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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Eindringliches, und ich wünschte, ich könnte mich auf seinen Schoß setzen und ihn in den Arm nehmen. Dann sieht er weg, blickt auf die Uhr, und der Moment ist vorbei.
    Ich schlucke. „Na ja, ich meinte, etwas wirklich Großes zu bewirken. So nach dem Motto: ‚Wer nur ein einziges Leben rettet, der rettet die ganze Welt‘ und so weiter.“
    „Woher kommt das denn? Aus der Bibel?“
    „Das habe ich in Schindlers Liste gehört.“
    Trevor lacht. „Chastity, du bist echt verrückt. Hey, da wir gerade von Helden sprechen – hier kommt Cat-Man!“
    Ich sehe meinen Bruder aus der Hintertür der Feuerwache kommen und auf uns zustürmen.
    „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“, blafft er mich an und bleibt vor mir stehen.
    „Wie bitte?“
    „Du gehst babysitten, damit meine Frau sich mit anderen Männern verabreden kann?“, brüllt er. „Was zum Henker soll das, du blöde Kuh?“
    „Immer sachte, Mark“, sagt Trevor und steht auf. „Beruhige dich.“
    „Halt dich da raus, Trevor. Ich habe gerade mit Elaina telefoniert, und sie sagte, du wärst gestern da gewesen, während sie mit irgendeinem verdammten Idioten unterwegs war und sonst was gemacht hat! Misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein, Chastity, und lass meine Familie in Ruhe!“
    Ich spüre heiße Wut in mir aufsteigen. „Mark“, sage ich drohend und stehe auf, „deine Familie ist zufällig auch meine Familie, du Blödmann! Du bist derjenige, der es mit Elaina verbockt hat, also gib nicht mir die Schuld, wenn sie mal mit einem anderem ausgeht!“
    „Du hältst dich wohl für oberschlau, was?“ Inzwischen haben sich einige andere Feuerwehrmänner an der Hintertür versammelt, die sich in den familiären Streit zwar nicht einmischen, ihn aber auch nicht verpassen wollen. „Ich verbiete dir, jemals wieder auf meinen Sohn aufzupassen!“
    „Sei nicht albern, Mark!“
    „Nicht, wenn meine Frau dann in der Gegend herumvögelt!“
    „Mark, beruhige dich doch“, wiederholt Trevor.
    „Zieh Leine, Trevor!“, schnauzt Mark ihn an. Trevor stelltsich zwischen uns, aber ich schiebe mich wieder vor ihn.
    „Du machst dich vollkommen lächerlich, Mark O’Neill“, zische ich. „Hör einfach auf und geh zur Therapie.“
    Mark ballt die Fäuste. „Du blöde Kuh!“
    „Mark!“, sagt Trevor laut. „Das reicht!“
    Mark dreht sich zu ihm. „Auf wessen Seite stehst du überhaupt?“
    „Auf Chastitys“, kommt umgehend die Antwort.
    „Warum? Vögelst du sie?“
    Trevor presst die Lippen zusammen. Er nimmt den Arm zurück, um meinem Bruder eine zu verpassen, doch ich bin schneller. Meine Faust schießt vor und trifft Marks Kinn. Wie ein Messer fährt der Schmerz durch meinen Arm. Mark stolpert verwundert zurück. Dann ist mein Vater plötzlich da und packt ihn.
    „Was, zum Teufel, geht hier vor?“, brüllt er.
    „Schick ihn nach Hause“, sagt Trevor. „Alles in Ordnung, Chas?“
    Meine Fingerknöchel brennen, und mein Arm pocht, aber ich werde Mark nicht die Genugtuung geben, mich jammern zu sehen. Seit ich zwölf war, habe ich keinen meiner Brüder mehr geschlagen, aber er hat das wirklich herausgefordert.
    „Chas?“, fragt Trevor noch einmal nach und legt den Arm um meine Schulter.
    „Alles okay“, sage ich fest und schüttle ihn ab.
    „Was war los?“, will mein Vater wissen. Mark reibt sich das Kinn und sieht mich böse an. „Hast du deine Schwester bedroht, Mark?“
    „Himmel, Dad, halt dich da raus! Sie hat überreagiert, wie üblich“, brummt Mark.
    „ Ich habe überreagiert?“, wiederhole ich. „Das ist ja wohl die Höhe!“
    „Mark, dein Dienst ist beendet“, sagt mein Vater mit Feuerwehrhauptmannstimme. „Geh nach Hause und beruhigedich, was auch immer dich da eben geritten hat. Ich komme vorbei, wenn ich hier fertig bin.“
    Mark brummt unwillig etwas vor sich hin, gehorcht aber und schiebt sich durch die umstehenden Männer, die gerade Zeuge waren, wie seine Schwester ihm eine verpasst hat.
    „Chastity“, meint Dad seufzend, „du solltest vielleicht auch gehen.“
    „Ja“, sage ich kleinlaut. Meine Kehle ist plötzlich wie zugeschnürt. Dad geht zum Haus zurück, redet kurz mit den anderen und verschwindet.
    „Eigentlich wollte ich ihn schlagen“, sagt Trevor. „Das musstest du nicht tun. Aber danke, dass du meine Ehre verteidigt hast.“ Er schmunzelt.
    „Das ist nicht lustig.“ Tränen brennen hinter meinen Augen. „Lass nicht zu, dass sie sich über ihn lustig machen, okay? Das sollte heute sein

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