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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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eine SMS von Kennedy und eine von Sarah. Sie drückte Max’ Nummer und verkündete ihm ihre Absicht.
    »Ich spreche heute Abend mit den Kindern«, sagte sie und versuchte, nichts zu denken und nichts zu empfinden, sondern ihn lediglich zu informieren.
    »Du kannst es ihnen heute Abend nicht sagen«, antwortete er. »Nicht wenn ich nicht da bin.«
    »Nun, deshalb muss ich es ihnen sagen, denn genau deine Abwesenheit werde ich ihnen erklären müssen, Max. Sie müssen wissen, warum du verschwunden bist, sie müssen erfahren, was los ist.«
    »Aber wir haben nicht einmal darüber gesprochen. Ich finde dein Verhalten nicht gut. Nimm dir etwas Zeit, zumindest um …« Aber sie unterbrach ihn kalt und wütend.
    »Nun, ich hatte keine Chance, darüber zu sprechen, ob es eine gute Idee wäre, Kennedy zu bumsen, oder? Wir müssen den Kindern sagen, was sie erwartet – zumindest in groben Zügen, damit sie es allmählich begreifen. Scheiße, Max, Molly ist erst sechs!«
    »Sechseinhalb«, erwiderte er gezwungen. »Und du hast mich hinausgeworfen. Ich liebe dich!«
    Sie wurde weich. Doch dann fing sie sich wieder.
    »Komm gegen fünf«, erklärte sie. »Wir sagen es ihnen gemeinsam.«
    »Du lässt ihn nicht herein!«, platzte Sarah wütend dazwischen.
    »Nun, ich werde es wohl müssen, wenn wir mit den Kindern reden wollen.«
    »Dann darf er nicht ins Schlafzimmer. Es ist gereinigt. Es ist verbotenes Terrain«, verkündete Sarah auf ihre Wir-machen-keine-Gefangenen-Art.
    »Er muss seine Sachen holen«, gab Caitlin zu bedenken.
    »Kein Problem! Ich habe sie schon eingepackt«, sagte Sarah mit einem Blick auf ihre Armbanduhr. »Es ist zwanzig vor vier. Ich geh die Kinder holen, bringe sie her und verschwinde.«
    »Danke für alles, Sar.«
    »Das kostet dich was. Totale Offenbarung.«
    Um fünf hockten Sean und Molly unbeholfen auf dem Sofa. Sean wirkte angespannt und argwöhnisch; Molly war neugierig – sie kratzte sich vor Aufregung immer wieder am Kopf wie in einem Comic.
    Caitlin befürchtete jeden Augenblick loszuschreien. Sie musste in der Nähe der Tür auf Max warten, damit die Kinder nicht sahen, wie sie zusammenzuckte, wenn er anklopfte.
    »Ah, da kommt euer Dad.«
    »Warum?«, fragte Molly, »erzählt Mum uns, dass Dad hier ist?«
    »Und seit wann klopft Dad an?«, bemerkte Sean trocken. »Das ist komisch.«
    Caitlin öffnete die Tür, und Max machte Anstalten, sie zu umarmen. Sie trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf.
    »Max, wir sind hier, um es den Kindern zu sagen«, erklärte sie leise und weigerte sich, Blickkontakt herzustellen.
    »Was denn, Cait?«, erwiderte er angespannt. »Wir müssen uns überlegen, was wir ihnen sagen wollen, bevor wir reden. Zumindest für mich gilt das.« Er wirkte verwirrt und schnupperte. »Gott! Was ist das für ein Geruch? Hast du Pot geraucht?«, fragte er entsetzt und fuhr sich mit der Hand durch das dichte, dunkle Haar. Eine Strähne stand ihm verwegen vom Kopf ab, und sie bekämpfte den Drang, sie glatt zu streichen.
    »Das ist Salbei.«
    »Es ist was?«
    »Vergiss es. Was sollten wir ihnen deiner Meinung nach sagen?«
    Er bemühte sich. Er bat die Kinder, ihnen fünf Minuten Zeit zu geben. Sie gingen auf die Veranda hinaus, und er erklärte ihr, wie leid ihm alles tat. Sie überließ den größten Teil des Redens ihm und sagte nur sehr wenig. Es lag nicht so sehr daran, dass sie immer noch zornig war. Vielmehr brachte sie nicht einmal die Energie oder die Willenskraft auf, um irgendetwas mit ihm zu besprechen. Sie hörte zu, nahm aber nichts davon wahr. Er streckte die Hand aus, und sie zuckte zurück, als sei sie Gift. Schließlich flehte er sie an, nach Hause kommen zu dürfen.
    Sie fühlte sich kalt und hart und etwas verrückt. Sie starrte ihn an, ihre Augen waren voller Schmerz, und ihre Stimme war neutral und stumm.
    »Brauchst du Geld?«
    »Cait. Ich weiß, du denkst, ich sei ein hoffnungsloser Fall, aber ich habe gerade mein Honorar bekommen …«
    »Die Schokoladenwerbung?«
    »Ja. Das wird mich für eine Weile über Wasser halten.«
    Cait fühlte sich nicht besser. Durch Max’ Geldsegen kam sie sich noch überflüssiger vor.
    »Oh. Gut. Wo wohnst du?«
    »Ich habe etwas gefunden. Es ist nur vorübergehend, es sei denn, du willst es so.«
    »Du hörst dich an, als hätte ich eine Wahl«, lachte sie und hörte die Verbitterung in ihrer Stimme.
    Er tat wirklich so, als hätte sie eine Wahl. Als hätte er nicht bereits über die Zukunft entschieden. Als

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