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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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drückte Caitlin sanft auf die Seite und hielt sie mit einer Hand unten.
    »Lass mich aufstehen!«
    »Nein! Bleib für einen Moment liegen«, beharrte Sarah und drückte sie wieder hinunter.
    »Ich werde weinen!«, drohte Cait.
    »Oh, beängstigend«, sagte Sarah und verdrehte die Augen, nahm jedoch die Hand von ihrer Freundin und ging zum Kleiderschrank hinüber.
    »Also, was haben wir denn da …« Sie strich mit den Händen über Max’ Kleider und kräuselte ihre perfekte Nase. »Kein Wunder, dass du so verwirrt bist – all seine Sachen sind hier.«
    »Nun, er hat mir erst vor ungefähr fünf Minuten erzählt, dass er mit meiner Assistentin ein Baby bekommt. Tut mir leid, dass ich nicht … besser … organisiert bin …« Caitlins Stimme klang einem Wehklagen gefährlich nahe.
    Seine Sachen. Nicht ihrer beider Sachen.
    Caitlin schaute auf seine Seite des Kleiderschranks, in die auch Sarah mit kritischer Miene hineinstarrte.
    »Was für ein Schwein – sieh dir nur all die Sachen an, die du für ihn gekauft hast.« Sie legte die hübsche Stirn in Falten. »Weißt du was? Wir reinigen deine Kleider.«
    Caitlin kam sich ein wenig lächerlich dabei vor, Salbei zu verbrennen und den süß duftenden Rauch zaghaft durch ihre Kleider zu wedeln. »Das ist der Grund, warum ich dich liebe, Sar – du reinigst meine Kleider. Es ist außerdem der Grund, warum es mir peinlich ist, irgendjemanden außerhalb dieses Raumes wissen zu lassen, dass du meine beste Freundin bist. Du vermasselst mir total mein Image.«
    »Wenn du draußen bist – und übrigens, ich werde fahren –, werde ich noch mehr tun.«
    Cait grinste schwach. »Mach, was immer du willst. Gott, ich wünschte, ich wäre Trinkerin oder irgendetwas. Es ist so frustrierend, normal und vernünftig zu sein!«
    »Ich werde etwas mitbringen. Wein. Oder vielleicht … Wodka.« Sarah errötete vor Aufregung. »Soll ich versuchen, irgendwo Pot aufzutreiben?«
    »Ich bitte dich, Sarah. Ich kann heute Abend nicht.«
    »Dann vielleicht morgen. Ich bleibe mindestens ein paar Tage, Cait.«
    Cait blickte auf, und ihre grünen Augen waren riesengroß. Nichts zu machen, begriff Sarah. Schlechtes Zeichen.
    »Ich … ich werde heute Abend mit den Kindern reden müssen. Darüber, was los ist. Max wird kommen. Er und ich sollten das allein erledigen.«
    »Schon gut, ich werde für eine Weile verschwinden. Ich werde mich ums Abendessen kümmern, gehen und dann zurückkommen. Das ist schon in Ordnung.«
    »Es wird widerwärtig sein, und sie werden mich hassen.«
    »Nein. Das werden sie nicht, und das Wichtigste ist, dass ich seine Sachen bereitlege, damit er sie mitnehmen kann, wenn er heute Abend wieder geht.«
    »Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin, meine unglaubliche Wut loszulassen. Es ist gestern Abend passiert!«
    »Beruhige dich.«
    Caitlin drehte sich um und schaute in den Spiegel. Eigentlich sah sie aus wie immer. Bis auf die Boxeraugen, dachte sie und blinzelte, um zu sehen, ob ihr Spiegelbild wirklich so schlimm war, wie es schien. Der Eindruck würde natürlich schon bald verblassen. »Ich habe das Gefühl, dass Harry Potter es leichter hatte: Als seine Eltern starben, hatte er einen Blitz auf der Stirn, der ihn an das Geschehen erinnerte.«
    »Niemand ist tot, Cait. Es sei denn, du hast ihn wirklich im Kofferraum.«
    Cait feixte, bevor ihre Miene vor Schmerz wieder verfiel.
    »Glaubst du, das geht schon eine ganze Weile? Denkst du, oh Gott, sollte ich mich auf HIV testen lassen oder irgendetwas?«
    »Nein! Ich meine, vielleicht; ich weiß nicht. Aber ich kann nicht glauben, dass er das schon seit einer Ewigkeit tut, Cait. Er hat dich geliebt. Liebt dich wahrscheinlich immer noch. Ich bin mir sicher, dass er sich verflucht und dass das Ganze ein dummer Fehler war, der außer Kontrolle geraten ist. Er wird absolut …«, sie hielt inne und suchte nach dem richtigen Wort. »Er wird am Boden zerstört sein.«
    »Das hat er gesagt. Und das macht den Betrug umso schlimmer. Also nehme ich an, du denkst, ich sei melodramatisch oder irgendetwas.«
    »Gott, nein! Stolz vielleicht. Aber ich bitte dich, hol erst mal tief Luft. Wir werden später reden. Der Plan für heute sieht folgendermaßen aus: Du gehst zur Arbeit, bist für ein paar Stunden tapfer und kommst nach Hause, und dann kannst du dich wieder in der Fötusposition zusammenrollen und tagelang jammern.«
    »Jetzt willst du, dass ich zur Arbeit gehe«, bemerkte Caitlin.
    Sarah sah sie abschätzend an. »Sei nicht so

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