    »Und ich werde ganz bestimmt nicht mit ihm ins Bett steigen.«
    »Warum nicht?«, fragte Nadia perplex und leicht verärgert über die Undankbarkeit, schließlich hatte sie ihr Bestes als Stilberaterin gegeben. »Du siehst wunderbar aus!«
    »Moment mal. Es geht nicht darum, wie sie aussieht«, warf Sarah ein. »Bist du noch nicht so weit?«, fragte sie sanft.
    »So weit? Nein! Sie braucht gar nicht so weit zu sein. Du brauchst dich nur in Schale zu werfen. Es kann einfach bei dem Dinner bleiben«, beteuerte Nadia.
    »Ja, nur ein Dinner«, wiederholte Sarah. »Du brauchst nicht …«
    »Es kann nicht einfach ein Dinner sein«, griff Myra ein, ihr hübsches Gesicht

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