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Meine himmlische Geliebte

Meine himmlische Geliebte

Titel: Meine himmlische Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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aufgetaucht, kurz bevor ihr Bruder aus seinem Laboratorium und von seinem Planeten verschwunden war.
    "Castle Mountain, Maine?"
    "Genau. Charity ist Chefin der Polizei dort und hat ihn bewußtlos im Schnee gefunden, als sie nach Hause fuhr."
    "Deine Schwester ist Polizeibeamtin?" Als Xenoanthropologin, eine Wissenschaftlerin, die sich mit den Völkern anderer Planeten und Sonnensysteme beschäftigte, wußte sie, daß weibliche Bewohner anderer Kulturen verschiedene Stufen der Emanzipation erreicht hatten. Dennoch konnte sie es sich nicht vorstellen, als Frau täglich mit Kriminellen umgehen zu müssen.
    "Starbuck fiel es schwer zu begreifen, daß eine Frau psychisch und körperlich in der Lage sein sollte, einen mit derartigen Gefahren verbundenen Job zu bewältigen", führte Dylan aus, der ihre Verwunderung spürte. "Aber das hat sich schnell geändert, als er Charity in Aktion erlebt hat."
    "Starbuck wollte eigentlich nach Venice, Kalifornien", enthüllte ihm Julianna zögernd. "Aber in letzter Minute ist irgend etwas schiefgegangen. Ich habe ihm noch zugerufen, daß er nun einen Ort ansteuerte, der Castle Mountain hieß, doch Starbuck war schon fort, ehe wir die Koordinaten ändern konnten. Wir haben alles abgesucht, doch der Rechner hat ihn nicht aufspüren können."
    "Ich bin mir sicher, es lag an den Sonneneruptionen, daß er am falschen Ort gelandet ist", meinte Dylan. "Sie sind sicher auch schuld, daß er zweihundert Jahre früher auf der Erde angekommen ist als geplant. Aber er und Charity sind fest davon überzeugt, daß es ein Tagtraum meiner Schwester war, der ihn nach Castle Mountain gebracht hat. Wie auch immer, jetzt sind sie jedenfalls unzertrennlich."
    "Soll das heißen, daß deine Schwester der Grund ist, warum Starbuck nicht mehr nach Sarnia zurückkehrt?"
    "Ganz genau." Er lächelte sie an. "Ganz gleich, warum er Ort und Zeit verfehlt hat, es war jedenfalls ein großes Glück für die beiden. Starbuck und Charity werden heiraten."
    Seine Worte trafen Julianna wie ein Meteorregen. "Heiraten? Aber er ist doch schon seit seiner Kindheit einer Sarnianerin versprochen. Er würde niemals sein Wort brechen."
    Starbuck hatte Dylan von seiner ehemaligen Verlobten erzählt. Die Frau, der er im Alter von sieben Jahren versprochen wurde, war eine Meisterleistung der Gentechnik, blond, blauäugig und gertenschlank, aber leider auch kalt wie die Gletscherebene von Algor.
    "Das mußte er ja gar nicht. Nach dem, was ich von ihm gehört habe, war Sela diejenige, die das Bündnis gelöst hat, als er seine angesehene Stellung am Institut verloren hat."
    Die Tatsache, daß er über Sela Bescheid wußte, war für Julianna ein weiterer Beweis, daß Dylan ihren Bruder gut kannte.
    "Aber Starbuck hat geglaubt, daß sie ihre Meinung wieder ändern würde, wenn er nach Sarnia zurückkehrte und seine Theorien sich als wahr herausstellten", wandte sie dennoch ein.
    "Sicher, das hat er bestimmt einmal geglaubt", entgegnete Dylan sanft. "Aber als er meiner Schwester begegnet ist, war das alles vergessen."
    Innerhalb weniger Stunden war sie Zeugin gewesen, wie dieser Mann oft und mit Leichtigkeit gelogen hatte, doch instinktiv spürte sie, daß er ihr gegenüber ehrlich war. "Damit setzt er also die Tradition fort", flüsterte sie.
    "Die Tradition, daß männliche Mitglieder der Familie Valderian Frauen von der Erde heiraten? Ja, das stimmt wohl."
    Es überraschte Julianna nicht, daß er auch über die kühne Eheschließung ihrer Eltern informiert war. "Ich wünsche ihm und deiner Schwester, daß sie ebenso glücklich werden wie meine Eitern", sagte sie leise.
    Dylan bemerkte, wie ein warmer Glanz ihre wundervollen Augen erstrahlen ließ. "Sie lieben sich", versicherte er ihr. "Ich sehe sie schon vor mir, wie sie in fünfzig Jahren mit ihren Enkelkindern Schneemänner im Garten bauen."
    Enkelkinder ... Starbuck und Charitys Nachkommen wären ihre Nichten und Neffen. Ein bislang unbekanntes Gefühl regte sich in Julianna, eine merkwürdige Sehnsucht, die ihr Herz erwärmte.
    Ihre Miene verriet den Gefühlstumult, der in ihr herrschte, und Dylan ließ sie eine Weile in Ruhe nachdenken: Es war ihm auch nicht leichtgefallen, die Verbindung zwischen Starbuck und Charity zu akzeptieren.
    "So", sagte er schließlich und sah sie ernst an, "ich habe dir jetzt das Neueste aus der Familie erzählt, jetzt erkläre du mir doch bitte, wie du in diesen Schlamassel hineingeraten bist."
    Sie biß sich auf die Unterlippe. Auch wenn Dylan

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