Meine Tochter Amy (German Edition)
Cannabis-werte ergeben. Ich beschloss, darüber mit ihr erst nach ihrem Auftritt bei Strictly Come Dancing ein paar Tage darauf zu sprechen. Sie unterstützte dort ihre Patentochter Dionne und sang in ihrem Chor.
Nach der Show sagte Amy zu dem altgedienten Showmaster Sir Bruce Forsyth: „Ich hatte immer richtig Angst vor dir, weil du in Bedknobs and Broomsticks (Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett) ein Bösewicht warst.“ Sir Bruce hatte in der Filmfassung von 1971 Swinburne gespielt, einen Kleinkriminellen und Messerhelden. Den Film hatte Amy als kleines Mädchen ein paarmal gesehen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich Sir Bruce geschmeichelt fühlte, dass sie ihn so in Erinnerung behalten hatte.
Amy war sauer, als ich ihr schließlich eröffnete, dass sie beim Drogentest für das US-Visum durchgefallen war. Immerhin gab sie zu: „Ich hatte ein bisschen getrunken, Papa, und es waren ein paar Leute da. Sie haben was geraucht, und wir haben die Nacht durchgemacht.“
Am 25. Oktober gab Amy bei sich in Hadley Wood eine Geburtstagsparty für ihren Bruder Alex, die leider böse endete. Als die Party gerade richtig losging, wollte Amy – sie war ziemlich betrunken – alle Leute rauswerfen. Es kam zum Streit mit Alex, und ich schnappte mir Amy: „Das wird langsam langweilig. Du hast es sicher satt, dass ich immer wieder damit daherkomme, aber es langweilt Alex, deine Mutter, Jane und mich, immer wieder dasselbe mit dir erleben zu müssen, wenn du so viel trinkst.“ Amy entschuldigte sich bei Alex, weil sie die Party ruiniert hatte. Als Alex weg war, erzählte sie mir, sie habe sich betrunken, weil sie sich über die Ablehnung des Visumsantrags geärgert hatte. Das habe sie sich selbst eingebrockt, konterte ich, und wenn sie wirklich ein Visum wolle, müsse sie aufhören zu trinken und Cannabis zu rauchen.
Am 26. Oktober ging Amy zu den Q Awards im Londoner Grosvenor House Hotel. Leider war auch das keine Sternstunde für sie. Die Veranstalter hatten ihr eine Suite gebucht, damit sie nicht zu spät kam. Trotzdem war sie, als sie gemeinsam mit dem Reggaestar Don Letts den Preis für den „Most Inspirational Artist“ überreichen sollte, nirgends zu sehen. Gerade als Don Letts den Specials die Trophäe übergab, kam Amy betrunken daher. Sie drängte sich durchs Publikum und kletterte während der Dankesrede der Specials auf die Bühne. Als sie fertig waren, griff sie sich ein Mikro und sagte: „Ich weiß, ihr wart schon Millionen Mal bei solchen Preisverleihungen, trotzdem: Applaus für die Specials!“ Der Beifall hielt sich in Grenzen. Den ganzen Abend lang gab sie die Nervensäge und belästigte den Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant während seiner Rede. Wie gesagt, kein guter Abend.
Am nächsten Tag gab ich über die Vorfälle des Abends ein Interview für die Frühstücksfernsehsendung This Morning . „Amy ist seit einem Jahr auf dem Weg der Gesundung“, sagte ich. „Es gibt keine vollständige Heilung, es ist ein Prozess, ein langsamer, schrittweiser Prozess. Wenn man ein Jahr zurückdenkt, sind wir jetzt auf einem ganz anderen Planeten, in einem anderen Universum, einer anderen Zeit, und Amy ist ein anderer Mensch, ebenso wie wir. Wir alle sind dabei, gesund zu werden.“
Die folgenden Tage waren ein Hin und Her zwischen der London Clinic und den Kneipen von Camden. Die Klinik, dachte ich, könnte genauso gut eine Drehtür einbauen lassen. Wenn sie nichts getrunken hatte, gratulierte ich ihr, da ich inzwischen eingesehen hatte, wie wichtig das war, und ihr gegenüber so positiv wie möglich sein wollte. Wir diskutierten, ob sie wieder in die Klinik gehen sollte. Amy meinte jedoch, sie könne ihr Alkoholproblem auch in Hadley Wood in den Griff bekommen.
Aber sie trank weiter und zog sich eine schwere Erkältung zu. In ihrem betrunkenen Zustand nahm sie zu viel „Night Nurse“ (ein Paracetamol-Prä-parat) und wurde krank. Andrew brachte sie in den frühen Morgenstunden des 16. November in die London Clinic. Als ich dort ankam, war Amy völlig von der Rolle und sah schrecklich aus. Dr. Glynne meinte, es sei nichts Ernstes. Wie bereits erwähnt, war Amy immer erstaunlich schnell wieder wohlauf, und tatsächlich fühlte sie sich tags darauf viel besser. Dennoch wollte sie diesmal lieber ein paar Tage länger in der Klinik bleiben.
Ich besuchte sie am nächsten Tag. Sie sah sehr gut aus. Amy war ein großartiges Kind, und ich hätte alles für sie getan. Manchmal zwang sie mich jedoch zu Dingen,
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