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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Frakturen im Gesichtsbereich. Infusion mit Insulin, da Patient Typ-I-Diabetes hat.“
    Ihre Stimme klingt wie immer präzise und professionell. Für mein ungeübtes Auge wirkt es so, als hätte sie ihre Arbeit gut gemacht. Ryan würdigt sie jedoch keines Blickes und geht direkt zum Patienten. Er tastet den Bauch ab, sodass der Mann vor Schmerz aufschreit. Unbeeindruckt verkündet Ryan: „CT-Scan und Röntgenaufnahme des Brustkorbs. Blut- und Kreuzprobe, dann Transfusion von vier Einheiten. Bereiten Sie den OP vor. Es ist die Milz.“ Er legt sein Stethoskop an und horcht den Brustkorb des Mannes ab. „Möglicherweise ist auch die Lunge verletzt. Die Atmung ist nicht gleichmäßig. Verständigen Sie die Pulmologie.“
    Danach wird der Patient im Eiltempo den Gang hinuntergefahren, Ryan folgt.
    „Hallo, Chastity“, dröhnt Bev und schlägt mir auf die Schulter. „Ihre Schicht?“
    „Hallo, Bev“, sage ich. „Das war wirklich toll! Sie waren fantastisch!“
    „Danke, meine Liebe. Wie läuft’s? Hat dieser Arzt Sie gerade angeschnauzt? Machen Sie sich nichts draus, der ist ein Blödmann. Wenn Sie den wieder sehen, gehen Sie ihm aus dem Weg!“
    „Äh … ja, dan ke. Das wer de ich. Aber er ist mein Freund.“
    Bev verzieht entschuldigend das Gesicht. „Mist! Tut mir leid!“
    Ich lache. „Ist schon in Ordnung, Bev. Ich schätze, hier im Krankenhaus benimmt er sich ganz anders, denn sonst ist er eigentlich sehr nett.“
    „Kaum zu glauben, Chastity, kaum zu glauben. Hey, jetzt kommen die Sanitäter von der Feuerwehr. Die haben den Motorradfahrer dabei. Ist das nicht Ihr Bruder?“
    Der Notfallwagen der Feuerwehr fährt draußen vor. Ein weiterer Patient wird ausgeladen, aber nicht von meinem Bruder, sondern von Trevor. Er lacht und unterhält sich mit dem Mann, den es offenbar nicht so schlimm getroffen hat.
    „Hallo, Chas“, begrüßt er mich und zieht im Vorbeigehen erstaunt die Augenbrauen hoch. Doch er bleibt nicht stehen, sondern hilft Jake dabei, den Patienten mit einem Rollstuhl in einen Behandlungsraum zu verfrachten.
    Gabrielle erscheint wieder auf der Bildfläche. „Wenn Sie was tun wollen, dann messen Sie bei diesem Patienten den Blutdruck. Ich messe dann noch mal nach, um sicherzugehen, dass Sie es richtig gemacht haben. Okay? Oh Gott, ich hasse diese Praktikantentage!“
    „Vielen Dank“, entgegne ich zuckersüß. „Bis bald, Bev.“ Ich betrete das Abteil, in das der Motorradfahrer gebracht wurde.
    „Was machst du denn hier, Chastity?“, will Jake wissen und beäugt mich neugierig.
    „Hallo, Jungs. Ich … äh … arbeite hier eine Schicht lang in der Notaufnahme, als Praktikum für meinen Sanitätshelferkurs.“ Dann wende ich mich an den Patienten. „Hallo.“ Erist um die sechzig, eins fünfundsiebzig groß, mit grauem Bart und Glatze. Sein linker Arm ist geschient. „Ich bin Chastity. Darf ich an Ihnen Blutdruckmessen üben?“
    „Sie können an mir üben, was immer Sie wollen“, erwiderte der Mann und entblößt beim Grinsen ein paar Goldzähne.
    „Jeff! Ein bisschen mehr Respekt, wenn ich bitten darf“, sagt Trevor. „Sie gehört zu uns.“
    „Cool“, findet Jeff und wackelt anzüglich mit den Augenbrauen.
    „Also, was ist passiert?“, will ich wissen.
    Jeff erzählt, wie der Fahrradfahrer plötzlich hinter einem geparkten Auto auftauchte und sie beide über ihren jeweiligen Lenker flogen. „Ich glaube, ich habe mir den Arm gebrochen.“
    „Oh, Ihr Arm ist ganz sicher gebrochen“, sagt Trevor. „Das ist sogar ein offener Bruch.“
    „Was bedeutet, dass ich mordsmäßig tapfer bin, oder?“
    Ich lächle und messe seinen Blutdruck am guten Arm. Der verletzte Arm wird mit Eispackungen gekühlt, und Jeff ist zwar blass, aber tatsächlich tapfer.
    „Könnten Sie sich ein bisschen weiter vorbeugen, damit ich Ihnen in die Bluse schauen kann?“, erkundigt er sich.
    „Darf ich Patienten eine Ohrfeige verpassen?“, frage ich Trevor.
    „Natürlich“, antwortet Trevor. Jeff schmunzelt, und ich grinse zurück. Jake liest eine SMS auf seinem Handy.
    „Hundertdreiundsechzig zu neunzig“, verkünde ich. „Aber das kann von den Schmerzen kommen. Oder haben Sie sonst auch eher hohen Blutdruck, Jeff?“
    „Nur, wenn ich Ihnen in die Bluse gucke, Schätzchen“, antwortet er. Wir lachen, und in diesem Moment kommt Gabrielle wieder herein.
    „Was ist hier los? Chastity, mit den Patienten flirten könnenSie in Ihrer Freizeit. In der Notaufnahme haben wir für so was keine

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