Meine Reise in die Welt der Gewuerze

medizinischpharmazeutischen Texte. Neben den umfangreichen Pflanzenlisten weist das Werk über 500 Rezepturen für Heilmittel auf, die aus vielfältigen, zum Teil antiken Quellen übernommen wurden. Es enthält auch eine »Rechtfertigung der Heilkunde«. Sie verteidigt aus christlicher Sicht die Klostermedizin, die ihre Gegner als Eingriff in den göttlichen Heilsplan verurteilten.
    Papyrus Ebers
    Das alte Ägypten ist berühmt für seine herausragende Kultur. Dazu gehörte auch ein hoher Standard in den Wissenschaften, von dem über 40 000 Papyrusfunde zeugen, die im 19. und zu Anfang des 20. Jh. ausgewertet und übersetzt wurden. Eines der wichtigsten Dokumente – und eines der ältesten überhaupt – ist der nach seinem Entdecker und Erforscher Georg Ebers benannte Papyrus aus dem 16. Jh. v. Chr. Die insgesamt 20 Meter lange Handschriftenrolle enthält 877 kleinere Texte magischer und empirischer Natur, meist Beschreibungen von Krankheiten und Therapien. Die Rezepte und Abhandlungen geben einen guten Überblick über die damals verwendeten Pflanzen, Gewürze und Drogen. Allerdings sind bis heute nicht alle Bestandteile der Rezepte identifiziert.
    Plinius der Ältere
    Dieser Zeitgenosse von Dioskurides ist der zweite Autor im Römischen Reich, der sich neben anderen Wissensgebieten auch der Medizin und Pharmazeutik widmete. Gaius Plinius Secundus (der Ältere, 23 n. Chr. in Como geboren) verfasste eine 37 Bände umfassende Enzyklopädie der Naturgeschichte, »Naturalis historia«, die damals richtungweisend war. Die teilweise fast wörtliche Übereinstimmung einiger Passagen der Texte von Dioskurides und Plinius rührt nicht von wechselseitiger Kenntnis der Werke her, sondern hat ihre Ursache in identischen Quellen: Plinius sammelte sein Material nach eigenen Angaben aus 2000 Werken, im Inhaltsverzeichnis nennt er fast 150 römische und etwa 330 andere Autoren – ein ebenso überwältigendes wie wirkmächtiges Kompendium des Wissens seiner Zeit. Auch sein Werk wurde übersetzt und bearbeitet und so zur Quelle vieler mittelalterlicher Autoren der Klosterheilkunde (Odo von Meung). Plinius starb 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuvs in Pompeji.
    Tausendundeine Nacht
    Um nicht, wie andere vor ihr, am nächsten Morgen getötet zu werden, erzählt Scheherazade dem König eines ungenannten Landes jede Nacht einen neuen Teil einer spannenden Erzählung, und nach 1001 Nacht wird ihr das Leben geschenkt. Die arabische Märchensammlung – mit indisch-persisch-ägyptischen Einflüssen – enthält auch viele Episoden, in denen es um Essen und Kochen geht und um die große Bedeutung der raffinierten Verwendung von Kräutern und Gewürzen.
    Theophrast von Eresos
    Der Grieche Theophrastos gilt als der Begründer der Botanik (Lehre von den Pflanzen). Der Philosoph und Naturforscher lebte um 380 v. Chr bis etwa 287 v. Chr., wobei unterschiedliche Lebensdaten überliefert sind. Theophrastos gehörte zunächst der Akademie Platons an, später wechselte er zur Schule von Aristoteles, als dessen Hauptschüler er gilt. Die Leitung der Schule übernahm er nach Aristoteles' Tod im Jahr 322 v. Chr. Insgesamt hatte er wohl 2000 Schüler. Ein Holzmangel in Athen führte dazu, dass er sich als Erster mit der Baum- und Holzkunde beschäftigte. Zu seinen wichtigsten naturwissenschaftlichen Schriften gehören die »Historia plantarum« und die »Causae plantarum« (»Geschichte der Gewächse« bzw. »Lebensweise der Gewächse«), in denen er etwa 500 Pflanzenarten beschreibt.

Rezepte
    A ltrömische Kalbshaxe auf Kartoffelpüree mit Petersilie und Minze
    Aprikosen-Pastilla mit Vanillesahne
    Arabisch-bayerisches Hendl mit Gurken-Ingwer-Salat
    Arabische Gewürzconsommé mit Hähnchen
    Arabisches Gröstl mit Hähnchenbrust, Gemüse und Harissa
    Artischockensuppe mit Lachsforelle und Zatar
    Auberginenscheiben, gebackene, mit libanesischem Couscous-Salat und Harissa-Dip
    B aba Ganoush
    Baharat
    Baklava mit Mandelcreme
    Barbarie-Entenbrust mit Pistazien-Kartoffeln und Rotwein-Granatapfel-Butter
    Berbere
    Birne in knuspriger Hülle mit Granatapfelsabayon
    Blumenkohlsuppe mit gebackenem Taubenleberknödel
    Bouillabaisse, orientalische, mit Kaisergranat
    Briks mit Eierfüllung
    Bulgur garen
    Bulgur-Fleischpflanzerl, gefüllte, auf Radi-Walnuss-Salat mit Schnittlauch
    Buntbarsch auf Linsen mit Dill und Kapernbutter
    C alamari, gebratene, auf »Taubenzungen«-Risotto mit Harissa
    Couscous garen
    Couscouscreme mit eingelegten