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Meine Tochter Amy (German Edition)

Meine Tochter Amy (German Edition)

Titel: Meine Tochter Amy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitch Winehouse
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ein weiteres tolles Konzert, wieder skandierte das Publikum zwischen den Songs ihren Namen. Aber das Schönste kam hinterher: Raye rief mich an und teilte mir mit, dass Amy unmittelbar nach Ende der Tour in eine Klinik gehen wolle, um clean zu werden. Er werde sich etwas überlegen, um ihr während der Tournee helfen zu können.
    Als ich schließlich mit Amy sprach, wirkte sie absolut klar und aufgeräumt. Anscheinend schöpfte sie aus den guten Auftritten Kraft und neuen Mut. Aber sie redete nach wie vor ständig über Blake und ihre Hoffnung, er werde auf Kaution freikommen. Ich ertrug es, so gut ich konnte, auch wenn sie sich da wohl falschen Hoffnungen hingab. Mir schwante, dass er in der nächsten Zeit nirgendwo hingehen würde.
    Was es mit Amy zu jener Zeit so schwierig machte, war, wie abrupt sich alles änderte. Sie sagte mir, sie nehme kein Subutex mehr, weil ihr davon schlecht werde. Zwei Tage später war ihre Stimme alles andere als klar. Als sie mich aus ihrer Wohnung anrief, klang sie high oder betrunken und sagte, sie brauche „Küsschen und Knuddeln“, ein Ausdruck, der noch aus ihrer Kindheit stammte.

    Was Amys Auftritte anbelangte, ging es aufwärts. Die Polizei war jedoch immer noch daran interessiert, was sie über den Bestechungsversuch wusste, und ließ sich von unseren Buchhaltern die Kontoauszüge aushändigen. Sie drängten darauf, Amy zu verhören, und wieder riet man uns, freiwillig hinzugehen. Außerdem wollten sie von mir erfahren, ob es möglich war, ohne mein Wissen große Geldbeträge von Amys Konto abzuheben. Das beunruhigte mich indes nicht: Ich wusste ja, dass das nicht ging.
    Wenn ich konnte, fuhr ich Taxi, und immer, wenn mich Fahrgäste als Amys Vater erkannten, fragten sie: „Wie geht es Ihnen? Wie geht es Ihrer Tochter?“
    Ich gab immer die gleiche Antwort: „Es geht ihr gut, danke der Nachfrage.“
    Aber es ging ihr nicht gut, und mir auch nicht. Jeder Tag war wie eine Achterbahnfahrt, von einer Minute auf die nächste konnte alles aus den Fugen geraten. Amy war nie chaotisch gewesen, aber jetzt war sie es.
    Am Freitag, den 23. November wurde Blakes Antrag auf Kaution abgelehnt. Amy war am Boden zerstört. Die Achterbahnfahrt ging wieder los.
    Es hätte mich nicht überraschen sollen, dass Amys Show am folgenden Abend im Hammersmith Apollo in Westlondon etwas danebengeriet. Wann immer ich konnte, besuchte ich sie vor den Auftritten, um mich zu überzeugen, dass sie okay war. Diesmal traf ich sie im Hotel, wo gerade der Sänger Pete Doherty bei ihr war. Sie saßen auf dem Bett und spielten Gitarre. Do-herty war ständig mit seinen Suff- und Drogenexzessen in den Schlagzeilen, daher wollte ich ihn auf keinen Fall in Amys Nähe haben.
    Ich warf ihn raus. Später wurde behauptet, ich hätte ihm seine Gitarre auf den Kopf geschlagen. Dazu sage ich nichts, aber jedenfalls hielt er sich den Kopf, als er das Zimmer verließ.
    Amy kam an diesem Abend mit einer halben Stunde Verspätung auf die Bühne und erntete dafür ein paar Buhrufe. Alles in allem sang sie nicht schlecht, wirkte aber zwischendurch etwas zittrig. Ich fand die Show ziemlich chaotisch, aber den meisten Leuten gefiel sie wohl.
    Letztlich spielte das keine Rolle. Einen oder zwei Tage danach rief Amy an, sie wolle den Rest der Tour absagen, weil sie es emotional nicht schaffe. Ich sprach mit Raye, und wir beschlossen, eine Absage sei das Beste. Amys Gesundheit war weitaus wichtiger als irgendeine Tournee. Die Absage hatte aber nur einen Zweck, wenn Amy auf Entzug ging. Ich wollte die Sache vorsichtig angehen und besuchte sie.
    Ich erklärte ihr, ich hätte mit Raye gesprochen, und sie wirkte erleichtert über den Abbruch der Tour. „Aber, Schatz, du weißt, warum wir das tun, nicht wahr?“, fragte ich. „Weil wir dich lieben und wollen, dass es dir besser geht. Deine Gesundheit ist wichtiger als irgendeine Tour. Aber besser wird es dir nur mit sachgerechter Hilfe gehen.“
    „Du meinst eine Entzugsklinik, Papa“, sagte sie. „Ich will gesund werden, aber ich gehe nicht in eine Klinik.“ Es war nicht einfach Sturheit, sondern Resignation.
    „Ich verstehe“, antwortete ich. „Ich werde schauen, was es für Möglichkeiten gibt. Es muss auch anders gehen.“ Wenn sie wieder mit dem Songwriting anfinge, könnte das helfen, dachte ich. Wenn sie sich in etwas stürzte, war meine Amy nicht zu bremsen. Bevor ich ging, umarmten wir uns lange.
    Im Taxi erhielt ich dann die erste einer Reihe von anonymen SMS: „Es

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