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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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des Schiffers Olaf, gemiethet, der elf Mann Besatzung hatte. Dieser sollte seine Passagiere nach Spitzbergen bringen, sie dort erwarten, dann alles laden, was sie an Bord bringen würden, und endlich sollte er sie nach Hammerfest zurückführen.
    Noch ein Glücksumstand für Meister Antifer, dessen Spiele die Trümpfe jetzt zuzufliegen schienen. Juhel hatte sich unter anderm erkundigt, ob im Laufe der letzten Tage ein Fremder hier gewesen und nach Spitzbergen weiter gereist wäre – man antwortete ihm verneinend. Es schien also nicht so, als ob Saouk – o, der erbärmliche Ben Omar! – die beiden Erben Kamylk-Paschas überholt hätte, wenn er sich nicht auf anderm Weg nach dem Eiland Nummer Drei begeben hatte. Das war jedoch kaum anzunehmen, da die Linie über Hammerfest die nächste war.
    Der Tag verging unter einigen Spaziergängen. Meister Antifer und Zambuco hegten jetzt die Ueberzeugung, daß sie sich ihrem letzten Ziele näherten.
    Als sich alle gegen elf Uhr niederlegten, war es noch hell, und die Dämmerung sollte auch nur erlöschen, um sich an den Strahlen des Morgenroths wieder zu entzünden. Mit günstiger Südostbrise verließ der »Kroon« um acht Uhr morgens den Hafen und steuerte nach Norden zu.
    Gegen sechshundert Meilen zu durchmessen, das verlangte höchstens fünf Tage, wenn das Wetter einigermaßen günstig blieb. Jetzt war kein Zusammentreffen mit nach Süden treibendem Eise und auch nicht zu fürchten, daß Spitzbergen von solchem blockiert wäre. Die Temperatur hielt sich auf normalem Mittel und der herrschende Wind machte einen plötzlichen Frost unwahrscheinlich. Der mit Wolken bedeckte Himmel, Wolken, die sich in Regen und nicht in Schnee auflösten, bot keinen beunruhigenden Anblick. Manchmal drangen sogar noch Sonnenstrahlen durch einzelne Lichtungen. Juhel durfte also hoffen, daß die Sonne sichtbar sein werde, wenn er mit dem Sextanten vor dem Auge die Lagebestimmung des Eilands vornahm.
    Entschieden lächelte ihnen jetzt das Glück und nichts ließ den Gedanken aufkommen, daß Kamylk-Pascha seine Erben, nachdem er sie bis zur äußersten Grenze Europas geführt hatte, noch ein viertes Mal vielleicht Tausende von Lieues von Spitzbergen hinweg verjagen würde.
    Mit vollem Winde in den Segeln war der »Kroon« rasch vorwärts gekommen. Der Schiffer Olaf entsann sich kaum einer so günstigen Reise. Um vier Uhr früh am 26. Juli wurden schon nach Norden zu und bei völlig eisfreiem Meere hohe Berggipfel in Sicht gemeldet.
    Das waren die ersten Theile von Spitzbergen, die Olaf von seinen häufigen Fischzügen in dieser Gegend her gut genug erkannte.
    Spitzbergen bildet einen, vor zwanzig Jahren noch sehr wenig bekannten Winkel der Erde, dem sich der Touristenverkehr jetzt aber mehr und mehr zuwendet. Gewiß ist die Zeit nicht mehr fern, wo nach diesem norwegischen Gebiete – so wie schon jetzt nach dem Nordcap – Rückfahrkarten, wenn nicht gar solche bis zum Pole, zur Ausgabe gelangen.
    Man wußte aber auch damals schon, daß Spitzbergen eine bis fast zum einundachtzigsten Breitengrade hinaufreichende Inselgruppe bildet. Es besteht aus dem eigentlichen Spitzbergen, der Südost-und der Nordostinsel. Ob es zu Europa oder Amerika gehört, ist eine rein wissenschastliche Frage, die sich hier der Erörterung entzieht. Gewiß ist dagegen, daß vorzüglich englische, dänische und russische Schiffe zum Walfischfang und zum Robbenschlag hierher kommen.
    Die Erben Kamylk-Paschas kümmerte die Nationalität dieses Archipels nicht weiter, wenn er ihnen nur die, durch ihre Zähigkeit und Ausdauer gewiß verdienten Millionen auslieferte.
    Der Name Spitzbergen rührt von dessen schwer zugänglichen Höhen her. Von dem Engländer Willoughby 1553 entdeckt, gaben ihm später die Holländer Barnetz und Cornelius seinen Namen. Der Archipel enthält außer den drei Hauptinseln auch noch einen Kranz kleiner Eilande.
    Nachdem er auf der Karte 15°11’ östl. Länge und 77°19’ nördl. Breite abgestochen hatte, bestimmte Juhel den Schiffer Olaf, die Südostinsel, die südlichste der Gruppe, anzulaufen.
    Der »Kroon« segelte mit gutem Rückenwind schnell darauf zu. Die fünf oder sechs Meilen bis zur Insel wurden in einer Stunde zurückgelegt.
    Der »Kroon« ankerte zwei Kabellängen vor einem Eilande, das ein am Vorsprunge der Hauptinsel schroff aufsteigendes Vorgebirge überragte.
    Es war zwölfeinviertel Uhr. Die ganze Gesellschaft stieg in die Schaluppe des »Kroon« und begab sich nach dem

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