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Meine beste Feindin

Titel: Meine beste Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Crane Sonja Hagemann
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den Kram passte, denn während er zwar zu allem bereit war, was Georgia so mit ihm vorhatte - vor allem im Schlafzimmer, was seine Hand auf Georgias Hüfte überdeutlich machte -, musste er in der Öffentlichkeit den Ball schön flach halten, er war nämlich verlobt.
    »Autsch«, sagte ich.
    »Wem erzählst du das?«, meinte Georgia.
    Er hatte es ihr noch nicht einmal gestanden - er hatte es lediglich verkündet. Er dachte offensichtlich, dass es Georgia anturnen würde, oder aber er wollte diese Information gleich zu Anfang einbringen, falls Georgia später auf dumme Gedanken kam. Es kam Mr Nackenbeißer nicht einmal in den Sinn, dass Georgia nach dieser Neuigkeit nicht mehr mit ihm ins Bett gehen würde.
    Und das war das eigentlich Schockierende an der Sache.
    »Seit wann bin ich bloß so notgeil und leicht zu haben, dass die Männer mich nicht mal mehr anlügen, um mich ins Bett zu kriegen?«, fragte meine Freundin. »Seit wann steht das bloß auf meiner Stirn geschrieben?«
    Sie saß einen Augenblick lang mit Mr Nackenbeißers Hand auf ihrer Hüfte da. Sie waren in einer lausigen Hotelbar in Scranton, Pennsylvania. Es war Montagabend. Und obgleich die Umstände nicht gerade viel versprechend waren, spürte Georgia in genau diesem Augenblick, dass ihr Leben eine Wendung nehmen würde.
    »Und ich kann nur immer wieder sagen, ich wünschte, es wäre wie im Kino gewesen«, erklärte sie. »Bewegende Musik, ein Leuchten in meinen Augen, das meinen inneren Kampf widerspiegelt, aber es war ganz unspektakulär. Fahrstuhlgedudel im Hintergrund. Und dieser Idiot. Dieser verlobte Idiot. Und dann wurde mir plötzlich klar, dass mein Leben so ist, dass ich so bin. Ich bin die jämmerliche Tussi in der Hotelbar, die mit irgendeinem schmierigen Typen schläft, der nicht einmal verschweigt, dass er verlobt ist.« Sie schüttelte den Kopf. »So scheißegal war ich ihm. Und ich konnte erkennen, dass in diesem Moment alles begann. Ich konnte diesen Typen mit auf mein Zimmer nehmen, wir würden Sex haben, vielleicht sogar richtig guten Sex, und ich würde weiterhin Sex mit Typen wie ihm haben, und bald würden es nicht mehr verlobte, sondern verheiratete Männer sein. Männer mit Frauen und Kindern. Männer mit Häusern, mit einem ganz eigenen Leben. Männer, die nicht einmal so tun würden, als ob wir eine Beziehung hätten. All das sah ich vor mir, und es würde alles in dieser Bar mit diesem Typen anfangen.«
    Sie saß einen Moment lang da, und ich versuchte, ihren Gesichtsausdruck zu deuten, aber sie sah so entrückt wie nie zuvor aus.
    »Was hast du gemacht?«, flüsterte ich.
    Sie sah auf und blickte mir in die Augen.
    »Es macht mich fertig, dass du überhaupt fragen musst«, sagte sie.
    »Ich meine doch nicht …«
    »Natürlich nicht. Aber woher solltest du es auch wissen.« Sie atmete tief durch. »Ich bin aufgestanden und gegangen. Ich war noch nicht mal fies zu ihm. Ich habe einfach gesagt, dass ich am nächsten Morgen doch früher rausmusste als gedacht. Und dann bin ich auf mein Zimmer gegangen, hab mich auf das Bett mit der hässlich orangefarbenen Decke gesetzt und geweint. Etwa zwölf Stunden lang.«
    »O Georgia.«
    »Es war in Ordnung«, sagte sie. »Es geht mir gut. Es war irgendwie aufschlussreich, nur … nur zu fühlen, was ich eben fühlte. Ich konnte ja weder dich noch Amy Lee anrufen. Es war ja auch eigentlich nichts Dramatisches passiert. Es ging einfach nur um mich und um die Person, die fast aus mir geworden wäre.«
    »Wow«, sagte ich.
    Ein unangenehmer Nebeneffekt ihrer plötzlichen Erleuchtung in Scranton, Pennsylvania war, dass sie dem Auslöser dieser Erkenntnis am nächsten Tag wieder gegenübertreten musste. Wie seit Urzeiten alle Männer dieser Sorte nahm auch Mr Nackenbeißer ihr die Abfuhr übel. Er benutzte Georgia den ganzen Morgen über als Zielscheibe, so dass Chris Starling sie beim Mittagessen beiseitenahm, um ihr ins Gewissen zu reden.
    »Er war in Topform, noch brillanter als sonst. Wir gingen zu Burger King, und während ich versuchte, meinem Hamburger etwas abzugewinnen, sah er mich an und erklärte: ›Solche Vormittage sind der Grund dafür, warum man nicht mit dem Anwalt der Gegenpartei schlafen sollte.‹« Sie imitierte Chris Starlings trockenen Tonfall perfekt.
    Ich schüttelte schweigend den Kopf.
    Georgia war sofort zickig geworden. Sie hätte nicht mit dem Anwalt der Gegenpartei geschlafen, fauchte sie, und was er sich denn erlauben würde …
    »Gut«, hatte Chris Starling

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