Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich
mehr gehabt, Elaina anzurufen, aber ich kann es kaum erwarten, mit ihr zu sprechen. Vielleicht wird dies ein Wendepunkt für Mark. Vielleicht erlöst es ihn aus seiner Phase der Angespanntheit und Wut, und er kommt mit sich selbst ins Reine. Ich hoffe es sehr.
Angela fährt auf den Parkplatz der Feuerwache. Es ist schwer, eine freie Lücke zu finden. Wie meistens nach einem Brand sind mehrere Staffeln anwesend, diskutieren über dieBrandursache, sprechen mit den beteiligten Feuerwehrleuten und analysieren die Vorgehensweise ihrer Kameraden. Wir steigen aus, nehmen die Fotos mit (die wir nur geliehen bekamen, da Carl sich noch länger daran berauschen will) und gehen hinein. Mark steht inmitten einer Gruppe von Feuerwehrleuten – Dad, Matt, Jake, Santo, George und Helen, Eaton Falls’ einziger Feuerwehrfrau – in der Fahrzeughalle.
„Tolle Rettung, Mark“, sage ich.
„Hallo, Schwesterherz“, erwidert er grinsend. Jetzt sehe ich, dass er eine Plüschkatze im Arm hält, sicher ein Geschenk von den Jungs. Er winkt mit deren Pfote. „Es war doch nur eine Katze.“ Das Plüschtier miaut, und wir lachen.
„Ja, aber wir wissen alle, wie sehr du Muschis liebst“, ruft Jake.
Marks Lächeln erstarrt, und alle schweigen.
„Kannst du nicht dein verdammtes Maul halten, Blödmann?“, sagt Santo.
„Geh Schläuche reinigen“, befiehlt mein Vater resolut. Jake schleicht mit hängenden Schultern davon. Dad knurrt ihm noch hinterher, dann kommt er zu mir. „Hallo, Küken. Dein Bruder hat ein Kätzchen gerettet.“
„Das habe ich gesehen. Hier, bitte, Mark.“ Angela und ich zeigen ihm die Bilder. Er wird vor Freude ganz rot.
„Die Fotos sind schon auf Yahoo zu sehen“, sagt Angela. Alle schweigen ehrfürchtig.
„Wow“, sagt Helen schließlich. „Jetzt wird unser kleines Eaton Falls berühmt.“
„Das wird deiner Mutter gefallen“, murmelt Dad. „Ich ruf sie gleich an. Auf Yahoo, sagst du?“
„Dad, das ist Angela“, stelle ich meine Kollegin und Freundin vor. „Angela, das sind mein Vater, Captain Mike O’Neill, mein Heldenbruder Mark und ein weiterer heldenhafter Bruder, Matt. Und das sind Santo und Helen und der Rest der Bande.“
„Hallo“, sagt Matt und lächelt.
„Hallo“, erwidert sie und wird rot. Wie süß.
„Dad, wir schreiben eine Serie über Helden unserer Stadt …“ – Dad verdreht die Augen – „… und euer Leiter hat es bereits abgesegnet, also brauchst du jetzt nicht zu meckern. Angela ist unsere Redakteurin für Essen und Trinken und würde gern mit einigen von euch über das Essen in der Feuerwache reden.“
„Das ist mein Stichwort“, sagt Helen, „ich gehe nach Hause.“
Ich muss grinsen. „Und ich soll jemanden interviewen, wie es ist, Leben zu retten.“
„Und unser Oberchef hat euch schon zugesagt?“, fragt Dad mit gequältem Gesichtsausdruck. Ich nicke. „Also gut.“ Er seufzt. „Lass mal sehen, wer ist der beste Koch von uns … hm. Matt! Du machst das, mein Sohn.“
„Klar“, sagt Matt. „Wollen Sie die Küche sehen?“, fragt er dann Angela, deren Gesicht knallrot ist. „Sie sind Trevors Angela, oder?“
„Äh … ich … wir …“, stammelt sie, und ich versuche, nicht zu lachen. Meine Brüder sehen allesamt wirklich gut aus, aber so eine prompte Reaktion habe ich noch von keiner Frau erlebt. Vielleicht sollte ich ihr erzählen, wie Matt mit sechs mein rosafarbenes Osterkleid mit passendem Hut angezogen hat? Aber nein, sie sind schon auf dem Weg zur Küche.
„Und was brauchst du noch, Küken?“, will mein Vater wissen.
„Nur jemanden zum Ausfragen, wie es ist, ein heldenhaftes Alphamännchen zu sein, der sein Leben riskiert, um uns arme Schwächlinge zu retten. Oder, in Marks Fall, arme Kätzchen.“
Dad verzieht das Gesicht. „Ich weiß nicht. Wir alle hassen diesen Mist.“
„Dieser Mist ist mein täglich Brot, Dad. Ich bin auf Befehl meiner Chefin hier.“
Er seufzt. „Na, schön. Dafür bist du mir aber was schuldig. Mit wem willst du sprechen? Mark?“
„Nein, das hat Alan schon gemacht. Außerdem sind wir verwandt, also lieber kein O’Neill.“
„Wie wäre es mit Jake?“
„Ich brauche jemanden, der in ganzen Sätzen sprechen kann.“
„Gut. Santo? Wie steht’s mit dir?“, fragt Dad. „Willst du dich von Chastity für ihre Zeitung interviewen lassen?“
„Tut mir leid, Chas. Nein.“ Santo lächelt entschuldigend. „Was ist mit Helen?“
„Helen ist schon gegangen“, sagt George.
„Und was ist mit
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