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Meine Familie, der tägliche Wahnsinn und ich - Gesamtedition (German Edition)

Meine Familie, der tägliche Wahnsinn und ich - Gesamtedition (German Edition)

Titel: Meine Familie, der tägliche Wahnsinn und ich - Gesamtedition (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Hesse
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eingepackt. Ich konnte beim besten Willen keine freudige Erregung heucheln, als ich die nagelneue Salatschüssel und zusätzlich zwölf passende Dessertschüsseln mit dem verhassten Muster auspackte.
    „Oh, Schüsseln“, stellte ich fest.
    „Von deinem Geschirr“, meinte Bernd stolz. „Das sammelst du doch.“
     
    So hatte ich das noch nie gesehen. Eigentlich hatten wir uns Teller, Tassen und co. zur Hochzeit schenken lassen. Die Geschenkwünsche waren ausgegangen und so überredete meine Mutter mich zum Klassiker, einen Hochzeitstisch in einem noblen Porzellanhaus. Dass das Geschirr automatisch mir gehörte, war sehr ritterlich von Bernd. Damit wäre dieser Teil im Falle einer Trennung geklärt. Ich bekomme die Haushaltsgegenstände und die Kinder, er den ganzen Multimediakram, inklusive des neuen 60 Zoll Flachbildschirm in Full HD, den Blue Ray Player und die Ipod Dockingstation mit der ich „sowieso nicht umgehen kann“.
     
    „Ich hoffe du hast noch die Quittung?“, fragte ich und redete mich mit Platzmangel in den Schränken heraus. Bernd war königlich beleidigt, hatte er doch die Präsente mit so viel Liebe und Mühe ausgesucht. Einige Wochen später flatterte sein Strafzettel für Falschparken ein. Am 23. Dezember, um 19.40 Uhr, genau einen Tag vor meinen Geburtstag und zwanzig Minuten vor Ladenschluss, hatte der Fahrer unerlaubt seinen Wagen direkt vor das Kaufhofgebäude abgestellt. Ich rechne dieses Jahr fest mit einem neuen Beleuchtungsmittel. Es sei denn, meine Vorgaben werden präziser.
     
    Ob ich meiner Mutter vorsichtig beibringe, dass ich schon seit mindestens zwanzig Jahren kein Roma mehr benutze? Der Weiterverkauf bei ebay wird von Jahr zu Jahr schleppender. Letztes Weihnachten brachten die 100 ml Eau de Toilette nur noch 8,38 Euro ein.
     
    Linda winkt nach der Kellnerin und bestellt zwei weitere Cocktails. Eine grölende Frauengruppe betritt die Bar und erweckt unsere Aufmerksamkeit,- Junggesellinnen Abschied.
    „Jennys letzter Tag in Freiheit“ prangt auf den schweinchenrosa T-Shirts der ausgelassenen Bande, die alle
    nicht älter als Anfang Zwanzig sein mögen. Auf dem Rücken steht zusätzlich der Name der Trägerin: „Susi“, „Klaudi“, „Sunny“, „Mariechen“, „Kati“, „Evchen“, „Melli“, „Tinchen“, „Julchen“ und zu guter Letzt „Jenny, die Braut“ lese ich. Die Mädels sind alle nicht älter als Fünfundzwanzig.
     
    Jenny, „die Braut“, schleppt einen Bauchladen mit den üblichen, einfallslosen Accessoires und steuert schnurstracks auf uns zu.
    „Hi“, lallt sie müde und baut sich mit dem Bauchladen vor dem Tisch auf. Nach den Schweißrändern unter ihren Achseln und der gnadenlos verlaufenden Schminke zu urteilen, ist die Truppe seit mindestens Mittag unterwegs.
    „Kauft ihr was? Ich heirate nächste Woche.“
    Lindas Gesicht verzieht sich Richtung „Verpiss dich“. Ich komme ihr zuvor und wende mich hochinteressiert dem Holztablett zu. Aus dem Sortiment an Kondomen, Lollis, Kugelschreiber und anderen Dingen, die die Welt nicht braucht, fische ich einen Hello-Kitty Schlüsselanhänger.
    „Oh, wie süß. Das ist was für meine Kleine.“
    „Und du?“, wendet sie sich an Linda.
    „Nimm doch ein Päckchen Kaugummi. Ich geb einen aus“, mache ich auf gute Laune und werfe einen Euro und ein paar Centstücke auf das Tablett, mein letztes Kleingeld.
    „Das sind aber ganz spezielle Kaugummis und ein besonders schöner Anhänger“, bemerkt „Evchen“ von hinten und versucht den Preis nach oben zu treiben.
    „Tut mir leid, ich habe nichts mehr klein“, lächele ich entschuldigend.
    „Wir können wechseln.“
    „Könnt ihr euren Kram nicht woanders verramschen?“, giftet Linda.
    Evchen zieht die Augenbraue hoch, schubst Jenny, die Braut mit ihren Bauchladen zur Seite, so dass diese fast die Balance verliert. Dann stemmt sie ihre Arme in die breiten Hüpften und schaut uns provozierend an.
    „Hast du schlechte Laune oder was?“  
    „Bis ihr kamt nicht“, kontert Linda und wendet sich wieder ihrem Cocktail zu.
    „Pass auf was du sagst, Tussi!“ Evchens Stimme wird lauter. Schnell wende ich mich freundlich an Jenny, die Braut.
    „Und wann heiratest du genau?“
    „Nächste Woche Dienstag“, hickst sie. „Kirchlich. Standesamtlich am Donnerstag.“
    „Wie nett.“
     
    Von hinten grölt eine Männerrunde und man verliert das Interesse an uns.  
    „Nervend sowas. Scheiß Junggesellenabschied“, pöbelt Linda.
    „Lass

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