Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meine himmlische Geliebte

Meine himmlische Geliebte

Titel: Meine himmlische Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
Vom Netzwerk:
war so grausam, daß andere Völker schon von vornherein kapitulierten."
    "Aber Starbuck hat mir erzählt, daß euer Planet seit der Herrschaft der Großen Weisen in Frieden lebte, und zwar aufgrund der hohen Intelligenz seiner Bewohner."
    "Das hängt ganz bestimmt auch damit zusammen", bestätigte Julianna. "Doch die Gerüchte über unsere geheimnisvolle Waffe sind nie verstummt, und so hat es bisher niemand gewagt, uns zu provozieren."
    "Und was ist der zweite Grund?" hakte Dylan nach.
    "Die Großen Weisen hatten ihren eigenen Planeten durch rücksichtslose Umweltverschmutzung zerstört und suchten sowieso nach einer
    Ausweichmöglichkeit. Zu ihrem Glück kam genau in dieser Situation der Mann der Großen Mutter mit seiner Bitte auf sie zu."
    Er pfiff leise durch die Zähne. "Da hast du ja wirklich auf einem Pulverfaß gesessen. Starbuck hatte befürchtet, daß du wegen Verrat oder Ketzerei verurteilt werden würdest, wenn dir jemand aus deinem Institut auf die Schliche käme."
    "Genau das ist ja auch passiert. Ich wollte das Material am Fest der Wahrheit veröffentlichen."
    "Guter Zeitpunkt", bemerkte Dylan trocken. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie das Fest dank dieser erschütternden Enthüllungen ins Wasser fiel.
    "Mir blieb nichts anderes übrig. Die Wahrheit mußte endlich ans Licht,"
    Julianna fühlte sich den Gesetzen von Logik und Vernunft zu sehr verbunden, als daß sie sich darüber hätte hinwegsetzen können. Doch die Großen Weisen, von denen diese Gesetze stammten, hatten sich selbst am allerwenigsten daran gehalten. "Leider merkte ich zu spät, daß mein engster Mitarbeiter ein Regierungsspion war. Er hat mich verraten, ehe ich mein Wissen an die Öffentlichkeit bringen konnte.
    Dylan wußte, das Julianna Valderian eine hochintelligente Frau war, und da er ihren Bruder sehr gut kannte, erstaunte ihn auch ihre Sturheit nicht. Ihm selbst sagte man diese Eigenschaft ebenfalls nach, und deshalb konnte er sich gut in Starbucks Schwester hineinversetzen. Aber es wunderte ihn, daß sie so gutgläubig war. Sie war eine ebenso unverbesserliche Optimistin wie seine eigene Schwester Charity. Trotz all ihrer negativen Erlebnisse im Polizeidienst glaubte sie immer noch an das Gute in jedem Menschen. Auch wenn Julianna im Gegensatz zu Charity sehr reserviert war, so hatten die beiden Frauen doch viele Gemeinsamkeiten.
    Nun, da Starbuck Galaxien entfernt auf der Erde war, brauchte Julianna dringend jemanden, der auf sie aufpaßte.
    "Und jetzt bist du verurteilt und wirst nach Australiana in die Strafkolonie verbannt", knüpfte Dylan an ihre Worte an.
    "Ja. Aber ich spüre ganz genau, daß der Hohe Rat nicht die Absicht hat, mich dort lebend ankommen zu lassen." In ihrer Stimme lag, keine Furcht, sie klang ruhig und sachlich.
    Dylan seufzte. Es sah ganz so aus, als hätte das Schicksal ihn zu Julianna Valderians Beschützer auserkoren.
    Sie beobachtete ihn, während er auf der Pritsche saß und überlegte. Er hatte sich vorgebeugt, die Ellbogen auf die Knie gestützt, die Hände zwischen den Beinen verschränkt.
    Erneut betrachtete sie fasziniert seine schlanken Finger und dachte daran, welche aufregenden Gefühle die Berührung seiner Hände in ihr geweckt hatte.
    Nie zuvor hatte sie einem Mann gestattet, sie so zu berühren, nie zuvor hatte sie das erregende Gefühl heißer, fordernder Männerlippen auf ihrem sehnsüchtigen Mund gespürt. Sie hatte sich hartnäckig geweigert, das sarnianische Hochzeitskollier zu tragen und sich zur Ehe zwingen zu lassen. Ihre Wahl war anders ausgefallen - sie wollte lieber allein bleiben und sich ausschließlich der Wissenschaft widmen, als einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte.
    Ihr blieb nicht mehr viel Zeit. Wenigstens einmal wollte sie erleben, wie menschliche Paare ihr Zusammensein genossen. Vor ihrem Tod mußte sie herausfinden, wie das Gefühl war, das in den Büchern ihrer Mutter immer so poetisch umschrieben wurde.
    Und war das nicht ein verständliches Anliegen? Schließlich war sie Xenoanthropologin, und dieses Experiment gehörte zu ihrer Arbeit.
    Dylan fuhr sich durchs Haar. "Wir müssen uns allmählich mal überlegen, wie wir dich aus diesem fliegenden Gefängnis befreien, ehe wir auf Australiana ankommen."
    Entsetzt über den bloßen Gedanken an ein solches Vorhaben, vergaß sie all ihre Neugier auf erotische Spielereien. Doch ehe sie noch darauf hinweisen konnte, daß ein Fluchtversuch von vorneherein zum Scheitern verurteilt war, klopfte es an der

Weitere Kostenlose Bücher