Meine Tochter Amy (German Edition)
ist eine echte Sauerei, was du über Georgette gesagt hast. Bring deine Tochter in Ordnung, du A********.“
Ich beschloss, Amy besser nichts davon zu erzählen.
Ich fuhr zum Polizeirevier und erklärte, wieso es ausgeschlossen war, dass ein großer Geldbetrag gezahlt worden war. Anfangs war ich etwas nervös, aber ich wusste ja, dass wir unschuldig waren, und so erläuterte ich, wie die Kontenführung ablief und welche Vorkehrungen wir getroffen hatten, um Amy zu schützen. Als ich ging, war ich erleichtert, dass weder Amy noch ich in den Fall verwickelt war.
Optimistisch gestimmt, besuchte ich Amy in ihrer Wohnung in Bow, um Möglichkeiten für einen Entzug zu besprechen. Sie lag im Bett und konnte nicht aufstehen, weil sie noch an den Nachwirkungen ihres Alkohol- oder Drogenkonsums litt. Würde das jeden Tag so gehen? Zwar war Blake im Knast – Amy wollte clean werden –, aber die Sucht hatte sie voll im Griff. Ich beschloss, Fachleute zu konsultieren, was ich und die Familie tun konnten, um ihr zu helfen.
Eine gute Stunde lang lief ich ziellos herum, versuchte mir einen Reim auf all das zu machen und einen Plan zu fassen. Als Erstes besorgte ich für Amy einen Termin bei Dr. Ettlinger am folgenden Tag um elf.
Raye brachte Amy hin, aber sie war nicht gerade gesprächig und konnte es nicht erwarten, wieder wegzukommen. Ich rief Dr. Ettlinger an und vereinbarte einen neuen Termin am nächsten Tag. Ich würde sie hinbringen und wäre gerne bei der Beratung dabei, sagte ich.
Außerdem vereinbarte ich für Amy einen Termin bei dem klinischen Psychologen Dr. Pierides, zu dem wir vor Dr. Ettlinger gehen würden. Keiner der beiden Arztbesuche erwies sich als sonderlich produktiv. Bei Dr. Pierides wirkte Amy aufgeschlossen, aber als Dr. Ettlinger ihr erklärte, welche Schäden sie ihrem Körper zufügte, wollte sie davon nichts wissen.
Ein paar Tage darauf kam ich nachmittags bei Amy vorbei. Alex Foden war bei ihr und hatte mir gesagt, sie schlafe schon den ganzen Tag. Das war nicht ungewöhnlich, dennoch fuhr ich rüber, um nachzusehen. Als ich ankam, war Amy wach, aber ziemlich wirr. Nach einer Weile kam sie etwas zu sich, und wir sprachen über Entzugsplätze, die ihr zusagen könnten.
Aber wir drehten uns im Kreis. Wenn Amy nüchtern war, wollte sie clean werden. Dann nahm sie was und vergaß, dass sie clean werden wollte. Offensichtlich übten die Leute, die in der Wohnung in Bow ein und aus gingen, einen schlechten Einfluss auf sie aus und konsumierten jede Menge Drogen.
Und dauernd gab es Berichte in den Medien. Alex Foden teilte mir mit, Georgette habe ihre Geschichte für 3000 Pfund an die Daily Mail verkauft. Ich war fuchsteufelswild – Amy hatte auch ohne den Pressewirbel schon genug Probleme –, es stellte sich jedoch heraus, dass es um Blake ging und Amy kaum erwähnt wurde. Dann, in der ersten Dezemberwoche, erschienen Bilder von Amy, wie sie angeblich in der Nähe ihrer Wohnung herumlief, nur mit einem roten BH und Jeans bekleidet. Wieder war ich wütend: Wie üblich hatte das, was die Bilder nahelegten, mit der Wahrheit nichts zu tun.
Folgendes war geschehen: Gegen vier Uhr morgens wollte Amy eine Tasse Tee, und einer ihrer Freunde war zur Tankstelle um die Ecke gegangen, um Milch zu kaufen. Die Wohnung war Teil einer geschlossenen Anlage, und Amys Freund ließ beim Rausgehen versehentlich das Tor offen. Draußen lauerten die Paparazzi, die sich das sofort zunutze machten und reinschlichen. Sie klopften an Amys Tür; Amy dachte, der Freund sei zurück, und machte auf. Klick, klick, klick – schon hatten sie Bilder von Amy im BH. Sie lief also nicht in Unterwäsche auf der Straße herum, sondern hatte nur die Tür geöffnet.
Dienstag, der 4. Dezember war mein Geburtstag. Alex rief an, von Amy hörte ich dagegen nichts, hatte es jedoch viel zu satt, um mich groß aufzuregen. Die nächsten paar Tage waren neue Bilder in den Zeitungen, diesmal mit Pete Doherty. Auf einem davon standen sie vor der Wohnung in Bow, angeblich um vier Uhr früh. Ein paar Stunden später sollte Amy Blake in Pentonville besuchen. Sie verschlief den Termin. Blake war schlimm, Pete Doherty aber keinen Deut besser – dieses eine Mal tat mir Blake leid.
Als ich Amy auf den verpassten Besuch ansprach, hatte sie keine Entschuldigung parat. Ich war angewidert und sagte ihr das auch. „Du kannst niemanden so im Stich lassen. Als wir dort waren, war ich froh, nach einer halben Stunde wieder rauszukommen. Was meinst du also,
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