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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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schönen Witterung – binnen zwei Tagen nach Ma-Yumba kommen sollte. Barroso wäre dann nach Baracka gesegelt, hätte sie mit dem Schatze später wieder abgeholt, nach Loango zurückbefördert, und von dort brachte sie endlich das nächste Packetboot nach Marseille…. Nein, günstiger hatten sich die Verhältnisse für Pierre-Servan-Malo niemals gestalten können, wenn für das Küstenschiff auch ein guter Preis zu zahlen war.
    Zwei Tage mußten sie in Loango warten, bis das halbe Dutzend aus dem Binnenlande kommender Elephanten an Bord der »Portalegre« geschafft war. Gildas Tregomain – der sich überall zu unterrichten suchte – und Juhel spazierten inzwischen durch den Flecken, die »Banga«, wie die Congolesen sagen.
    Loango oder Buala, die alte Stadt mit einem Umfange von etwa viereinhalb Kilometer, ist inmitten eines Palmenwaldes erbaut. Sie besteht nur aus einer Anzahl Factoreien, die von »Chirubeks«, das sind aus Raphiastengeln errichtete und mit Papyrusblättern überdachte Hütten, umgeben sind. Alle Handelsvölker haben hier ihre Comptoire. Doch wie viel neues gab’s hier für den Frachtschiffer! Die Bretonen an der Rance ähneln kaum den halbnackten, mit Bögen, hölzernen Säbeln und gekrümmten Beilen bewaffneten Eingebornen von Loango. Der in einer alten, lächerlichen Uniform steckende König erinnert nur sehr entfernt an den würdigen Präfecten von Ille-et-Villaine. Die Ortschaften zwischen Saint-Malo und Dinan zeigen keine von riesigen Cocospalmen beschatteten Hütten. Endlich pflegen die Malouins keine Vielweiberei, wie die faulen Congolesen, die alle schweren Arbeiten den Frauen überlassen und sich hinlegen. wenn jene erkrankt sind. Der Boden der Bretagne kommt freilich dem von Loango nicht gleich. Hier genügt es, das Ackerland oberflächlich umzuwenden, um die reichsten Ernten zu erzielen, den »Manfrigo«, eine Riesenhirse mit bis zu einem Kilogramm schweren Aeren, den »Holcus«, der ohne jede Nachhilfe gedeiht, den »Luco«, der zur Brodbereitung dient, den Mais, der jährlich drei Ernten liefert, den Reis, die Pataten, den Maniac, den »Tamba«, eine Art Pastinaken, die »Isanguis« oder Linsen, den Tabak, in sumpfigen Gegenden das Zuckerrohr und in der Nachbarschaft des Zaïre den Wein, der einst von den Canarien und von Madeira aus hier eingeführt wurde, die Feigen, die Bananen, die »Mambrochas« oder Orangen, die Citronen, Granatäpfel, die »Cudes«, das sind Früchte in der Form von Tannenzapfen, die eine mehlige Substanz enthalten, die »Neubanzams«, eine Art bei den Negern sehr beliebter Nüßchen, und die Ananas, die ganz wild wachsen.
    Und dann die ungeheuern Bäume, die Wurzelträger (Leuchterbäume), die Santelbäume, Cedern, Tamarinden, Palmen, die vielen Baobabs, von denen man eine vegetabilische Seife und ein von den Negern sehr begehrtes Fruchtmark gewinnt.
    Dazu die bunte Menge von Thieren, von Schweinen, Ebern, Zebras, Büffeln, Ziegen, Gazellen, Antilopenheerden, von Elephanten, Mardern, Zobeln, Schakalen, Unzen (das sind kleine Panther), Stachelschweinen, fliegenden Eichhörnchen, wilden Katzen, Tigerkatzen, ohne die unzähligen Arten von Affen, Schimpansen und kleinen »Löwenäffchen« mit langem Schwanze und bläulichem Gesicht, von Straußen, Pfauen, Krammetsvögeln, grauen und rothen Rebhühnern, eßbaren Heuschrecken, Bienen, endlich von Muskitos, »Canzos«, und von Schnaken und von Mücken mehr, als man sich wünschte. Ein erstaunliches Land, und aus welch unerschöpflicher Quelle hätte Gildas Tregomain schöpfen können, wäre es ihm vergönnt gewesen, hier Naturgeschichte zu studieren!
    Man kann getrost behaupten, daß weder Meister Antifer noch der Banquier Zambuco hätte sagen können, ob Loango von Weißen oder von Schwarzen bevölkert sei. Ihre Augen blickten ganz anderswo hin. Sie suchten in der Ferne, mehr im Norden, eine unsichtbare Stelle, einen ganz einzigen Punkt der Erde, eine Art ungeheuern Diamanten mit verzauberndem Glanze, der Tausende von Karats wog und Millionen von Francs werth war. Ach, wie drängte es sie, den Fuß auf dieses Eiland Nummer Zwei zu setzen, auf das endliche Ziel ihrer abenteuerlichen Reise!
    Am 22. Mai war das Fahrzeug mit Sonnenaufgang zum Absegeln fertig. Die am Abend vorher eingetroffenen Elephanten waren mit der so großen Herren schuldigen Sorgfalt eingeschifft worden. Prächtige Thiere, die einem Circus Renz Ehre gemacht hätten. Natürlich waren sie im Laderaume des breiten Schiffes untergebracht

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