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Meine Freundin, der Guru und ich

Meine Freundin, der Guru und ich

Titel: Meine Freundin, der Guru und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Sutcliffe
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auch?«
    »Nein – ich hab ihn mein Zentrum mit Absicht nicht finden lassen, weil ich Caz Gelegenheit geben wollte, zuerst dorthin zu kommen. Sie war schon so lange hinter ihm her, daß ich mehr oder weniger gehofft habe, wenn ich Ping die kalte Schulter zeige, blickt er's und konzentriert sich auf Caz.«
    »Und hat er?«
    »Nein. Das ist ja die Tragödie. Er hat sich auf Liz konzentriert. Wie die Sache aussieht, hat er Liz' Zentrum schneller gefunden als Caz' Knie.«
    »Zentrum? Ist das – so was wie – deine … ?«
    »Nein. Sei nicht so geschmacklos. Weißt du nicht, was Intimes Yoga ist?«
    »Woher sollte ich?«
    »Das ist eine Methode, den zentralen Punkt der Körperenergien zu finden, indem ein ausgebildeter Intimyogi Hand anlegt.«
    »Hand anlegt?«
    »Genau. Er bringt erst der ganzen Gruppe die Grundposition bei, und dann kommt er, während man meditiert, zu jedem einzeln und bringt dich in die richtige Position. Wenn du deine perfekte Balance gefunden hast und zur Ruhe gekommen bist, legt er seine Hände auf, und du versuchst gemeinsam mit ihm dein Zentrum zu spüren.«
    »Wo war deins?«
    »Ich hab's nie genau gefunden, aber es war irgendwo hier.«
    Sie schlug die Beine über Kreuz, setzte sich kerzengerade auf und plazierte die Finger ihrer rechten Hand einen Tick oberhalb der Stelle, wo vermutlich ihre Schamhaare begannen.
    »Wow! Haben da alle ihr Zentrum?«
    »Hängt davon ab. Das ist bei jeder Person anders.«
    »Ach was. Fette alte Menschen haben es wahrscheinlich an der Schulter, und junge knackige Frauen eher genau auf ihrer Muschi.«
    »Du bist so was von zynisch! Ich weiß gar nicht, wie du's mit dir selbst aushältst.«
    »Der Typ ist ein Genie. Wo war Caz' Zentrum?«
    »So was fragt man nicht. Das ist eine sehr persönliche Frage. Wenn du weißt, wo jemand sein Zentrum hat, weißt du 'ne ganz schöne Menge über sie.«
    »Ach komm. Ich erzähl es auch niemand. Wo war's?«
    »Sie hat es nie genau gefunden.«
    »Nur ungefähr. Wo hat er denn gesucht?«
    »Na ja – sie hat es nur so annäherungsweise lokalisieren können, aber sie haben's geschafft, es irgendwo hier in ihrer Armbeuge dingfest zu machen.«
    »Na? Was hab ich gesagt?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Nichts. Nur daß er nicht auf sie steht. Machen wir uns nichts vor – wer will schon mit einem Skelett ins Bett?«
    »Sie ist übrigens nicht taub. Du bist ziemlich verletzend.«
    »Dieser Intimyogi ist echt ein Genie. Das ist echt… die Leute bezahlen ihn, und alles, was er tun muß, ist, sie ein bißchen zu begrabschen – und sie gehen glücklich nach Hause.«
    »Er ist zufällig wirklich ein Genie, und er würde wahrscheinlich gar nicht mal wissen, was du mit Grabschen meinst. Sein Geist beschäftigt sich mit höheren Dingen.«
    »Ja, klar. Das muß ich mir auch mal beibringen.«
    »Das ist ein hochqualifizierter Mann. Man muß mindestens fünf Jahre an der internationalen Schule für Intimes Yoga studieren, bevor man die Lehrerlaubnis bekommt.«
    »Internationale Schule?«
    »In San Francisco.«
    »Ach, das ist nicht nur ein Typ, der in irgendeinem Schuppen am Arsch der Welt Frauen begrabscht?«
    »Es ist eine internationale Bewegung.«
    »Ich pack's nicht! Also werden in genau diesem Moment überall auf der Welt Hunderte von Frauen intimgeyogat?«
    »Wird wohl so sein.«
    »Wahnsinn, allein die Vorstellung …«
    In diesem Augenblick tauchte Ranj wieder auf und zog mich beiseite, um mir zu erzählen, daß er gerade die ostschwedische Frauen-Handballauswahl kennengelernt habe, die zur Zeit in Südasien auf Tour sei und gerade eine Pause einlege, und daß er mit ihnen ausgemacht habe, sich um Mitternacht zu einer Pandschabi-Unterrichtsstunde am Strand zu treffen.
    »Wie viele Leute hat eine Handballmannschaft?« fragte ich.
    »Weiß nicht, aber sie sind zu siebt. Vielleicht sind da die Auswechselspielerinnen schon dabei.«
    »Du bist echt unglaublich. Fee – möchtest du auch kommen? Wir treffen uns um Mitternacht zum Pandschabi-Unterricht am Strand. Das ist übrigens mein Freund Ranj. Er ist der Lehrer.«
    Fees Gesicht erhellte sich beim Anblick eines Inders. Sie schenkte mir ein beeindrucktes Lächeln, weil es mir gelungen war, mich mit einem Einheimischen anzufreunden.
    »Du bist also … Davids … Freund?« fragte Fee mit überdeutlicher Aussprache – und klang dabei wie eine Fernsehansagerin aus den fünfziger Jahren. »Aber hallo! Ist 'n ziemlicher Schlawiner«, gab Ranj zurück.
    »Ah ja«, sagte Fee und wurde

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