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Meine beste Feindin

Titel: Meine beste Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Crane Sonja Hagemann
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nur gesagt.
    »Das hat er einfach so gesagt?«, fragte ich fasziniert. Georgia ließ ihn so - leidenschaftlich klingen.
    »Genau so«, bestätigte Georgia und lächelte ein wenig.
    Und das hatte alles verändert. Sie hatten aufgegessen und waren in den Gerichtssaal zurückgekehrt. Chris Starling hatte Mr Nackenbeißer ein paarmal ordentlich runtergemacht. Georgia hatte ihre Rolle gespielt. Alles schien ganz normal, aber das war es nicht.
    »Ganz plötzlich«, erklärte Georgia, »wurde es mir klar. Ich spürte jeden einzelnen seiner Atemzüge. Ich konnte es fühlen, wenn er mich ansah. Es war total verrückt. Es war, als ob ich keine Luft mehr kriegen würde, sobald er den Raum betrat.«
    »Wow«, hauchte ich.
    Die Tage vergingen, und die Aussagen waren schließlich abgeschlossen. Es war Donnerstagabend, und sie sollten am nächsten Morgen den Flieger nehmen. Georgia fand sich erneut in der Hotelbar wieder, dieses Mal allerdings fühlte sich alles monumental und beeindruckend statt deprimierend und ermüdend an. Sie plauderten über nichtssagende Dinge, an die Georgia sich nicht einmal mehr erinnerte. Chris Starling meinte, es sei schon spät und dass sie am nächsten Morgen früh losmussten. Er übernahm die Rechnung, und sie gingen zum Aufzug. Es dauerte eine Ewigkeit, bis er endlich kam, und plötzlich wussten sie nicht mehr, was sie sagen sollten. Georgia hatte den Eindruck, sie müsse platzen - in Tränen ausbrechen oder in Gelächter oder vielleicht in tausend Stücke zerspringen, sie war nicht ganz sicher. Dann war endlich der Fahrstuhl da, sie gingen hinein, die Tür schloss sich, und sie waren ganz allein. Sie starrten sich an. Georgia machte einen blöden Witz über unbehagliches Schweigen, denn die Stille ertrug sie keine Sekunde länger.
    Und da machte Chris Starling von seiner Geheimwaffe Gebrauch - seinem Lächeln.
    Georgia spürte, wie in ihr etwas zu schmelzen begann, und es war, als hätte er nur darauf gewartet. Ohne ein Wort zu sagen, zog er sie zu sich heran und küsste sie.
    »Einfach so?«, flüsterte ich. Ich bekam weiche Knie.
    »Einfach so«, flüsterte Georgia zurück.
    Und es stellte sich heraus, dass Chris Starling ein hervorragender Küsser war. Ein so guter, dass Georgia sich im nächsten Moment in seinem Zimmer wiederfand, und zwar halbnackt auf seinem Bett. Und dann hatte sie plötzlich einen lichten Moment.
    »Was soll das denn heißen?«, fragte ich.
    »Es soll heißen, dass ich mich mit so viel Würde losmachte, wie einem eben noch bleibt, wenn man den BH wieder zumachen und nach seiner Bluse suchen muss«, sagte Georgia trocken. »Dann habe ich ihm gesagt, dass ich es leid bin, wie Sally, die Sheraton-Hure, behandelt zu werden.«
    »O nein.« Ich schlug die Hände vors Gesicht und blinzelte durch die Finger. »Sally, die Sheraton-Hure?«
    »O ja.«
    »Und … was ist passiert? Was hat er gemacht?«
    »Verständlicherweise saß er wie vom Schlag getroffen da, während ich meine angeschlagene Würde zusammengekratzt habe und davongestürmt bin«, erklärte Georgia. »Ich kann es ihm kaum verdenken.«
    »Er ist dir nicht nachgelaufen?« Ich runzelte die Stirn. »Vielleicht ist er mir doch nicht mehr so sympathisch.«
    »Er ist mir nicht nachgelaufen«, sagte Georgia. »Während der oberpeinlichen Taxifahrt zum Flughafen am nächsten Morgen hat er nur eines zu mir gesagt. Und rate mal, was?«
    »Keine Ahnung.«
    »Er sagte, ich zitiere wörtlich: ›Wenn du Sally, die Sheraton-Hure, bist, was bin ich denn dann?‹«
    »Oh«, sagte ich. »Autsch.«
    Sie seufzte schwer und nahm einen tiefen Schluck Kaffee.
    »Also«, drängte ich, »was kam dann?«
    »Wir sind nach New York geflogen und stundenlang am JFK-Flughafen stecken geblieben, weil sie die Rollbahn enteisen mussten oder irgendwas in der Art. Mein Gott, es ist Dezember, konnten sie nicht vorher daran denken? Gestern Abend waren wir dann zurück. Ich glaube, Chris und ich haben höchstens drei Sätze miteinander gesprochen. Als ich wieder zuhause war, habe ich noch ein bisschen geweint, dann versucht, ein wenig zu schlafen, und dann habe ich dich angerufen.« Georgia lächelte kaum merklich. »Du siehst also, es war eine harte Woche. Es war nicht meine Absicht, nicht mit dir zu reden, nur damit das klar ist.«
    »Okay«, sagte ich. »Das ist wirklich ein Hammer. Aber was hat es mit deinen Plänen von der Firmenbeteiligung zu tun?«
    »Hallo! Mein Boss hat meine Möpse gesehen.« Georgia zog eine Grimasse. »Und die sind zwar zum

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