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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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abzuwehren.
    „Trev?“, sage ich leise.
    „Ja.“ Er hebt den Kopf und sieht mich an. Sein Gesicht ist ernst, seine Wangen sind gerötet. Dann holt er tief Luft und steht auf. „Möchtest du was trinken?“, fragt er und zieht sich die Jeans an. Ohne eine Antwort abzuwarten, geht er in die Küche.
    Das ist kein gutes Zeichen. Ich lege eine Hand auf meine Lippen, die sich heiß und geschwollen anfühlen. Ich bleibe noch eine Minute liegen, dann stehe ich ebenfalls auf und greife nach meiner Unterwäsche, dem T-Shirt, den Shorts. Die Strümpfe trage ich noch. Ich ziehe mich hastig an und schaue in die Küche, wo Trevor sich mit beiden Händen an der Spüle abstützt und auf das laufende Wasser starrt. Die Muskeln seiner breiten Schultern sind angespannt, er lässt den Kopf hängen. Er füllt keine Gläser, er stellt das Wasser nicht ab. Er steht nur reglos da, und ich spüre seine Reue aus allen Poren dringen.
    Sag etwas, Trevor , flehe ich stumm. Sag, dass alles gut ist. Ich will, dass er zu mir kommt, mich in den Arm nimmt und versichert, dass es kein Fehler war. Doch er tut nichts. Er steht nur da und lässt das Wasser ins Spülbecken laufen.
    Ich will zu ihm gehen, ihn berühren, ihm Sicherheit geben, aber ich wage es nicht. Nicht, wenn er mich nicht einmal ansieht.
    Plötzlich bemerke ich ein feines Summen zu meinen Füßen. Trevors Handy, das während unseres wilden Liebesspielsoffenbar zu Boden gefallen ist, vibriert auf dem Teppich. Ich blicke noch einmal auf Trevors angespannte Schultern, dann nehme ich das Handy und betrachte das Display.
    Eingehender Anruf von Hayden.
    Ich lege das Handy wieder auf den Teppich und schiebe es mit dem Fuß unters Sofa. Trevor wird es später schon finden. Er wird überall suchen und sich fragen: Was, zum Teufel, habe ich mit meinem Handy gemacht? Wo kann es nur sein?
    Er starrt immer noch auf das Wasser.
    Mir bleiben zwei Möglichkeiten: ein würdevoller Abgang oder ein letzter Versuch, bei dem ich alles auf eine Karte setze. Ich überlege kurz – und pfeife auf die Würde.
    „Hey, Trev?“, sage ich sanft. „Könntest du wohl wieder reinkommen?“
    Er wendet den Kopf zu mir um und nickt einmal. Dann nimmt er zwei Gläser, füllt sie mit Wasser und kommt endlich ins Wohnzimmer zurück. Er stellt die Gläser ab, hebt die Scherben auf und schnappt sich sein Hemd. Er kann es allerdings nicht zuknöpfen, da ich ihm die Knöpfe abgerissen habe. Er legt die Kissen zurück auf die Couch und setzt sich.
    „Chastity“, beginnt er und sieht mir endlich in die Augen. Ich erschrecke über das, was ich darin sehe.
    „Wenn das jetzt die ‚Wir hätten das nicht tun sollen‘-Ansprache wird, darf ich dann vorher etwas sagen?“, frage ich. Meine Stimme klingt heiser und ängstlich.
    „Du hast einen Freund“, sagt er ruhig.
    Ich blicke zu Boden. Ich, die ich meinen Bruder Mark fast verprügelt hätte, als er Elaina betrog, habe gerade meinen eigenen Freund betrogen. Mein Gesicht rötet sich vor Scham. Ich setze mich in den Stuhl neben der Couch und schlucke schwer. „Ich weiß.“
    „Und ich habe eine Freundin“, fährt er fort.
    Verdammt. Ich atme tief ein. „Trevor, du musst wissen, dass ich dich immer gel…“
    „Nicht, Chas“, sagt Trevor und starrt auf seine Knie.
    „Nicht was?“
    „Sprich es nicht aus, und trenn dich nicht von Ryan.“
    Etwas Verletzenderes als das hätte er nicht sagen können. Ich öffne den Mund, aber es kommt kein Ton heraus. Er sieht mich an.
    „Ich will nicht der Grund dafür sein, dass es mit euch nicht funktioniert. Er ist ein guter Mann, Chas. Er kann dir weitaus mehr geben als ich. Und er liebt dich.“ Er greift nach meiner schlaffen Hand.
    Ich bin nicht blöd. Er liebt dich … und ich nicht. Eine weitere Übersetzung seiner Worte brauche ich nicht. Mein Kopf tut weh. Und mein Herz. Es tut so weh, als hätte jemand einen Eispickel hineingeschlagen. Ich ziehe meine Hand so heftig zurück, dass ich mit dem Ellbogen an die Stuhllehne schlage. „Also gut, Trev“, sage ich und unterdrücke krampfhaft meine Tränen. „Dann werden wir einfach … was? In zehn Jahren oder so wieder miteinander schlafen, und ich werde wieder zehn Jahre neben der Spur hängen, während du den großen Bruder spielst?“ Ich werde lauter. „Hm? Soll es so weiterlaufen?“
    „Nein, Chastity“, antwortet er. „Das hier wird nie wieder passieren. Es tut mir leid, es tut mir wirklich leid. Es hätte überhaupt nicht passieren dürfen. Du weißt das genauso gut

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