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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Omar deswegen nicht interessierte, weil dieser, wie ein ausgenommener Dorsch, auf dem Polster seiner Cabine lag.
    Eine herrliche Fahrt war es hier längs der norwegischen Küste mit ihren tiefen Fjorden, ihren schimmernden Gletschern, die zuweilen bis aufs Meer herunterreichen, und mit den entfernten Bergeshäuptern, die in seinem Nebeldufte verschwimmen.
    Am meisten wetterte der ungeduldige Malouin über die Aufenthalte des Dampfers, die zur Befriedigung der Wißbegier der Touristen an den Punkten dienen, welche von den Reisehandbüchern als besonders interessant hervorgehoben sind. Der Gedanke, daß ihn Saouk um etwa fünf Tage voraus war, hielt ihn immer in einer, für alle, die sich ihm näherten, recht unangenehmen Aufregung. Alles Zureden Gildas Tregomain’s und Juhels nützte hier nichts, und wenn der Malouin mit seinen Verwünschungen endlich aufhörte, geschah das nur, weil der Kapitän des Dampfers gedroht hatte, ihn sofort ans Land zu setzen, wenn er die Ruhe an Bord noch weiter störte.
    Wider Willen mußte Meister Antifer auch in Drontheim Halt machen, in der alten Stadt des heiligen Olaf, die zwar nicht so bedeutend, doch vielleicht interessanter als Bergen ist.
    Meister Antifer und Zambuco weigerten sich natürlich, ans Land zu gehen. Gildas Tregomain und Juhel benützten dagegen die unfreiwillige Muße, die Stadt eingehend zu besichtigen.
    Wenn die Augen der Touristen in Drontheim eine gewisse Befriedigung finden, so gilt dasselbe für ihre Füße jedenfalls nicht. Man möchte glauben, die Straßen hier wären mit Glasscherben gepflastert, so viele spitzige Steine ragen aus der Erde hervor.
    »Na, hierzulande müssen die Schuster aber bald reiche Leute werden!« bemerkte pfiffig der Frachtschiffer, der sich vergeblich bemühte, seine Schuhsohlen nicht zu verletzen.
    Einen bequemeren Fußboden fanden die beiden Freunde nur unter dem Gewölbe der alten Domkirche, worin die Herrscher des Landes, nach der Krönung als Könige von Schweden in Stockholm, noch als Könige von Norwegen gekrönt werden. Juhel erkannte, daß dieses Denkmal romanisch-gothischer Baukunst, wenn es auch eingreifender Reparaturen bedarf, doch hohen historischen Werth hat.
     

    Eine herrliche Fahrt war es… (S. 360.)
     
    Nach genauer Besichtigung der Domkirche und des sie umgebenden Friedhofs, nachdem sie am Ufer des breiten Nid hingewandelt waren, dessen Wasserstand von Ebbe und Fluth beeinflußt wird und der die Stadt an den als Quais dienenden Verpfählungen bespült, nachdem sie, wie hier ganz am Orte, die ultrasalzigen Ausdünstungen des Fischmarktes, welche Drontheim getrost gegen die in Bergen vertauschen könnte, gekostet und den Gemüsemarkt überschritten hatten, der fast ausschließlich von England versorgt wird, und nachdem sie schließlich auf der andern Seite des Nid bis zu der, von der Citadelle überragten Vorstadt hinausgewandert waren, kehrten Gildas Tregomain und Juhel ziemlich erschöpft an Bord zurück. Noch an demselben Abend wurde auch ein Brief an Enogate, mit einer freundlichen Nachschrift von der großen Hand und in der großen Schrift des Frachtschiffers, nach Saint-Malo zur Post befördert. Am frühen Morgen des nächsten Tages ging der Dampfer, nach Aufnahme einiger neuer Passagiere, wieder weiter und schlug den Cours nach den hohen Breiten ein. Immer Aufenthalte, immer Landungen, worüber Meister Antifer tüchtig brummte. Beim Ueberschreiten des Polarkreises, der durch eine quer über Deck gespannte Schnur versinnbildlicht wurde, weigerte er sich auch, darüber zu springen, während sich Gildas Tregomain und Juhel dem lustigen Gebrauche fügten. Weiter nach Norden hinauf vermied der Dampfer den berühmten Maëlstrom, dessen gurgelndes Wasser sich in gigantischen Wirbeln dreht. Dann erschienen die Lofoten, die von den norwegischen Schiffern so viel besuchte Inselgruppe, im Westen, und am 17. ging der Dampfer im Hafen von Tromsö vor Anker.
    Wenn man sagt, daß es bei dieser Fahrt sechzehn Stunden von je vierundzwanzig geregnet hatte, so ist das nur bezüglich der Zahlen richtig. Das Zeitwort »regnen« ist aber ganz unzureichend, um eine Vorstellung von den hier herabstürzenden Wassermengen zu geben, worüber sich unsre Reisenden übrigens nicht zu beklagen hatten. Es war das der Beweis, daß die Temperatur sich verhältnißmäßig hoch hielt. Leute, die bis zum fünfundsiebzigsten Breitengrade hinauf wollten, hatten ja weit mehr den plötzlichen Eintritt arktischer Kälte zu fürchten, die jede

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