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Meine himmlische Geliebte

Meine himmlische Geliebte

Titel: Meine himmlische Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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und er fragte sich, wie der Konstrukteur es geschafft hatte, diese perfekte Illusion zu erzeugen, die alles in den Schatten stellte, was er je gesehen hatte.
    "Was tut dir leid?" fragte er immer noch abwesend und rieb sich das Kinn.
    "Wenn du allein gewesen wärst, hättest du mit ihr schlafen können ... mit diesem Kala-Androiden." Merkwürdigerweise fielen ihr auf Anhieb eine ganze Reihe Bezeichnungen für Kala ein, doch keine davon war sehr schmeichelhaft.
    "Du glaubst doch nicht etwa im Ernst, daß ich so dringend eine Frau brauche, daß ich schon mit einem Roboter ins Bett gehen würde, oder?" fragte Dylan fassungslos.
    "Immerhin mit einem sehr attraktiven Roboter", wandte Julianna ein. "Ich habe gehört, daß Erdenmänner die üppigen Körper der Sex-Androiden unwiderstehlich finden."
    "Sie sah wirklich gut aus", gab er zu. "Aber ich war schon immer ausgesprochen wählerisch, was meine Freundinnen betrifft."
    Ungläubig hob sie eine Braue. "Meine Feldstudien haben bestätigt, daß der Durchschnittsmann keine große Urteilsfähigkeit besitzt."
    Dylan verspürte plötzlich den kaum bezähmbaren Drang, sie in seine Arme zu ziehen und ihr die sarnianische Überheblichkeit fortzuküssen. "Wenn du mich erst besser kennst, Julianna, wirst du feststellen, daß ich nicht zu den Durchschnittsmännern zähle." Er musterte sie von Kopf bis Fuß. "Und was das Aussehen von Frauen angeht, da bin ich sehr flexibel. Schließlich ist Sex zu neunzig Prozent eine rein geistige Angelegenheit."
    "Für Sarnianer ist Sex eine rein geistige Beschäftigung mit dem Partner", empörte sich Julianna.
    Er lächelte sie vielversprechend an. "Ich sagte neunzig Prozent. Wenn du allerdings den Fehler machst, die restlichen zehn Prozent unter den Tisch fallen zu lassen, dann verpaßt du eine ganze Menge."
    Er ging auf sie zu und beugte sich über sie, sein heißer Atem streichelte ihr Gesicht. Entgegen aller Vernunft verspürte sie plötzlich ein Flattern in der Magengegend, und trotzig reckte sie das Kinn. Doch als sie in seine aufregenden kobaltfarbenen Augen blickte, wuchs ihre Verwirrung nur noch mehr.
    "Ich muß dir das wohl einfach so glauben."
    "Ja", nickte er. "Aber jetzt zeige ich dir erst einmal, was du alles verpaßt hast."
    Ohne ihre Reaktion abzuwarten, zog er sie an sich und küßte sie. Doch dieser Kuß war der von vorhin, der in erster Linie der Besatzung klarmachen sollte, daß diese Frau ausschließlich ihm gehörte. Seine Lippen berührten ihre ganz sanft, sie waren fast so zart wie die Blüten der Mondblumen, die ihre Mutter so liebte.
    Ein eigenartiges Gefühl durchströmte Julianna, aber ehe sie überlegen konnte, ob sie seine Zärtlichkeit erwidern oder ihn zurückweisen sollte, gab er sie schon frei.
    Schweigend schaute sie ihn an und fuhr sich mit zitternden Fingern über die Lippen, die immer noch von der Wärme seiner Liebkosung prickelten.
    "Und damit das klar ist, selbst wenn Kala eine richtige Frau wäre und keine Maschine, hätte ich nichts von ihr wissen wollen. Ich bevorzuge Frauen, die nicht so leicht zu haben sind." Er lächelte sie bedeutungsvoll an und strich mit einem Finger über ihre kleine aristokratisch wirkende Nase. "Ich bevorzuge Frauen, die so sind wie du, Julianna."
    Sein Blick, seine Berührung und seine Worte brachten sie derart durcheinander, daß sie verlegen zu Boden schaute. "Du solltest nicht so mit mir sprechen. Es gehört sich nicht", wehrte sie ab und wünschte sich, ihre Stimme klänge fester.
    "Du meinst, es gehört sich nicht für einen Sarnianer."
    Sie sah ihn an und war erleichtert, daß er sie so schnell verstanden hatte.
    Vielleicht fanden sie ja doch noch eine Ebene, auf der sie vernünftig miteinander umgehen konnten. Dann würde auch bestimmt ihr seelisches Gleichgewicht zurückkehren. Aber vielleicht, dachte Julianna mit einem Hauch von Sarkasmus, fühle ich mich gerade jetzt zum ersten Mal so richtig frei.
    "Ja, genau das wollte ich damit sagen." Na bitte, ihre Stimme war schon viel ruhiger, selbstsicherer - eben so, wie es sich für eine Sarnianerin ziemte.
    Dylan konnte nicht widerstehen und streichelte sanft mit dem Handrücken ihre zarte, blasse Wange. Er wollte Julianna noch einmal berühren, bevor sie sich wieder in sich selbst zurückzog und die Unnahbare spielte. Zufrieden stellte er fest, daß sie verlegen den Blick senkte.
    "Ich bin kein Sarnianer", erinnerte er sie. "Und du bist es auch nur zur Hälfte", fuhr er rasch fort, als sie den Mund öffnete, um zu

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