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Meine himmlische Geliebte

Meine himmlische Geliebte

Titel: Meine himmlische Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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taumelte, dann wandte er sich um und schnallte die Satteltaschen ab.
    "Wohin?"
    "Der Barbesitzer ist gleichzeitig auch der Inhaber des einzigen Gasthauses hier im Ort", berichtete er. "Die Zimmer befinden sich gleich über der Taverne. Der Mann sagt, daß die Räume nicht luxuriös, dafür aber sauber und mit fließendem kalten und warmen Wasser ausgestattet sind. Er kümmert sich auch um das Pferd, und außerdem hat er mir versprochen, uns zu verleugnen, falls man nach uns suchen sollte."
    "Das ist aber nett von ihm", meinte Julianna.
    "Ich würde nicht so weit gehen, dem Mann einen Orden zu verleihen", bemerkte Dylan trocken. "Der Scherz wird uns einige unserer Kristalle kosten."
    Erneut hatte er bei seinen Verhandlungen mit dem Barkeeper, der auch von der Erde stammte, feststellen müssen, wie habgierig die Menschen in dieser Galaxie geworden waren. Er selbst hatte sich nie besonders für Geld interessiert, außer bei einigen wissenschaftlichen Projekten, für die er finanzielle Mittel aufbringen mußte, und er hoffte, daß diese Geldgier kein allgemeiner Trend sein würde im zweiundzwanzigsten Jahrhundert.
    "Sie haben uns sowieso nie richtig gehört", erwiderte Julianna achselzuckend.
    "Dir bleiben bestimmt noch genügend übrig für deine Zwecke."
    "Ja, und obendrein noch einige für einen guten Einsatz bei dem hier üblichen Kartenspiel, so eine Art Poker." Er ging zu der Treppe, die zu einer Seitentür des Tavernengebäudes führte, und Julianna heftete sich an seine Fersen.
    "Soll das heißen, daß du bei irgendwelchen Glücksspielen mitmachen willst?
    Um unsere Kristalle spielst?"
    "Genau das soll es heißen."
    "Aber wozu?"
    "Wir müssen endlich fort von diesem Asteroiden, und ohne Beschleuniger und Computer nützen uns diese Kristalle herzlich wenig", entgegnete Dylan.
    "Das ist leider wahr, aber ich verstehe immer noch nicht, warum du dieses Problem lösen willst, indem du unsere Kristalle riskierst."
    "Julianna." Auf dem oberen Treppenansatz blieb er stehen und wandte sich zu ihr um. "Macht es dir etwas aus, wenn wir später darüber diskutieren? Mir fehlt im Moment die Kraft für langwierige Erklärungen."
    Besonders, da er noch keinen richtigen Plan hatte. Bei ihrem Ritt in die Stadt war ihm zwar die ein oder andere Idee gekommen, und schließlich hatte Grandma Prescott ja auch immer gesagt, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
    "Du bist manchmal ganz schön schwierig, Dylan Prescott", beschwerte sich Julianna.
    "Und du kannst einen manchmal wirklich auf die Palme bringen, Julianna Valderian." Er beugte sich hinab und küßte sie flüchtig auf den Mund. "Aber damit muß ich mich wohl abfinden."
    Das Zimmer war einfach eingerichtet, wie der Gastwirt gesagt hatte. Wände und Boden bestanden aus unverputzten Backsteinen, das Mobiliar erschöpfte sich in einem Bett und einem alten Ohrensessel. Die Tür zum Bad stand offen, und Dylan ließ die Satteltaschen neben dem Bett zu Boden fallen und ging in den kleinen Raum. Dort drehte er die Wasserhähne auf und genoß den Anblick des heißen dampfenden Wassers.
    "Ladies first", sagte er großmütig, obwohl er sich am liebsten gleich in die Wanne gelegt hätte.
    "Du hast dich meinetwegen prügeln müssen", widersprach sie ihm. "Das heiße Wasser wird deine Schmerzen lindem." Mit einer Kühnheit, von der sie noch vor zwei Tagen nicht zu träumen gewagt hätte, knöpfte sie ihm das Hemd auf.
    "Komm, du mußt diese schmutzigen Sachen ausziehen."
    "Du hast ja so recht", stimmte er ihr gedehnt zu, während sie ihm das Hemd von den Schultern streifte.
    "Himmel! Du siehst ja furchtbar aus", stieß sie hervor, als sie die Prellungen auf seiner Brust entdeckte, die in allen Regenbogenfarben schillerten.
    "Weißt du, Julianna, du verstehst es immer wieder, einen Mann so richtig aufzubauen."
    Sie hob ihren Blick und schaute ihm in die Augen, die brennende Begierde verrieten. In diesem Moment wußte sie, daß sie tatsächlich um Liebe betteln würde, wenn es sein müßte. Doch als der glühende Blick seiner blauen Augen zu ihren verführerischen Lippen wanderte, kam sie zu dem Schluß, daß ihr das Betteln wohl erspart bleiben würde.
    "Ich kaufe dir nicht ab, daß meine Bemerkung deinen Stolz verletzt hat.
    Ein Mann von deiner Intelligenz weiß doch sicher ganz genau, daß sein Körper ein Prachtexemplar der Spezies männlicher Erdenbewohner ist", schmeichelte sie ihm mit dunkler Stimme.
    "Prachtexemplar?"
    Sie nickte. "Ja. Ich habe die Prellungen gemeint, als ich sagte, daß

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