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Meine himmlische Geliebte

Meine himmlische Geliebte

Titel: Meine himmlische Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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diese endlos lange Nacht endlich vom Tag abgelöst werden würde.

2. KAPITEL
    Sarnia
    Drei Tage später
    Es war später Machmittag, der aufgehende Mond stand am westlichen Horizont und tauchte die Landschaft in ein rosiges Licht. Im Osten ging die sarnianische Sonne unter, und ihr goldener Schein vermischte sich mit dem sanften Mondschein.
    Die Einwohner der mit einer Glaskuppel überdachten Stadt hatten alle Hände voll damit zu tun, das Fest der Wahrheit vorzubereiten, das einmal im sarnianischen Jahreszyklus gefeiert wurde und an die Ankunft der Großen Weisen erinnerte. Die Feierlichkeiten dauerten umgerechnet vierzehn Tage und bewirkten, daß selbst die rein intellektuellen Sarnianer nach reichlichem Genuß von Enos-Bier sich ihren Gefühlen hingaben.
    Die Sarnianer, die so von Vorfreude auf die kommenden Festtage erfüllt waren, schwebten geschäftig in ihren Raumgleitern durch die Stadt oder unterhielten sich angeregt. Daher waren sie auch zu abgelenkt, um zu bemerken, daß sich an einer Straßenecke aus funkelnden Materieteilchen ein Mann zusammensetzte.
    "Es klappt!" Dylan schaute sich fasziniert um. "Himmel!" rief er. "Es klappt wirklich!" Er spürte förmlich, daß er vor Freude wie ein kleiner Junge grinste.
    Doch sein Grinsen erfror, als er bemerkte, daß er zwei riesigen, schwarzuniformierten Männern gegenüberstand, die ihn alles andere als freundlich musterten. Sie erinnerten ihn sehr an die beiden Schläger,- die die Tochter seines früheren Chefs angeheuert hatte, um ihm seine Forschungsergebnisse zu stehlen. Allerdings hatte Brian und Murph nicht den breiten, knochigen Auswuchs auf der Stirn besessen, der diese beiden Herren zierte. Aber der gewalttätige Augenausdruck war der gleiche.
    "Du bist spät dran", knurrte einer der Männer vorwurfsvoll in einer kehligen Sprache, die Starbucks Übersetzungsmodul rasch übertrug.
    Starbuck hatte Dylan zwar versichert, daß er sich bei gebildeten Sarnianern in seiner Muttersprache verständigen konnte, doch bei der Unterschicht der Bevölkerung konnten nur sarnianische Sprachkenntnisse vorausgesetzt werden.
    "Ich bin aufgehalten worden", erwiderte Dylan hastig.
    Die Männer tauschten einen vielsagenden Blick aus. "Das Fest der Wahrheit fängt bald an. Du weißt doch genau, daß wir keine Überstunden bezahlt bekommen."
    "Jetzt bin ich ja da", beruhigte sie Dylan.
    Achselzuckend wandte sich der größere der beiden um und tippte einen Code in ein Gerät, das wie ein Solarrechner aussah. Geräuschlos schob sich eine schwere Tür hinter ihm zur Seite. "Deine Gefangene wartet schon."
    "Meine Gefangene?"
    Er mußte sich irgendwie verkalkuliert haben und woanders gelandet sein als in Julianna Valderians Haus. Zögernd betrat Dylan das weiße Gebäude. Leise schloß sich die Tür hinter ihm, und nun stand er allein in einem hallenartigen Flur.
    Doch bald bekam er Gesellschaft. Zwei Männer, die den beiden von draußen aufs Haar glichen, kamen auf, ihn zu. Sie trugen ebenfalls schwarz« Uniformen und kniehohe schwere Stiefel. Sie gebärdeten sich wie aufgeblasene Gockel und flankierten eine Frau, bei der es sich nur um Julianna Valderian handeln konnte.
    Starbuck hatte ihm gesagt, daß seine Schwester sehr intelligent und ausgesprochen stur war. Er fragte sich, warum sein Freund ihre außerordentliche Schönheit nicht erwähnt hatte.
    Ihr Haar schimmerte wie flüssiges Gold und war zu einem Kranz hochgesteckt.
    Sie war gertenschlank, doch ihr enganliegendes blaues Gewand verriet Dylan, daß sie genau an den richtigen Stellen verführerische Rundungen besaß, Ihre Augen strahlten wie kostbare Topase, ihr Blick verriet wache Intelligenz und - merkwürdigerweise - so etwas wie Verachtung.
    "Da sind Sie ja endlich", stieß sie hervor. Ihre Stimme klang sanft, doch da schwang ein Unterton mit, der Dylan nicht gefiel.
    "Hier scheint jeder nur an Pünktlichkeit zu denken. Das ist wohl die größte Sorge der Leute von Sarnia", beschwerte er sich. "Und ich fürchte, Sie verwechseln mich mit jemand anderem."
    "Oh, ich weiß genau, wer Sie sind." Julianna streckte ihm die Hände entgegen, die an den Gelenken mit metallenen Fesseln gebunden waren. "Sie sind der Mann, der mich zur Strafkolonie begleiten soll."
    Er war immer noch wie gebannt von ihrer Schönheit, und so dauerte es eine Weile, bis die Bedeutung ihrer Worte in sein Bewußtsein drang. Doch dann glaubte er, er hätte sich verhört.
    "Wie bitte? Könnten Sie das bitte noch einmal wiederholen?"
    Nun war es Julianna,

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