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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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grantig. Vielleicht brauchst du eine doula.«
    »Eine doula?«
    »Ja! Ich bin genial! Du weißt schon, diese fabelhaften Griechinnen, die bei dir einziehen, nachdem du ein Kind zur Welt gebracht hast.«
    »Vielleicht braucht Kennedy eine doula«, erwiderte Caitlin, die ein wenig blass aussah. »Gott, warum bin ich überhaupt sarkastisch? Es ist nicht witzig. Es ist einfach widerwärtig.«
    »Überlass den ganzen Tag mir«, sagte Sarah.
    Eine Stunde später ging sie ins Büro. Sarah hatte sie gefahren, sich durch den Verkehr gefädelt und sie zum Lachen gebracht. Außerdem hatte sie dafür gesorgt, dass Caitlin eine Menge Wasser trank – Tränen dehydrieren, hatte sie erklärt – und sie dann am Sender abgesetzt. In ihrem ureigensten Revier. Nur dass es nicht das behagliche Gefühl von vertrautem Territorium ausstrahlte, es fühlte sich vielmehr wie eine feindselige Landschaft an.
    Im Allgemeinen fühlte sich Caitlin heimisch, wenn sie den Sender betrat, aber heute hatte sie das Gefühl, als trete sie in einen Raum voller Spiegel – solche, die sie fett aussehen ließen, breit, dünn, komisch und schmerzhaft gedehnt und verzerrt. Hinter jedem befand sich ein potenzieller Feind mit einer Mordwaffe, erpicht darauf, herauszuspringen und wieder und wieder zuzustechen. Sie fühlte sich unsicher, ratlos und sehr wütend. Was so ziemlich das Einzige war, was sie aufrecht hielt. Die Wahrheit war, dachte sie, nichts war mehr so, wie es schien.
    Erste Mission: Kevin aushorchen. Feststellen, was er weiß. Sie ging an ihrem Büro vorbei, ganz und gar nicht erpicht darauf, Blicken zu begegnen, die andeuteten, dass ihre Angestellten es die ganze Zeit über gewusst hatten. Das verursachte ihr nur Übelkeit. Sie hielt schnurstracks auf einen glücklicherweise leeren Aufzug zu und fuhr direkt nach oben, hinauf in die Chefetage. Ruhige, neutrale Farbtöne begrüßten sie: der Olymp der Sendergötter, und sie ging schnurstracks auf Kevins Heimstätte zu, deren Hauptraum nur von Plexiglas abgeteilt war und von Linda im Vorraum bewacht wurde.
    »Ich muss mit Kevin sprechen«, sagte sie höflich, aber entschieden zu Linda, der Wächterin der Tore, die wie üblich einen unversöhnlichen Eindruck machte.
    »Wann hätten Sie denn gern einen Termin, Caitlin?« Linda lächelte tyrannisch.
    »Jetzt, vielen Dank, Linda. Es ist ein Notfall.«
    Linda schürzte missbilligend die Lippen.
    »Ah, kommen Sie schon! Ich sehe ja, dass er da ist«, blaffte Cait. Sie winkte und lächelte.
    Kevin drehte sich um und sah sie an. Er begriff, dass er in der Falle saß, und winkte sie herein. Sie trat ein, zog Linda vor der Nase die Tür zu und setzte sich.
    Sie begrüßten sich, er pickte ein Stäubchen von ihrer Schulter und fragte: »Nun, was lassen wir einem solchen Abend folgen?«
    Sie schlug die Beine übereinander und schaute ihn an. Durchdringend. »In meinem Fall, Kevin, die Entdeckung, dass mein Mann meine Assistentin geschwängert hat.«
    Er wich ihrem Blick aus.
    »Wussten Sie davon, Kevin?«
    »Nun … ja, ich dachte, dass die beiden was miteinander hatten.«
    »Kevin, ich muss eine Show durchziehen. Eine Show, deren Rating …«
    »… einem die Titten aus dem Korsett quetscht«, unterbrach sie der Big Kahuna. »Aber während ich im Fernsehen nichts gegen Schlammschlachten und Zickenalarm habe, ist das im Büro eine andere Sache.«
    Cait setzte ein falsches Lächeln auf. »Kevin, es wird keine Probleme geben. Kennedy muss gehen.«
    »Nuuuuun …«
    »Und zwar sofort.«
    »Wissen Sie, Caitlin, heute Morgen ist einiges passiert … und jetzt kann ich sie, weil Sie so spät aufgetaucht sind, nicht einfach loswerden. Ich würde es gern, aber ich kann nicht.«
    »Was soll das heißen, Sie können nicht? Kevin, sie war mit meinem künftigen Exmann im Bett.«
    »Cait, sie ist nicht dumm. Sie wusste, wie Sie reagieren würden. Sie ist heute früh zur Personalabteilung gegangen und hat eine Beschwerde wegen Schikane und Diskriminierung eingereicht. Uns sind die Hände gebunden, bis Sie überprüft worden sind.«
    »Bis ich was bin?«
    »Sie werden mit der Personalabteilung sprechen müssen. Pro forma.« Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Sie ist wirklich clever.« In seiner Stimmer schwang Bewunderung. Was wahrscheinlich zutraf, dachte Cait, so wie sie Kevin und seine Vorliebe für Skrupellosigkeit kannte.
    »Wie bitte?!«
    »Shit happens, Cait.«
    »Sie ist schwanger. Ich gehe zur Personalabteilung?«
    »Die Tatsache, dass sie schwanger ist, macht es

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