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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Typen aus?“
    „Ryan?“, frage ich nach, als gäbe es noch mehr zur Auswahl.
    „Ja.“
    „Ja, tatsächlich gehen wir nächste Woche essen“, antworte ich. „Aber das ist rein geschäftlich. Ein Interview, weißt du?“ Nur für den Fall, dass du ein Stichwort brauchst, Trev, und lieber mich anstelle von Angela ausführen willst …
    „Oh“, sagt Trevor. „Tja, der scheint ja ganz nett zu sein.“
    „Ja, das ist er. Sehr nett“, sage ich geistlos.
    „Also gut, Chas. Danke für Angelas Nummer.“
    „Klar doch, Kumpel“, sage ich und lasse den Hinterkopf auf die Sofalehne fallen. „Viel Spaß.“
    „Einen schönen Abend noch, Chas.“
    Ich lasse den Hörer noch eine Minute am Ohr, obwohl er längst aufgelegt hat. Dann rufe ich Elaina an.
    „Was gibt’s, querida ?“, fragt sie kauend.
    „Ich gehe mit dem Arzt zum Essen, dem ich in die Eier getreten habe“, sage ich und versuche, mein geistiges Bild von Trevor durch Ryans zu ersetzen.
    „Toll! Super, Chas! Ich habe ihn mal im Krankenhaus gesehen.“ Elaina ist Kinderkrankenschwester. „Und soweit ich weiß, ist er mit niemandem aus dem Krankenhaus zusammen, sonst hätte ich bestimmt davon gehört. Der sieht echt fantastisch aus. Gut gemacht, Süße!“
    Ich schweige.
    „Bist du noch dran?“
    „Ja.“
    Sie wartet einen Moment. „Was ist dann das Problem?“
    Ich lasse mir Zeit mit der Antwort. „Da ist kein Problem“, sage ich dann möglichst fest.
    „Verdammt, Chastity!“ Sie stöhnt. „Es ist immer noch Trevor, oder?“
    Es ausgesprochen zu hören, ist wie ein Schlag in die Magengrube. „Na ja …“, winde ich mich und verfalle ins Flüstern, weil es einfacher ist, diese Dinge leise zu sagen. „Irgendwie habe ich schon noch Gefühle für ihn. Er ist … er war eben meine erste große Liebe.“ Immerhin gibt Buttercup sich verständnisvoll, streckt ihre breite Pfote aus und legt sie mir auf die Schulter.
    „Tja, Mark war auch meine erste große Liebe, und sieh dir an, wie scheißglücklich wir sind! Hör zu, Trevor ist schwer in Ordnung, okay? Er ist sogar Dylans Patenonkel. Aber er hat auch seine Macken, oder?“ Sie hält kurz inne. „Und genug Chancen hat er auch gehabt – du weißt, was ich meine.“
    Oh ja, das weiß ich. „Stimmt. Du hast ja recht, Elaina. Ich schätze, ich bin ihm in letzter Zeit einfach öfter begegnet, als ich es gewohnt bin.“ Ich schlucke schwer. „Wie auch immer. Jedenfalls gehe ich mit Mr. Umwerfend aus. Okay, es ist nur ein Interview, aber es fühlt sich wie eine richtige Verabredung an.“
    „Was hat er denn gesagt, dieser Dr. Umwerfend? Erzähl!“ Ich erzähle ihr alles.
    Ich bringe sogar echte Begeisterung auf, weil Ryan wirklich ein guter Fang wäre. Und dann denke ich den restlichen Abend nicht mehr an Trevor. Höchstens ein bisschen.

14. KAPITEL
    D as ist jetzt meine dritte Verabredung mit Harry. Was meinst du: Können wir schon Sex haben?“ „Mom, hör auf! Lass mich damit in Ruhe!“
    „Du bist ganz schön prüde, Chastity.“
    „Wer hat mich denn Chastity Virginia – Keuschheit Jungfräulichkeit – genannt? Wenn ich prüde bin, dann ist das ja wohl deine Schuld!“
    „Die Namen hat dein Vater ausgewählt. Ich war zu sehr damit beschäftigt, Gott zu danken, dass du ein Mädchen geworden bist.“
    „Na gut.“ Ich muss schmunzeln. „Was ihr auch macht, Mom, geht heute bitte auf keinen Fall ins Blue Moon , verstanden? Da gehe ich nämlich hin. Mit dem Arzt. Bitte, kommt nicht!“
    „Ach ja“, kräht Mom triumphierend, „der hübsche Arzt! Wie geht es seinem besten Stück?“
    „Also, Mom! Ich … ich weiß nicht. Besser, glaube ich“, antworte ich. „Sieh nur zu, dass du und Harry da nicht hingeht, ja? Nicht ins Blue Moon . Hast du verstanden?“
    „Ja, Chastity, ich bin doch nicht blöd.“ Sie seufzt. „Dein Vater ist natürlich sehr unglücklich.“
    Ich stöhne leise und blicke auf meinen Bildschirm, wo ein Artikel redigiert und um fünfundsiebzig Prozent gekürzt werden muss. Die freie Mitarbeiterin, die ihn geschrieben hat, weigerte sich, das Limit von fünfhundert Wörtern zu berücksichtigen, und so faszinierend der Kuchenverkauf der freien Kirchengemeinde auch gewesen sein mag, bekommt er nicht mehr als zwei kurze Spalten. „Dad liebt dich, Mom.“
    „Tja, darum geht es aber nicht.“
    „Bist du sicher, dass du mit jemand anderem zusammen sein willst? Hast du dir das wirklich gut überlegt?“, frage ich so freundlich wie möglich und streiche rigoros Absatz

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