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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Zeit! Haben Sie getan, was ich Ihnen aufgetragen habe?“
    „Hallo, Gabby“, sagt Trevor.
    Sie schmilzt merklich dahin. „Hallo, Trevor! Dich habe ich gar nicht gesehen! Was machst du denn hier? Wie geht es dir?“
    „Ich habe den Patienten gebracht“, antwortet er. „Und wie ich sehe, kennst du meine gute Freundin Chastity.“
    Sie wirft mir einen misstrauischen Blick zu und sieht dabei so sehr wie Lucia aus, dass es schon unheimlich ist. „Ja. Und? Wie hoch ist der Blutdruck?“
    „Hundertdreiundsechzig zu neunzig“, antworte ich.
    „Und die Temperatur?“
    „Äh … die habe ich nicht gemessen.“
    „Warum nicht?“
    „Weil Sie das nicht gesagt haben.“
    „Herrje, was für eine Zeitverschwendung!“ Sie geht zum Schränkchen, holt einen dieser kleinen Papierstreifen, die heutzutage als Thermometer fungieren, und schiebt ihn Jeff unter die Zunge. Mit ihr flirtet er kein bisschen. Stattdessen macht er ein gequältes Gesicht und sieht mich mitleidheischend an. Dann misst Gabby seinen Blutdruck. „Hundertzweiundsechzig zu einundneunzig.“ Ziemlich ruppig reißt sie ihm die Eispackungen herunter und begutachtet seinen Arm. Er ist angeschwollen und sichtlich deformiert, mit einer seltsamen Ausbuchtung zwischen Handgelenk und Ellbogen. Mir wird sofort der Mund trocken, meine Knie werden weich und meine Sicht verschwimmt – alles vertraute Symptome.
    Wenn ich jetzt umkippe, bin ich geliefert. Dann werde ich den Kurs nicht bestehen. Ich schlucke schwer, trete einen Schritt zurück und stoße an etwas Festes. Trevor.
    „Du schaffst das, Chas.“ Er spricht leise, aber ich spüreWärme und Sicherheit. Er kennt mich. Er glaubt, ich schaffe es. Ich atme tief durch und halte mich etwas aufrechter.
    „Verdammt noch mal!“, brüllt Jeff. Gabrielle tastet grob und mitleidlos seinen Arm ab und knallt die Eispackungen wieder darauf.
    „Gebrochen!“, ruft sie. „Ich setze einen Termin zum Röntgen fest.“ Damit lässt sie den nun beträchtlich blasseren Jeff auf seinem Bett zurück.
    „Geht es Ihnen gut, Jeff?“, frage ich nach, während es mir selbst alles andere als gut geht.
    „Ja“, stöhnte er. „Zeigen Sie mir noch mal Ihren Ausschnitt, und ich bin wieder so gut wie neu.“
    Ich tätschle stattdessen sein Bein.
    „Höher“, krächzt er und blinzelt mir zu.
    „Jake, schreibst du den Bericht zu Ende?“, fragt Trevor.
    „Klar“, sagt Jake. „Bis dann, Chastity.“
    Ein Pfleger kommt und stellt sich ans Kopfende von Jeffs fahrbarer Liege. „Darf ich Sie zu einer kleinen Fahrt einladen?“, fragt er freundlich.
    „Danke für alles, Schätzchen“, ruft Jeff mir noch zu, während er davongerollt wird.
    „Gern geschehen“, antworte ich aufrichtig. Es fühlt sich gut an.
    „Du machst also einen Sanitätshelferkurs“, sagt Trevor und rückt seinen Gürtel zurecht.
    Zum ersten Mal an diesem Tag sehe ich ihn richtig an. Sein Haar ist wie immer leicht zerzaust, und seine Augen funkeln.
    „Ja“, antworte ich leise. „Ich will meine Angst vor Blut bekämpfen.“
    „Und? Klappt es?“
    Ich zucke mit den Schultern. „Nicht allzu gut. Wie du ja gerade erlebt hast, wäre ich beinahe umgekippt.“
    „Das wären viele andere auch, Chas.“
    „Ja, schon, aber kein O’Neill.“
    „Nicht jeder kann so etwas. Das heißt ja nicht, dass du nicht … andere Talente besitzt.“ Er lächelt.
    „Danke. So wird’s sein. Hör zu, Trev, ich wäre dir dankbar, wenn du und Jake meinem Vater und den Jungs nichts erzählen würdet.“
    „Na, klar“, sagt er. „Du weißt natürlich, dass Jake bei so was nicht der Hellste ist, aber ich werde sehen, was ich tun kann.“
    „Danke, Trev.“ Ich schweige einen Augenblick und sehe Gabrielle am Empfang etwas auf ein Klemmbrett schreiben. „Trevor … Bist du eigentlich wieder mit Hayden zusammen?“
    Trevor blickt zu Boden. Mit jeder Sekunde, die er nicht antwortet, wird mir das Herz schwerer. „Wir … wir … vertreiben uns gemeinsam die Zeit.“
    „Was für eine billige Antwort!“
    Er zuckt mit den Schultern. „Ich weiß nicht, Chas. Manchmal …“ Er schüttelt den Kopf. „Ich muss los. Viel Glück noch. Soll ich bei Gabby ein gutes Wort für dich einlegen?“
    „Nein, schon gut. Das kriege ich allein hin.“
    Zu meiner Überraschung beugt er sich vor und gibt mir einen Kuss auf die Wange. „Ganz bestimmt. Wir sehen uns.“
    Dann ist er weg. Eine Schwester oder Pflegerin oder Assistentin sieht ihm hinterher und begutachtet seinen strammen Hintern.
    Der

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