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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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viel schlimmer. Jetzt müssen wir ausgesprochen vorsichtig sein. Schwangere Frauen sind die schlimmsten. Diese Scheiße passiert jetzt ständig; die verdammten Personaler. Früher sind die Leute einfach in den Pub gegangen, haben die Sache ausgetragen und sind dann zurückgekommen und haben weitergemacht.«
    »Kumpel«, sagte sie, wütend genug, sich seiner Sprache zu bedienen, »tut mir leid, dass ich Ihre sentimentalen Erinnerungen unterbreche, aber dieses Mädchen ist schwanger. Von Max! Ich muss heute Abend nach Hause gehen und meinen Kindern sagen, warum ihr Dad nicht zu Hause ist. Und jetzt muss ich in mein Büro gehen und dieses Mädchen wird dort sein. Ich versichere Ihnen, ich habe nicht mal angefangen, sie zu schikanieren!«
    »Sie sind ein Profi, Cait. Und clever genug, um sie zu überlisten.«
    »Sie ist kein Profi , Kevin. Und diese Situation wird sich nur so lösen lassen, dass eine von uns verschwindet.«
    »Und ich sage Ihnen, wie Sie bleiben! Cait, glauben Sie wirklich, dies sei das erste Mal, dass so etwas passiert ist? Das ist normal. Wir sind beim Fernsehen. Hier laufen ständig Leute aus der Spur und machen Dummheiten.«
    Caitlin fühlte sich in die Defensive gedrängt. Sollte sie jetzt die Verantwortung übernehmen? »Ich habe nichts damit zu tun, Kevin«, stellte sie fest. »Ich habe sie auch nicht schikaniert. Mein einziger Fehler war, dass ich niemals auf den Gedanken gekommen bin, mein Mann könne etwas mit meiner engsten Mitarbeiterin anfangen. Ich kapier es wirklich nicht – wir hatten so viel zu tun! Wieso hatte sie überhaupt die Zeit, mein Leben zu zerstören?«
    Kevin räusperte sich vernehmlich. »Hattet ihr so viel zu tun, dass Sie sie gebeten haben, zu Hause die Stellung zu halten?«, fragte er leicht anklagend.
    »Nun. Ja. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Schätzchen, nächstes Mal lassen Sie ein hässliches Mädchen auf Ihre Familie aufpassen. So, und jetzt muss ich weiterarbeiten. Sprechen Sie mit Geoffrey von der Personalabteilung. Er wird wissen, welches der nächste Schritt ist, um diese Sache zu regeln. Und ich muss die Rohschnitte der nächsten drei Shows sehen. Pronto, okay?« Mit diesen Worten war das Gespräch beendet. Caitlin gab auf und ging.
    »Verdammt«, dachte sie, als sie durch die Spiegelhalle ging, die ehemals ihr Büro war. Sie bewegte sich so gelassen sie konnte, aber irgendwas stimmte nicht. Ihre Augen fühlten sich groß und trocken an. Ihr Mund war wie zugeklebt, und sie versuchte ein Lächeln, als sie an Leuten vorüberging, die ihr vage bekannt vorkamen.
    »Wo ist Kennedy?«, fragte sie forsch, als sie den Produktionsraum betrat.
    »Sie ist, ähm …«
    Kennedy kam herein und entdeckte Caitlin. Sie blickte sie stumm an.
    Für den Bruchteil einer Sekunde erstarrten alle, und als sie die spannungsgeladene Atmosphäre wahrnahmen, sprangen sie auseinander wie erschreckte kleine Kaninchen.
    »Schön.« Caitlin betrachtete ihre Nemesis. Das war eine neue Situation. Wo war das Handbuch?
    »Caitlin«, erwiderte Kennedy und musterte Caitlin skrupellos. Sie hat keinen Mumm, dachte Kennedy. Ich habe gewonnen.
    Caitlin sagte nichts und sah sie nur einen langen Augenblick an. Dann ging sie mit Kennedy die Quoten durch.

6
    »Was ist danach passiert?«, fragte Sarah drei Meetings später – darunter ein peinliches Gespräch mit der Personalabteilung.
    »Keine Ahnung. Ich war einfach wie erstarrt. Ich bin die Quoten durchgegangen, die anstehenden Aufgaben, habe Besprechungen für nächste Woche angesetzt, und ich habe … nichts gesagt.«
    »Wow. Das muss ihr eine höllische Angst gemacht haben.«
    »Es hat mir höllische Angst gemacht. Warum habe ich sie nicht gefressen?«
    »Der verdammte Kevin. Er ist ein Idiot, aber er hat recht. Du kannst nicht klein beigeben. Wie sollst du mit diesem Mädchen zusammenarbeiten?«
    »Anscheinend, indem ich mich professionell verhalte. Und indem ich mich in den Wahnsinn treiben lasse und zur Personalabteilung gehe …«
    Sarah verzog das Gesicht.
    »Und wirst du professionell sein?«
    »Ich dachte, ich könnte vielleicht einen Profi anheuern, um sie umzubringen.«
    Sarah schnaubte kurz, bevor sie ihr einen Blick zuwarf.
    »Aber im Ernst.«
    »Im Ernst, es gibt jetzt andere Prioritäten. Ich habe mir zwei Wochen Urlaub genommen. Solange kommen sie im Sender ohne mich klar. Ich muss an die Kinder denken. Ich habe nachgedacht. Ich sage es ihnen heute Abend.«
    Sie checkte ihr Telefon. Sie hatte es ausgeschaltet. Neun Nachrichten von Max,

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