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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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meiner Überraschung war Jack einer der Prüfer, und so sprach es sich schnell herum, dass das O’Neill-Mädel den Test bestanden hat. Nun herrscht große Freude im ganzen Land … zumindest im Emo.
    „Auf Lou Gehrig, den Stolz der Yankees“, sagt Dad und folgt damit unserer Familientradition, als Erstes immer auf den uns heiligen Lou anzustoßen. „Und auf meine Tochter Chastity. Gute Arbeit, Küken!“
    „Auf das Küken!“, ertönt das Echo meiner Brüder.
    „Danke, Daddy. Danke euch allen!“ Ich grinse. Diese kleine Spontanparty ist ziemlich aufregend. Wir belegen zwei Tische in unserer üblichen Ecke. Dads gesamte Staffel und alle meine Brüder sind hier sowie Elaina, Sarah und Tara. Und Trevor, der eigentlich hätte arbeiten müssen, aber extra seine Schicht getauscht hat, um dabei zu sein. Er bemerkt, dass ich ihn ansehe, und lächelt. Ich lächle zurück und blicke dann schuldbewusst zur Tür, ob Ryan schon aufgetaucht ist. Leider gab es bei einem seiner Patienten postoperative Komplikationen, sodass er nachkommen muss.
    Dad, Mark, Lucky und Matt stehen auf, um Billard zu spielen. Elaina telefoniert per Handy mit ihrem Babysitter. Jake und Santo verziehen sich vor den Fernseher, um das Spiel der Mets zu sehen. Bald sitzen nur noch Jack, Sarah, Trevor und ich in der Nische unter Lou Gehrigs Foto.
    „Und, Chas? Was kommt als Nächstes? Die Ausbildung zur Rettungssanitäterin?“, fragt Jack lächelnd. Er sieht unvermittelt zu seiner Frau, streckt die Hand aus und streichelt ihre Wange. Sarah schließt die Augen, wie eine Katze, die gleich anfängt zu schnurren. Die zwei Jahre, die Jack in Afghanistan verbracht hat, haben die beiden noch stärkerzusammengeschweißt. Ich bin ganz gerührt, dass Jack seine Frau so sehr liebt.
    „Nein, keine Rettungssanitäterin“, sage ich. „Ich weiß noch nicht, was ich jetzt damit anfange. Ich bin ja nicht gerade ein Naturtalent. Die Prüfung zu bestehen war einfach, aber im richtigen Leben …“ Ich breche ab.
    „Du wärst bestimmt gut!“, meint Trevor.
    „Danke, Trevor, das hast du lieb gesagt.“ Er schmunzelt. „Und wie geht es dir so, Sarah?“, fahre ich mit Blick auf meine Schwägerin fort.
    „Nicht schlecht“, sagt sie, „den Umständen entsprechend … Jack, willst du es ihr verraten?“
    Jack setzt sich gerade und lächelt. „Wir erwarten noch ein Kind.“
    „Oh! Das habe ich mir fast gedacht!“, rufe ich, nehme Sarah in den Arm, küsse sie und klopfe Jack auf die Schulter. „Herzlichen Glückwunsch, ihr zwei! Das ist fantastisch! Fünf Kinder! Wow! Du meine Güte!“
    Ich gebe zu, dass sich unter meine ehrliche Freude auch eine Portion Neid mischt. Die beiden haben sich auf dem College kennengelernt, geheiratet, einen Haufen tolle Kinder in die Welt gesetzt, und Jack sieht Sarah immer noch so an, als wollte er sie am liebsten sofort ins Bett zerren.
    „Wenn jemand mit so vielen Kindern fertig wird, dann ihr“, sagt Trevor und hebt sein Glas auf das glückliche Paar.
    „Danke, Trev“, sagt Jack. „Hey, wie geht es Hayden? Seid ihr wieder zusammen?“
    „Jack! Das geht dich überhaupt nichts an“, fährt Sarah dazwischen. „Entschuldigt mich bitte, ich muss zur Toilette. Ungefähr alle zehn Minuten, wie es scheint …“
    Ich warte darauf, dass Trevor antwortet. Er tut es nicht.
    „Was ist mit dir, Chas?“, fragt Jack weiter. „Ist es dir ernst mit diesem Wie-heißt-er-noch-gleich?“
    „Ryan“, sagt Trevor.
    Ich sehe ihn kurz an. „Ja. Das ist es. Ich habe seine Eltern kennengelernt, habe ich das erzählt?“
    „Und wie war es?“, will Jack wissen.
    „Furchtbar und sehr eigenartig.“
    Mein Bruder lacht. „Familie ist aber wichtig. Wenn du die Schwiegereltern nicht magst, dann nimm dich in Acht.“ Er steht auf. „Sie spielen unser Lied, da muss ich mit meiner Frau tanzen.“ Er wuschelt mir durchs Haar und geht, um Sarah auf ihrem Weg von der Toilette abzufangen. Wir hören Brown Eyed Girl von Van Morrison aus der Jukebox. Wie süß!
    Damit sind Trevor und ich nun allein und sitzen uns unter den lächelnden Augen und Grübchen von Lou Gehrig gegenüber.
    „Also“, sage ich. „Hayden.“
    Er nickt.
    „Nun red schon, Trevor.“
    „Jawohl, Sir!“ Dann zögert er und nimmt einen Schluck Guinness. „Wir … wir versuchen, es diesmal besser hinzukriegen.“
    Das klingt recht vage. „Du hast mir nie erzählt, warum ihr euch damals eigentlich getrennt habt“, sage ich.
    Er sieht mich mit seinen dunklen Augen so ernst an,

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