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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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funkelte Sarah an. Sie hatte sich in dieser Woche das Fett absaugen lassen, und ihre Schenkel brachten sie um.
    »Es ist einfach schrecklich, Sar. Ich komme mir vor wie eine tragische Figur in Desperate Housewives .«
    »Das bist du nicht. Du bist wunderbar.«
    »Also, warum sind wir noch mal hier?«
    »Weil einige der Frauen hier zauberhaft sind. Wie zum Beispiel Myra und Nadia. Sie sind entzückend. Du brauchst Unterstützung, Cait. Freunde. Und ich rede nicht von Arbeitsbekanntschaften, wie die meisten von uns sie schließen.«
    »Was willst du? Ich war nie besonders gut darin. Es überrascht mich, wenn mich jemand mag, und das weißt du.«
    Sarah funkelte sie an. »Fang bloß nicht damit an.«
    Caitlin grinste müde und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf drei Frauen am anderen Ende des Tisches, die sie noch nicht kennengelernt hatte.
    Ihr Gegenüber sah sie wissend an. »Weißt du, was du brauchst?«
    »Nein. Was denn?«
    »Du musst aus dem Haus gehen. Geh Shoppen!«
    »Ich kann nicht mehr ausgehen. Wirklich nicht. Ich arbeite.« Caitlin klang verstockt, selbst in ihren eigenen Ohren. Vielleicht machte es ja wirklich Spaß.
    Alle am Tisch sahen sie missbilligend an. Sie spielte einfach nicht mit! Nein, dachte sie. Das ist nicht witzig. Wirklich nicht. Plötzlich überkam sie der Drang, ihnen zu erzählen, wie sie sich wirklich fühlte. Warum eigentlich nicht?, dachte sie verwegen. Wir sollten ehrlich sein. Radikal ehrlich.
    »Das Schlimmste im Augenblick ist das Aufstehen …« Einige Frauen nickten mitfühlend. Als wüssten sie Bescheid. Andere wirkten leicht verwirrt. Würde Caitlin wirklich die Peinlichkeit begehen, zuzugeben, wie schwer ihr Leben war? Dafür gab es schließlich Therapien!
    »Wirklich?«, fragte die Honigblonde strahlend, eine Warnung, dass sie jetzt aufhören sollte, bevor sie die Wahrheit über Caitlins Leben erfuhren. »Ich hätte gedacht, dass es eine Erleichterung wäre.« Sie grinste ihre Kolleginnen an, die zustimmend nickten, froh, dass die Möglichkeit, jemand könnte in der Öffentlichkeit seine Gefühle zur Schau stellen, erstickt worden war.
    Caitlin begriff. Sie wusste, dass dies ihr Stichwort war, einen Scherz über das Ganze zu machen oder sich dem Thema Schuhkauf zuzuwenden oder die anderen nach den Telefonnummern ihrer Therapeuten zu fragen. Aber dazu war sie einfach nicht in der Stimmung. »Nein, es ist ziemlich hart … die Kinder werden jede Woche einige Tage nicht bei mir sein.«
    »Du Glückliche!«, brüllte eine ältere Frau. »Vielleicht kann ich meinen Mann dazu bringen, eine Affäre zu haben«, fügte sie lächelnd hinzu.
    Bass erstaunt starrte Caitlin sie an. Aber wenn Caitlin so weitermachte, lief sie Gefahr, als Opfer abgestempelt zu werden. Das wollte sie auch nicht. Doch dazu war es zu spät. »Es ist die Hölle«, antwortete Caitlin. »Und es tut weh. Es ist weder einfach noch eine Erleichterung. Es ist absolut schrecklich. Das wünsche ich niemandem. Niemals. Aber vielleicht findet ihr es eines Tages heraus. Dann könnt ihr euch bei mir entschuldigen.«
    Alle am Tisch schwiegen, bis auf eine Frau mit toupiertem, platinblondem Haar, die Caitlins Worte ignoriert hatte. Sie unterhielt drei andere mit scheinbar aufregenden Neuigkeiten.
    » Sie hat sich den Arsch aufgerissen bei der Arbeit, und er hat es mit ihrer Assistentin getrieben.«
    Cait stand auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Alle wurden plötzlich sehr still, bis auf die schnatternde Klatschtante.
    »Und die Assistentin ist schwanger! «, beendete die Platinblonde ihren Vortrag triumphierend.
    »Scht«, zischte jemand überflüssigerweise.
    Caitlin, die private Zusammenbrüche öffentlichen vorzog, stürzte zur Tür.
    »Gute Nacht, meine Damen«, sagte Sarah und folgte Cait nach draußen.
    Myra und Nadia gingen mit ihnen hinaus. »Ehrlich«, erklärte Nadia, während sie Caitlin umarmte, »sie hatte keine Ahnung, dass es um dich ging. Sie hat lediglich die anderen ins Bild gesetzt – es ist die neueste Geschichte, die rumgeht, nur dass du darin Zeitschriftenredakteurin bist und er Synchronsprecher …«
    »Aber die Geschichte hat die Runde gemacht«, fügte Myra mitfühlend hinzu.
    »Woher wissen sie das?«, fragte Caitlin frustriert. »Ich habe niemandem erzählt, dass Kennedy schwanger ist. Was hat sie getan – Mediaweek angerufen? Eine Presseerklärung rausgegeben?«
    »Geschichten haben ein Eigenleben«, meinte Myra achselzuckend, »vor allem wenn die Leute, die sie erzählen, keins

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