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Meine geordnete Welt oder Der Tag an dem alles auf den Kopf gestellt wurde

Titel: Meine geordnete Welt oder Der Tag an dem alles auf den Kopf gestellt wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Crowley Knut Krueger
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geräumt.
    Biswick und Bug saßen am Küchentisch und ließen sich selbst gebackene Kekse schmecken, während auf der Arbeitsplatte weitere Bleche mit Plätzchen standen. Ich ging zum Kühlschrank, um mir etwas zu trinken zu holen.
    Ihr hättet Veraleens Gesichtsausdruck sehen sollen, als sie ein paar Minuten später, den Arm voller Lebensmittel, in die Küche marschierte. Sie verzog das Gesicht wie jemand, der beim Schuheanziehen barfuß auf einen knirschenden Käfer getreten ist.
    »Das ist ja sehr nett von Ihnen, Ms Monroe …«, begann Veraleen. Sie pfefferte die Einkaufstüten so hart auf den Tisch, dass eine von ihnen umkippte und ein Apfel auf den Boden rollte. »Aber Sie können jetzt wieder nach Hause gehen. Ich übernehme hier.« Veraleen stemmte die Hände in die Hüften. »Helene wird bald nach Hause kommen.«
    Grandma Birdy rührte weiter unverdrossen und gemächlich in ihrem Topf. Ihre Oberlippe zuckte.

    Veraleen zwinkerte zweimal und leckte ihre Zähne.
    Eine gute Minute verstrich. Grandma nahm sich Zeit. Ich musste hier weg. Mein Herz begann zu rasen.
    »Nehmen Sie diesen Jungen da und verschwinden Sie von hier!«, knurrte Grandma leise und abfällig, als wäre ihr dieser Junge da zuwider.
    »Redet sie über mich?«, fragte Biswick. »Ich bin doch der einzige Junge hier.« Ich hielt inne. Grandma, bitte nicht …
    Aus meinem Augenwinkel heraus sah ich, wie sich Veraleens mächtige Brust hob und senkte.
    »Grandma …«, beschwerte sich Bug, »das ist aber nicht nett von dir.«
    »Komm her, mein Kleines!«, sagte Grandma, drehte sich um und breitete ihre Arme aus. Bug lief zu ihr. Sie umarmten sich inniglich. Mir war schwindelig, ich musste mich hinsetzen.
    Biswick bohrte in der Nase. »Können wir jetzt nicht meinen Daddy aus dem Gefängnis holen, Veraleen?«
    Ich fragte mich, was Veraleen tun würde - um ihren Platz in der Küche kämpfen oder Biswick zum Gefängnis mitnehmen. Ich wollte, dass sie hierblieb und den Kampf aufnahm, wie die Cowboys in den alten Western. Bitte bleib!
    »Wir haben hier nichts mehr zu tun, Ms Monroe«, sagte Veraleen mit rauer, ruhiger Stimme. Grandma beachtete sie nicht. »Morgen früh bin ich wieder da, um das Frühstück zu machen.« Sie nahm Biswick an der Hand und ging mit ihm zum Hinterausgang. Im Vorbeigehen nahm sie Grandma die Mütze vom Kopf. Grandma stieß ein leises Geräusch aus.
    Die Tür fiel krachend ins Schloss. Grandma drehte sich zu mir um. »Was starrst du mich so an, Merilee? Hat es dir mal wieder die Sprache verschlagen? Ihr werdet mir noch dankbar sein. Jedenfalls werde ich nicht zulassen, dass meine Familie auseinanderfällt. Vor diesem Monstrum muss man sich in Acht
nehmen. Macht sich hier breit mit ihrer adretten Schwesterntracht und meint, sie könnte bei uns ihre Hexenmedizin praktizieren.«
    Grandma war noch nicht fertig. »Das soll sie gefälligst in ihren eigenen vier Wänden tun. Die Wildwestküche dieser Miss Holiday schmeckt, als wäre sie in Cowboystiefeln zubereitet worden. Aber Harley braucht etwas Richtiges zwischen die Rippen, wenn er nach Hause kommt, und das kriegt er von mir.« Es war merkwürdig, sie Daddys Namen aussprechen zu hören. Normalerweise redet auch sie nur von Daddy und Onkel Dal.
    »Aaaaah!« Ich hatte meinen Mund geöffnet, um ihr wohlartikulierte Beleidigungen an den Kopf zu werfen, doch das war alles, was ich hervorbrachte. Immerhin reichte es aus, um Grandma zu verblüffen. Die Kinnlade fiel ihr herunter, und noch ehe sie ihre Sprache wiedergefunden hatte, war ich durch die Küchentür verschwunden. Veraleens GTO rollte gerade rückwärts auf die Straße. Ich rannte wie eine Verrückte, um ihn einzuholen.
    Mit quietschenden Reifen blieb er stehen. Ich riss die Hintertür auf und sprang in den Wagen. Ohne ein Wort zu sagen, trat Veraleen aufs Gaspedal, und wir rasten davon.
     
    »Merilee!«, rief Biswick. »Kommst du auch mit?«
    »Yep!«, antwortete ich. »Außerordentlich.« Biswick streckte sich der Länge nach aus und hätte fast mein Bein berührt. Zunächst wollte ich zur Seite rutschen, ließ es aber bleiben. Sekunden später war er eingeschlafen.
    »Warum, Veraleen?«, fragte ich nach mehreren Minuten vollkommener Stille.
    Veraleen zündete sich eine Zigarette an. Ich machte große Augen. Es war eine echte Zigarette, keine von Loreleis Audrey-Hepburn-Imitationen. »Ich rauche nur noch selten.« Ich runzelte
die Stirn, während sie mich im Rückspiegel anschaute. »Auf der Ranch hat jeder geraucht,

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