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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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glaube, er war nie wirklich an mir interessiert. Da war kein Funke, wenn du weißt, was ich meine.“
    Der restliche Tag schleppt sich dahin. Alle denken an Lucia, doch niemand will darüber reden. Kurz vor Feierabend ruft Penelope mich noch einmal in ihr Büro.
    „Was weißt du über Psoriasis?“, fragt sie mich und streckt ihre Hände vor.
    „Sehr wenig“, antworte ich.
    „Findest du, dass meine Hände irgendwie komisch aussehen?“
    „Ein bisschen Feuchtigkeitscreme könnte nicht schaden, Pen. Ansonsten sehen sie ganz normal aus, finde ich.“
    „Okay, okay, ich bin ein Hypochonder. Hör zu, es gibt auch mal gute Nachrichten. Erinnerst du dich noch an deinen Artikel über James Fennimore Cooper?“
    Natürlich erinnere ich mich daran. Den hatte ich amAbend nach dem Selbstverteidigungskurs zusammengeschrieben. Ich schneide eine Grimasse. „Ja, ich erinnere mich. Dafür muss ich mich wohl entschuldigen.“
    Penelope lacht. „Ganz im Gegenteil! Hör dir das mal an!“ Sie zieht einen Brief hervor. „Liebe Ms. Constanapolous, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Chastity O’Neills Artikel ‚Der Cooper-Effekt – Der Einfluss des ersten amerikanischen Romanschriftstellers auf heutige Romane‘ den ersten Preis unserer ‚Stiftung Literaturförderung‘ gewonnen hat und so weiter bla, bla, bla.“ Penelope grinst. „Gala-Dinner. Feier. Fünftausend Dollar. Für dich, Chastity!“
    Mir bleibt der Mund offen stehen. „Fünftausend Dollar?“
    „Ja. Herzlichen Glückwunsch.“
    „Fünftausend! Du meine Güte! Dafür bekomme ich endlich einen neuen Kamin!“ Ich nehme ihr den Brief aus der Hand und lese ihn selbst noch einmal, während meine Wangen immer heißer werden. „Hattest du den Artikel eingereicht?“
    „Nein. Diese Stiftung durchsucht die Zeitungswelt offenbar auf eigene Faust nach Artikeln über amerikanische Schriftsteller, und deiner hat ihnen gefallen. Ich hatte keine Ahnung.“ Sie strahlt wie eine stolze Mutter. „Jetzt bekomm aber keine Flausen in den Kopf von wegen New York Times oder so, junge Dame“, warnt sie mich scherzhaft.
    „Bestimmt nicht.“
    „Im Ernst, Chastity. Bist du glücklich hier?“
    Ich sehe ihr in die Augen. „Ja! Vollkommen!“
    „Wenn du noch mehr Raum brauchst, dich zu entfalten, gebe ich dir eine Kolumne, neue Verantwortungsbereiche, was du willst. Sag einfach Bescheid, ja?“
    „Danke, Penelope. Ich werde daran denken.“
    „Darf ich dir zur Feier des Tages einen ausgeben?“
    Mein Lächeln schwindet. „Vielleicht ein andermal. Mit Luciaund der ganzen Sache ist mir im Moment nicht danach.“
    Sie nickt. „Sicher. Das verstehe ich. Gut, ich gehe dann. Wir sehen uns morgen. Nochmals herzlichen Glückwunsch!“
    Ich bin versucht, meine Brüder und meine Eltern anzurufen und ihnen die Neuigkeiten zu erzählen, aber auch das fühlt sich nicht richtig an. Ich wähle Ryans Handynummer, doch es springt nur die Mailbox an. Ich lege auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Erschöpft von den Ereignissen gehe ich nach Hause.
    „Stell dir vor, Buttercup“, begrüße ich meinen Hund. „Mommy hat einen Preis gewonnen.“ Sie schlabbert mich vor Bewunderung ab, und ich knutsche ihre Stirn. „Danke.“
    Dann wärme ich eine Pizza auf und lese nebenbei die Inhaltsstoffe auf der Packung. Oje! Angela hat neulich angeboten, mir das Kochen beizubringen – sie gibt demnächst einen Kurs für „Französische Klassiker“ in der Erwachsenenbildungsstätte. Letzte Woche erst meinte Ryan, er würde gern mal ein paar Leute zum Essen einladen und ob ich wohl für acht bis zehn Personen kochen könne. Als ich mit Lachen fertig war, grummelte er etwas von Partyservice. Ich bin sicher, er würde sich freuen, wenn ich lerne, Coq au Vin zuzubereiten oder Crème brûlée.
    Ich überprüfe die Homepage der Gazette auf unsittliche Inhalte und finde zum Glück nichts dergleichen. Dann google ich eine Adresse, nehme Buttercup an die Leine an und mache mich auf den Weg zur Südseite unseres Städtchens.
    Lucias Haus ist geringfügig kleiner als meines, steht an einer baumgesäumten Straße und sieht gemütlich aus. In der Auffahrt parkt nur Lucias Wagen, aus dem Haus ist kein Laut zu hören. Ich gehe die Verandatreppe hinauf, klopfe an die Tür und warte. Ich klopfe erneut. Buttercup legt sich hin. Endlich höre ich Schritte. Dann nichts mehr.
    „Geh weg, Chastity“, höre ich Lucias ärgerliche Stimme hinter der Tür.
    „Nein“, sage ich. „Komm schon. Mach die Tür

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