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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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offenbart. Wenigstens habe ich gesagt, was ich schon immer habe sagen wollen. Dass ich Trevor liebe. Ein „Was wäre wenn“ gibt es jetzt nicht mehr.
    Mir fallen seine Worte wieder ein. Dass er mich nicht verlieren wolle. Vor zwölf Jahren, als ich achtzehn war, hatte ich das auch zu ihm gesagt. Wir haben so viel zu verlieren. Und ich verstehe, was er meint … dass wir, wenn wir nur Freunde wären, für immer Freunde bleiben könnten.
    Doch wir sind nicht nur Freunde. Ich liebe ihn und habe ihm diese Liebe zu Füßen gelegt, aber sie reichte nicht aus, um seine Angst zu überwinden. Die Angst, allein zu sein. Noch jemanden in seinem Leben zu verlieren. Trevor braucht vor allem Sicherheit.
    Nur hatte ich gehofft, dass ich vielleicht ein kleines Risiko wert bin.
    Mein Atem geht immer noch unregelmäßig und verkrampft. Ich kann Trevors Berührung noch spüren, ihn noch schmecken, aber er empfindet unser Zusammensein als Fehler. Mich hin und wieder zu besuchen, zusammen ein Spiel der Yankees zu sehen, Billard zu spielen – das alles bedeutet ihm mehr als das, was gerade passiert ist. Ich bedeute ihm mehr, wenn ich wie einer der Jungs bin.
    Und dann ist da noch diese verdammte Super-Hayden. Er hat sie mal so sehr geliebt, dass er sie um ihre Hand gebetenhat. Er liebt sie genug, um das immerhin erneut in Erwägung zu ziehen. Hayden ist zwei Versuche wert. Ich keinen.
    Mein Handy klingelt, und ich schrecke zusammen. Vielleicht ist es Trevor. Vielleicht tut es ihm leid. Vielleicht …
    Nein. „Hallo, Ryan“, sage ich.
    „Hallo, Liebling.“ Er stutzt. „Weinst du etwa?“
    Und schon wieder rinnen Tränen aus meinen Augen. „Ein bisschen“, gestehe ich voller Schuld und Reue.
    „Wegen deiner Mutter?“ Ich verdiene sein Mitgefühl nicht.
    „Ich … Ja.“
    „Soll ich vorbeikommen? Im Krankenhaus bin ich fertig.“
    Ich wische mir mit dem Handrücken über die Augen und blicke zu den Sternen. „Nein, danke, Ryan. Ich glaube, ich muss allein sein.“
    „Das verstehe ich“, erwidert er. „Aber wir sehen uns morgen, ja?“
    „Ryan?“
    „Ja?“
    „Ich freue mich wirklich sehr auf dieses Wochenende“, sage ich aufrichtig.
    „Ich auch.“ Ich höre, wie er lächelt. „Gute Nacht.“
    „Ja, Gute Nacht. Ich liebe dich, Ryan.“ Ich winde mich etwas, während ich es sage. Auch wenn es nicht gelogen ist, bedeuten diese Worte doch etwas anderes als das, was ich vor einer halben Stunde zu Trevor gesagt habe.

32. KAPITEL
    E twas in mir ist wie abgestorben. Tolle Ausgangssituation für ein romantisches Wochenende mit dem wunderbaren Freund!
    Ryan und ich checken in ein Hotel in SoHo ein, das so exquisit ist, dass sogar die Zimmermädchen besser gekleidet sind als ich. Offensichtlich kommt Ryan regelmäßig her, denn an der Rezeption wird er namentlich begrüßt. „Schön, Sie wiederzusehen, Dr. Darling.“
    Wir werden auf unser fast furchterregend schönes Zimmer geleitet, eine Eck-Suite mit minimalistischer Einrichtung und atemberaubendem Blick über die Stadt. „Das ist wunderschön, Ryan“, sage ich, nachdem er dem Zimmerkellner –und vermutlich angehendem Filmschauspieler –, der beinahe so gut aussieht wie er, ein sattes Trinkgeld gegeben hat.
    „Na ja, ich wollte, dass es etwas Besonderes wird“, gesteht er fast verlegen. Dann küsst er mich und sieht zum Bett. „Hast du nicht Lust …?“
    „Ach, weißt du, Ryan … Ich bin ein bisschen müde“, sage ich. Das ist keine Lüge. Doch in Wahrheit bin ich es nur müde, andauernd die zwei Männer in meinem Leben zu vergleichen. Das nehme ich zurück. Es gibt keine zwei Männer in meinem Leben, oder? Es gibt nur diesen einen.
    Wir liegen auf dem schönen, weichen Bett und halten Händchen. Ich erzähle ihm, wo ich als Studentin überall war und wohin ich ausging, wenn ich später von Newark aus nach Manhattan fuhr. Er erzählt von seiner endlosen Facharztausbildung am Columbia Presbyterian Medical Center, von dem kleine Thai-Lokal, in dem er oft gegessen hat, von den Ecken im Central Park, die er schön fand.
    Wenn ich Ryan ansehe, spüre ich nicht die schmerzvolle, verzehrende Sehnsucht, die ich für Trevor spüre – gespürt habe. Das hat auch seine Vorteile. Wenn ich mich nicht irre,wird er dieses Wochenende die große Frage stellen, und ich werde Ja sagen. Ich werde mich nicht länger leeren Hoffnungen hingeben. Was in mir abgestorben ist, wird verhärten und verschrumpeln und sich irgendwo verkriechen. So wie bei Mom.
    Wir trinken etwas in der

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