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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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hätte er nicht jede Menge falsch gemacht. Als sei ihr Verhalten gemein und schäbig, weil sein Verrat sie am Boden zerstörte. Wie machte er das bloß, fragte sie sich.
    »Wie können die Mädchen dich in der Zwischenzeit erreichen?«
    Er seufzte. »Über Handy.«
    »Max. Wohnst du bei Kennedy?«
    Er seufzte abermals. »Nein.«
    »Aber du bist dort gewesen, stimmt’s?« – »Nein.«
    »Das wird sich ändern«, erwiderte sie.
    »Ich habe mir eins von diesen Apartments mit Service genommen. Das Gebäude ist voll von getrennt lebenden Männern.«
    »Du weißt, dass die Kinder nicht in deine Nähe kommen werden, solange du mit ihr zusammen bist.«
    »Ich kann es nicht fassen, dass wir so miteinander reden«, donnerte er.
    »Ich kann nicht fassen, was geschehen ist, und sie sabotiert mich bei der Arbeit, und du stehst hier, als sei ich unvernünftig und als könnte einfach Gras über diese Angelegenheit wachsen. Ich dulde nicht, dass die Kinder in ihre Nähe kommen. Nicht jetzt.«
    »Okay. Das Apartment ist für die Kinder und mich. Nur. Aber ich will sie drei Abende die Woche bei mir haben und einen Teil des Wochenendes.«
    Sie dachte nach.
    »Warum? Was willst du mit ihnen unternehmen? Du wirst eine neue Familie haben, an die du denken musst.«
    »Hör mal, lass uns den Dingen nicht vorausgreifen«, sagte er und brachte es irgendwie fertig anzudeuten, dass doch irgendwie Gras über das Ganze wachsen könnte. »Wir sollten ihnen einfach nur sagen, dass wir fürs Erste eine Auszeit nehmen. Du siehst dir mein Apartment mit mir an, und dann zeigen wir es ihnen.«
    (Man könnte den Eindruck haben, dass Max ohne Aussicht auf Erfolg einem Thema ausweicht, das ihn dennoch einholen wird. Und läge damit nicht falsch. Aber die ganze Wahrheit ist, dass Max selbst über die Situation überrascht ist. Und er gehört zu den Schauspielern, die ein Skript vorziehen. Improvisation macht ihm Angst.)
    »Nein, Max. Du musst dich damit abfinden. Ich werde sie nicht belügen.«
    »Und ich will nichts von alledem, aber du bist wütend, und du vertraust mir nicht und du musst dein Ding durchziehen. Mich bestrafen. Das ist okay.«
    »Bitte! Ist dir klar, dass ich mit ihr zusammenarbeiten muss, Max?«
    »Ja, natürlich weiß ich das.«
    »Ich kann nicht einmal das, was andere Leute anscheinend tun, wenn man ihnen das Herz gebrochen hat, nämlich mich in die Arbeit stürzen«, fauchte sie ihn an. »Denn wenn ich zur Arbeit gehe, muss ich mich einer Frau gegenüber professionell benehmen, die es mit meinem Mann mehr als professionell getrieben hat. Ganz zu schweigen von meiner Karriere!«
    »Oh ja«, erwiderte Max. »Deine Karriere. Dein Job bedeutet dir mehr als ich!«
    Caitlin stand kurz davor, die Beherrschung zu verlieren, aber das wenig subtile Geräusch eines Teenagers, der sich räusperte, hielt sie davon ab. Sean und Molly standen verlegen in der Tür. Sean hielt Mollys Hand. Ihre fünf Minuten waren vorüber. Sie versuchte, ihrem Gesicht einen ruhigen, besänftigende Mütterlichkeit ausstrahlenden Ausdruck zu geben, aber sie wusste, es war ein wenig übertrieben zu denken, sie könnte Sean täuschen. Molly würde vielleicht einfach glauben, sie hätte Bauchschmerzen, aber Sean konnte selbst von einem anderen Zimmer aus vorgetäuschte Gefühle ausmachen.
    »Okay«, sagte die Teenager-Tochter auf sehr wenig teenagerhafte Art. »Ihr wolltet reden?«
    Molly wirkte nervös.
    Zu viert schlenderten sie ins Wohnzimmer, und die Mädchen kehrten zu ihrem Fleckchen auf dem Sofa zurück.
    »Setzt euch, meine Süßen.«
    Max ging zu ihnen und nahm sie beide fest in die Arme. Caitlin gab sich größte Mühe, nicht loszuheulen. Er mochte ein Bastard sein, aber er war definitiv nach wie vor ihr Vater.
    Er sah Caitlin an, trat neben sie und nickte. »Du bist dran«, sagte er kläglich.
    »Ähm. Wir müssen euch beiden etwas sagen.« Sie räusperte sich.
    »Daddy und ich werden von jetzt an in verschiedenen Häusern leben. Wir bedeuten einander immer noch sehr viel, aber wir müssen uns trennen.«
    »Fürs Erste«, warf Max ein und brachte es fertig, den Eindruck zu vermitteln, dass in Kürze alles wieder normal sein würde. Caitlin runzelte die Stirn.
    »Werdet ihr euch entheiraten?«, fragte Molly leise.
    »Nun, wir werden sehen«, antwortete Cait sanft, und ihr Herz quoll über vor Liebe zu ihren Kindern. Sie vermisste ihre Vergangenheit schon jetzt ganz schrecklich.
    Max warf ihr einen Blick zu und schüttelte frustriert den Kopf. »Mummy und ich

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