Meine Waffe ist das Wort: Mit einem Vorwort von Desmond Tutu (German Edition)
am 12. Februar 1990
Ich bin glücklich, wieder zu Hause zu sein. Es ist eine sehr befriedigende und bereichernde Erfahrung, wieder ein normales Leben zu führen und das Lachen der Kinder zu hören, ihnen beim Heranwachsen zu helfen.
Aus einem Interview 1993
Wenn man einmal im Gefängnis war, sind es vor allem die kleinen Dinge, die man zu schätzen weiß – das Gefühl, jederzeit dorthin gehen zu können, wohin man gerade möchte, eine Straße zu überqueren, in einen Laden zu gehen und eine Zeitung zu kaufen, zu sprechen oder zu schweigen, nach eigenem Gutdünken – einfach die volle Kontrolle über das eigene Tun und Lassen zu haben.
Aus einem Gespräch mit Ahmed Kathrada, etwa 1993 / 1994
DER ERSTE DEMOKRATISCH GEWÄHLTE PRÄSIDENT
Ich, Nelson Rolihlahla Mandela, schwöre hiermit, mich ganz für das Wohl der Republik Südafrika und all ihrer Völker einzusetzen.
Amtseid als Präsident von Südafrika, Amtseinführung in den Union Buildings in Pretoria am 10. Mai 1994
Dass man mich zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas gemacht hat, ist gegen meinen ausdrücklichen Rat geschehen.
Aus dem unveröffentlichten zweiten Band seiner Autobiografie, etwa 1998
Nun hatte der frühere Terrorist plötzlich die Aufgabe, Südafrika zu einen und die Grundprinzipien der Freedom Charta umzusetzen, die erklärt, dass Südafrika seinem Volk gehört, ob nun schwarz oder weiß.
Aus dem unveröffentlichten zweiten Band seiner Autobiografie, etwa 1998
DIE DEMOKRATISCHEN FREIHEITEN
Wir waren uns vom ersten Augenblick an bewusst, dass wir in einer Demokratie Rechenschaft ablegen mussten. Unsere Erfahrungen hatten uns sehr sensibel für die Gefahren einer Demokratie gemacht, die nicht transparent ist und deren Vertreter nicht demokratisch zur Verantwortung gezogen werden können.
Regionaler Workshop des International Ombudsman Institutes für Afrika in Pretoria am 26. August 1996
Eines jedoch sollte vollkommen klar sein: In einer Demokratie ist kein Platz für eine Gemeinschaft oder auch nur den Teil einer Gemeinschaft, die ihre Vorstellungen auf Kosten der Grundrechte anderer Bürger durchsetzen möchte.
Aus der Ankündigung des Datums der ersten Wahl durch den Mpnp (Multi Party Negotiation Process) in Kempton Park am 17. November 1993
Die Freiheiten, welche die Demokratie mit sich bringt, bleiben bloße Floskeln, wenn sie nicht von realen, spürbaren Verbesserungen im Leben der Millionen Bürger dieses Landes begleitet werden.
Aus dem Dokumentarfilm Viva Madiba: A Hero for All Seasons, 2010
Die Menschen müssen über ihr Schicksal selbst bestimmen können.
Zuhause in Soweto am 14. Februar 1990
DER KOMPROMISS ALS EINZIG GANGBARER WEG
Kein Problem ist so gravierend, dass es nicht überwunden werden kann, wenn alle Parteien sich diskussions- und verhandlungswillig zeigen und Gewalt ausschließen.
Aus einer Rede zur Eröffnung der Budgetdebatte vor dem südafrikanischen Parlament in Cape Town am 2. März 1999
In jeder Auseinandersetzung gelangt man irgendwann an den Punkt, an dem keine Seite notgedrungen recht oder unrecht hat und der Kompromiss für alle, die wirklich nach Frieden und Stabilität streben, sich als der einzig gangbare Weg erweist.
Aus einem persönlichen Schreiben vom 16. Januar 2000
Wenn Sie nicht auf einen Kompromiss zusteuern, dann verhandeln Sie nicht wirklich.
Zuhause in Soweto am 14. Februar 1990
Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass mit einigem guten Willen auch bei den schwierigsten Problemen ein Kompromiss gefunden werden kann.
Botschaft zum jüdischen Neujahrsfest (Rosh Hashanah), Südafrika, 13. September 1996
Wir sind der Ansicht, dass sich die Menschen überall auf der Welt Frieden und Sicherheit wünschen. Sie wollen ihr eigenes Leben führen, und allein die Tatsache, dass die Konfliktparteien sich zusammensetzen und miteinander reden, ist ein starkes Signal, das vielen Menschen Hoffnung gibt, nicht nur in der fraglichen Region, sondern auf der ganzen Welt.
Nach dem Treffen mit dem Sinn-Fein-Führer Gerry Adams im Shell House in Johannesburg am 19. Juni 1995
Den Feinden von einst gelang es, einen friedvollen Übergang von der Apartheid zur Demokratie zu finden, weil wir alle bereit waren, im anderen das Gute zu sehen.
Parlamentssitzung zur Feier des zehnjährigen Bestehens der Demokratie, Cape Town, 10. Mai 2004
WENN SIE VERHANDELN
Wenn Sie verhandeln, müssen Sie dies im Geiste der Versöhnung tun, nicht, um dem anderen ein Ultimatum zu
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